Bucky
Sie sah aus wie ein Todesengeln.
Wunderschön, aber absolut tödlich.
Und sie tötete ohne jegliches Zögern.Ich konnte mich nicht rühren. Ich stand einfach da und sah dabei zu wie sie die Wachmänner reihenweise tötete ohne sie auch nur zu berühren. Ihre Brutalität gepaart mit ihrer Schönheit fesselten mich. So hatte ich sie noch nie gesehen. Sie sah zwar aus wie die Kendall die ich kannte, doch sie war es nicht. Nicht wirklich. Es war der Sargil und er schien komplett entfesselt.
Was hatten sie mit ihr angestellt, dass sie sich so hemmungslos dem Monster in ihr hingab?
Und konnte ich sie zurück holen?
War sie überhaupt noch da?Unweigerlich zog ich parallel zu meinen eigenen bösen Ich, dem Winter Soldier. Ich wusste nur zu gut wie berauschend es war sich dem hinzugeben. Doch ich wusste auch wie tief der Fall danach war. Und wie schmerzhaft er war, wenn niemand da war um einen aufzufangen. Ich würde nicht zulassen, dass sie da alleine durch musste.
Ich würde da sein.
Meine Beine bewegten sich wie von selbst. Ich rannte einfach los, mitten hinein in das Chaos das sie verursacht hatte. Ich hörte noch wie Steve nach mir rief und mich zurück halten wollte. Doch ich hatte nur Augen für sie. Wie in Zeitlupe sah ich wie sie ihre zarten Hände erneut auf die zwei Männer legte, die vor ihr im Matsch knieten und sich hemmungslos an ihnen nährte. Bilder aus jener Nacht, als sie das selbe bei mir getan hatte, während ich tief in steckte drängten an die Oberfläche, doch ich schob sie beseite. Dafür war jetzt keine Zeit.
Ich war nur noch weniger Meter von ihr entfernt als ich sah, wie sie die Hände hob und die beiden Männer einfach umfielen wie Stoffpuppen. Stolpernd kam ich zum stehen. Der Schock als ich begriff was sie da gerade getan hatte ließ mich innehalten. Sie hatte sich nicht bloß an ihnen genährt, so wie an mir in jener Nacht. Sie hatte die beiden Männer restlos ausgesaugt. Sie hatte ihnen alles genommen was sie als Menschen ausmachte. In ihrem blinden Wahn hatte sie eine Grenze überschritten, die sie nie wieder ungeschehen machen konnte. Sie war zu dem geworden wovor sie sich gefürchtet hatte: Ein Seelenfresser
Sie war verloren. Sie fiel und fiel immer weiter in die Dunkelheit. Wenn ich sie nicht bald auffangen würde, wäre nichts mehr da von ihr.Kendall hatte immer behauptet, die Bruderschaft der Mutanten sei ihre Rettung, ihr Weg in die Freiheit. Doch sie waren das genaue Gegenteil. Sie waren ihr Untergang. Auch wenn ich noch keine Ahnung hatte, was sie ihr genau angetan hatten, damit sie dermaßen außer Kontrolle geraten war, wusste ich, dass es ihre Schuld war. Sie waren schuld an ihrem Fall. Und sie würden dafür bezahlen. Sie alle. Ich hasste jeden von ihnen für das, was sie ihr antaten. Sie benutzen sie. Es würde sie unheimlich schmerzen, wenn sie erkennen würde, dass auch die Bruderschaft nur ihren Nutzen aus ihr und ihren einzigartigen Fähigkeiten ziehen wollte. Genau wie alle anderen. Jeder benutzte sie nur für seine Zwecke. Ich würde ihr endlich die Freiheit geben, nach der sie sich so sehr sehnte. Ich würde dafür sorgen, dass es endete.
Kurz bevor ich bei ihr ankam tauchte Darwin plötzlich neben mir auf. Die Art und Weise wie er ganz selbstverständlich seinen Arm um ihre Taille legte machte mich rasend vor Eifersucht. Dieser Dreckskerl würde als erstes sterben und zwar durch meine Hand höchstpersönlich.
Er sagte etwas zu ihr, worauf hin sie ihm ohne Gegenwehr zum Helikopter folgte. Nicht schon wieder. Er durfte sie mir nicht schon wieder weg nehmen. Ich schrie ihren Namen über den
Lärm des landenden Helikopters hinweg so laut ich konnte und hoffte das sie mich hören würde. Und tatsächlich stockte sie in der Bewegung und wand mir den Kopf zu. Auch wenn ich sie schon mal so gesehen hatte, fuhr ich erschrocken zusammen als ich ihre pechschwarzen Augen sah.
