Bucky.
Er war hier.
„Das bist nicht du, Kleines. Du willst Peter nicht töten. Er ist dein Freund" Seine Stimme weckte mich auf. Ich schlug die Augen auf und war wieder allein in meinem Kopf.
Sie war verschwunden.Mein Blick fiel auf meine Hand, mit der ich immer noch die Waffe an Peters Kinn drückte und dann sah ich in seinen Augen. Ich hatte noch nie eine solche Panik gesehen, wie in Peters Augen. Er war wie gelähmt vor Angst.
Er hatte Todesangst - vor mir.
Ich ließ die Waffe sinken und begann sofort unkontrolliert zu weinen „Peter...shit...das wollte ich nicht...es tut mir leid...ich könnte dir niemals...du bist doch mein Freund...das war nicht ich...das war..." Ich schaffte es nicht mal einen zusammenhängenden Satz zu bilden.
Was sollte ich auch sagen?! Ich verstand selbst kaum, was hier eben passiert war.
„Ist schon gut, Kendall" Peter klang selbst wenig überzeugt von seinen eigenen Worten. Seine Augen flogen immer wieder hektisch zwischen mir und der Waffe in meiner Hand hin und her. Seine Angst war nach wie vor allgegenwärtig, er fürchtet sich so sehr vor mir und ich konnte es ihm nicht mal verübeln. Ich fürchtete mich selbst vor mir.Eine eiskalte Metallhand legte sich um mein Handgelenk „Genug gespielt. Gib mir die Waffe, Kleines" Ich hatte nicht mal bemerkt, dass Bucky neben uns an das Bett getreten war. Ich blickt ihn an und war so erleichtert das er hier war.
Das er rechtzeitig hier gewesen war.
Er hatte mich gerettet.
Nein, er hatte vorallem Peter gerettet.
Denn mir war klar, dass ich Sie ohne seine Hilfe nicht hätte aufhalten können.
Wir hätten ihn erschossen.
Ich hätte es getan.Bucky nahm die Waffe aus meiner schlaffen Hand und ich ließ sie ihn ohne jegliche Gegenwehr nehmen..
Was war nur so mit mir?
Was war das in mir?
Wer oder was war Sie?
Mein Blick glitt wieder zu Peter. Ich hatte um ein Haar meinen einzigen Freund getötet. „Das hab ich nicht gewollt...bitte...du musst mir glauben" stammelte ich. Peter nickte zwar, doch er sagte nichts. Dafür sprach Bucky wieder. Er hatte die Waffe hinten in seinem Hosenbund geschoben und hielt mir jetzt die freie Hand hin „Er wird schon drüber hinwegkommen, Kleines. Ich bin wirklich geduldig mit dir heute Nacht und ich verstehe, dass das hier eine Ausnahmesituation ist, die du nicht bewusst herbeigeführt hast. Aber würde es dir was ausmachen endlich von seinem verdammten Schoß zu steigen? Denn wenn ich noch länger mit ansehen muss, wie du halbnackt auf ihm sitzt, dann muss ich den armen Peter vielleicht doch noch heute Nacht erschießen. Trotz der Umstände, dass du ihn töten wolltest, genießt er nämlich ganz offensichtlich etwas zu sehr, wie meine Freundin auf ihm sitzt, mit nichts an außer einen Slip und meinem Shirt" knurrte er wütend. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie er mich hier vorgefunden hatte. Erstaunlich das er überhaupt solange ruhig geblieben war. Das Bild, dass sich ihm geboten haben muss, als er das Zimmer betreten hatten, musste ziemlich wenig Interpretationsspielraum gelassen haben. Denn er hatte recht. Ich war halbnackt und so wie ich auf Peter saß spürte ich seine Erregung darüber mehr als deutlich an meinem Schoß.
So schnell ich nur konnte griff ich nach Buckys Hand und sprang regelrecht von Peter. Dieser zog sichtlich beschämt schnell die Bettdecke über sich.Bucky zog mich dicht an sich und hauchte mir ins Ohr „Geht es dir gut Kleines?" schnell nickte ich, denn jetzt ging es mir wirklich wieder gut. Er war hier. Er war gekommen um mich zu retten.
Ohne ihn...allein die Vorstellung was passiert wäre machte mir Angst.
Ob es ihm genauso ging?
Fürchtete er sich vor mir?
Vor dem was da in mir schlummerte?