Oh Kleines, was hatten diese Bastarde dir nur angetan?Darwin hatte mich wohl nicht gehört, doch als Kendall stehen blieb drehte auch er sich zu mir um. Als er mich sah lächelte er „Sieh an wer uns gefunden hat. Vielleicht ist die Party doch noch nicht vorbei. Vielleicht bleiben wir noch ein bisschen." Seine Hand glitt in Kendalls Nacken und massierte sie leicht, während er ihr etwas ins Ohr flüsterte. Sofort verspannte sich jeder Muskel in meinem Körper „Lass sie gehen" Wieder lächelte er bloß. Er ignorierte mich und redete stattdessen mit ihr „Weißt du wer das ist Babe?" Sie nickte zögerlich und sah mich an als würde sie mich heute zum ersten Mal sehen. Shit was war mit ihr?
„Er ist hier um dich mitzunehmen. Er denkt er muss dich retten. Willst du das? Musst du gerettet werden, K?" seine Stimme war samtig und verführerisch als würde er ihr vorschlagen sich auf der Stelle hier und jetzt nackt auszuziehen. Es widerte mich an zu hören wie er mit ihr sprach, doch ich hielt mich zurück. Gespannt wartete ich darauf was sie sagte.
Doch sie sagte nichts. Rein gar nichts. Sie starrte mich einfach an. Also ergriff ich das Wort, bevor der schmierige Mistkerl neben ihr wieder auf sie einreden konnte.
„Bitte komm mit mir, Kleines" Ich versuchte möglichst ruhig zuklingen, obwohl ich kurz davor war durchzudrehen. Am liebsten wäre ich losgestürmt und hätte sie von ihm weggerissen und mit mir genommen. Doch ich war auch Realist. Ich hätte keine Chance gehabt. Sie waren in der Überzahl. Ich hatte lediglich Steve, der jedoch einigen Abstand zur Szenerie hielt. Sie waren zu 4. Und dann war da ja noch selbst Kendall...
Wer wusste schon auf welcher Seite sie kämpfen würde, wenn es soweit war.
„Lass uns von hier verschwinden. Das ist nicht das was du willst. Bitte" Sie rührte sich immer noch nicht, während ihre pechschwarzen Augen wie gebannt in meine blickten.
„Warum sollte ich mit dir kommen wollen?"
Es waren die ersten Worte die sie an mich richtete. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Ihre Stimme war eiskalt. Da waren keine Emotionen, weder Freude noch Wut. Da war gar nichts.
Ich schluckte und hielt ihrem kalten Blick stand „Ich weiß nicht was sie mit dir gemacht haben, aber ich schwöre dir das ich es wieder in Ordnung bringe."
Sie zuckte zusammen als hätte ich sie geschlagen „In Ordnung bringen? Warum glaubt JEDER man müsste mich in Ordnung bringen?" schrie sie plötzlich und im nächsten Moment spürte ich einen Schmerz der es mir unmöglich machte auf den Beinen zu bleiben. Ich fiel auf die Knie und schrie. Mein ganzer Körper schmerzte so, als hätte man mich mit Säure übergossen. Mit aller Macht versuchte ich mich daran festzuhalten, dass das nicht echt war. Sie war das. Die Schmerzen waren nur in einem Kopf. Mein Körper war unversehrt. Doch auch das Wissen darüber, dass es bloß Gedankenmanipulation war, half nicht wirklich. Der Schmerz vernebelte mir die Sinne. Lange würde ich das nicht mehr durchhalten. Ich spürte bereits wie mein Körper kapitulierte. Auf einmal kamen zwei perfekte lange Beine in hautengen schwarzen Lederhosen in mein Blickfeld. Mit letzter Kraft hob ich den Kopf und blickte sie an. Trotz allem was sie gerade mit den Wachmänner getan hatte und dem was sie mir gerade antat war sie das schönste Wesen das ich je gesehen hatte. Und ich begehrte sie in diesem Moment so sehr wie damals als sie in mein Zimmer gestolpert war. Sie konnte mich foltern so viel sie wollte, es würde nichts ändern. Ich war ihr hoffnungslos verfallen.
Sie beugte sich zu mir hinab. Ihre zarte Hand legte sich um mein Kinn und ich spürte wie meine Bartstoppeln über ihre weiche Haut kratzen. „Die Frau die du suchst ist nicht mehr hier, Soldat. Wage es nicht nochmal nach mir zu suchen. Hör auf meine Worte. Beim nächsten Mal stirbst du. Gib auf. Akzeptier es. Du kannst mich nicht retten. Niemand kann das"
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The Rebell
ФанфикZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...