Ich konnte nicht anders, ich musste seine Gefühle nachspüren. Ich hatte große Sorge in ihm die selbe Angst vor zu finden, die ich in Peter gespürt hatte. Doch als ich meine Hände an seine Oberarme legte spürte ich nichts als Erleichterung. Er war froh das es mir gut ging und er war erleichtert, dass er rechtzeitig gekommen war. Und er machte sich Sorgen um mich. Aber er hatte keine Angst. Trotz allem was er in den letzten 24 Stunden mitansehen musste, fürchtet er mich nicht.Bucky hielt mich noch immer eng an sich gedrückt als er zu Peter sprach „Ich denke, es wird besser sein, wenn wir den Anderen nichts von diesem nächtlichen... Zwischenfall erzählen" Peter nickte, doch dann ertönte hinter uns eine vertraute Stimme „Dafür ist es zu spät, Buck" Wir drehten uns zeitgleich zur Tür um und dort standen sie.
Steve und Natascha. Steve trug nur eine graue Jogginghose und sein Captain America Schild, was ein verstörendes aber durchaus witziges Bild gewesen wäre, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. Er sah aus, als hätte man ihn gerade aus dem Bett geholt, was wahrscheinlich auch der Fall gewesen war. Natascha neben ihm hingegen war in ihrer typischen Kampfmontur gekleidet inklusive Waffe, die sie immer noch auf mich gerichtet hielt.
„Steve, komm schon. Es ist nichts passiert. Wir haben hier alles unter Kontrolle" versuchte Bucky seinen Freund zu besänftigen. Leider ohne Erfolg „Tut mir leid, Buck, aber du kennst die Regeln. Einen Vorfall wie diesen muss ich melden und zwar unverzüglich" Steve blickte Natascha an und nickte ihr zu. Daraufhin setzte sie sich in Bewegung und kam auf mich zu. Mit der rechten Hand zielte sie noch immer auf mich, während sie mit der linken Hand ein Paar Handschellen von ihren Gürtel löste. Als Bucky das sah, wurden seine Augen groß und dann stellte er sich schützend vor mir „Vergiss es Nat. Ich lasse nicht zu das ihr sie in Handschellen legt. Was ist denn los mit euch? Seht sie euch doch an! Sie ist keine Gefahr verdammt! Sie ist eine von uns!" er klang bedrohlich und ich wusste, dass er mich verteidigen würde, wenn es drauf ankommt.
Er hatte gerade seine Seite gewählt. Das war entscheidend für alles was noch auf uns zu kommen würde, doch nicht heute. Ich war noch nicht bereit für den großen Schlag. Heute nicht. Heute würde ich kooperieren.
Ich trat hinter seinen breiten Schultern hervor und strich ihm über den Arm „Ist schon gut, Soldat. Ich habe Peter mit einer Waffe bedroht. Sie haben ihre Vorschriften. Es ist in Ordnung." Ich stellte mich auf Zehenspitzen und küsste ihn kurz. Inzwischen war es mir egal, ob man uns zusammen sah. Ich wollte und brauchte ihn an meiner Seite. Wenn die anderen das nicht verstanden, war das ihr Problem. Nicht meins. Als ich mich wieder zu Natascha und Steve umdrehte sah ich die Überraschung in ihren Augen, doch beide schwiegen. Gehorsam hob ich die Hände und hielt sie Natascha hin. Ihr Blick war hektisch, sie traute meiner plötzlich Kooperationsbereitschaft nicht. Nach kurzen Zögern und einem bestätigenden Blick zu Steve ließ sie dann aber doch die Waffe sinken und legte mir die Handschellen an. Als das klicken der Handschellen die Stille durchbrach erschauderte Bucky hinter mir. Er trat zu mir und baute sich bedrohlich auf „Mir gefällt das nicht, Kleines" knurrte er zu mir und dann hören wir Steve sagen „Ich informiere die andern. Wir klären das sofort. Peter, kommst du bitte auch?" Schweigend und immer noch sichtlich mitgenommen von meinem Angriff stand Peter auf. Mechanische griff er sich eine Hose und einen Pulli und zog sie über. Fertig angezogen kam er zu uns, doch er ging in einem großen Bogen an Bucky und mir vorbei. Er wollte nicht in meiner Nähe sein. Zu sehen, wie er mich mied, schmerzte unheimlich.
Er war doch mein Freund.
Wir hatten einander vertraut.
Doch das schien vorbei.
Ich hatte ihn verloren.
Dank Ihr.
Sie hatte dafür gesorgt.
![](https://img.wattpad.com/cover/336948637-288-k838675.jpg)
DU LIEST GERADE
The Rebell
FanfictionZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...