Aufgebracht stürmte ich zurück zur Bar. Ich bestellte mir einen doppelten Whisky und trank ihn auf Ex. Was bildete Bucky sich ein mir eine solche Szene zu machen? Ausgerechnet hier?!
„Ist alles in Ordnung?" Peter klang ehrlich besorgt. Schnell drehte ich mich zu ihm um und griff seine Hand. „Lass uns von hier verschwinden."
Kurz schien er zu zögern, doch dann nickte er und folgte mir. Ich griff über den Tresen der Bar und schnappte mir eine der Whiskey Flaschen, noch ehe der Barkeeper reagieren konnte. Wir rannten los wie zwei alberne Teenager. Und eigentlich waren wir das ja auch. Zumindest irgendwo tief in uns, verborgen hinter dem, was man aus uns gemacht hatte.
Heute Nacht wollte ich einfach nur ich sein.
Ich wollte frei sein.
Zumindest heute Nacht.„Wie kommen wir aufs Dach?" fragte ich Peter der immer noch meine Hand hielt. „Keine Ahnung. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es einen direkten Zugang gibt" sagte er und ich zog einen Schmollmund. „Schade, ich hätte so gerne unter den Sternen mit dir gelegen" Plötzlich stahl sich ein freches Lächeln auf sein Gesicht. „Nur weil es keinen offiziellen Zugang gibt, heißt das nicht, dass wir nicht aufs Dach kommen. Vertraust du mir?"
Ich zögerte keine Sekunde „Ich vertraue dir" und dann zog er mich mit sich. Wir liefen den langen Flur entlang bis war am Ende angekommen waren. Dort öffnete Peter eine große Glastür, die auf eine Terrasse hinaus führte. Er drehte sich zu mir um und dann legte er seinen rechten Arm um meine Hüften „Halt dich gut fest und mach am besten die Augen zu, falls du Angst vor Höhe hast"
Meinen Hände legten sich um seinen Hals. In diesem Moment waren wir uns so nah, das meine Lippen seine streiften als ich sagte „Ich habe vor gar nichts Angst" Peter lachte „Das glaub ich dir sofort" und dann wurde ich zum ersten Mal Zeuge dessen, was der Biss der Spinne mit ihm gemacht hatte.
Er hob den linken Arm und schoss tatsächlich ein Spinnennetz aus dem Handgelenk. Es blieb an der Dachrinne kleben und im nächsten Moment flogen wir durch die Luft. Peter zog uns beide an dem Netz nach oben. Und ehe ich richtig begriff, was er gerade getan hat, landete wir auf dem Dach des Hauptquartiers der Avengers. „Wow das war echt beeindruckend, Spiderboy" Er wurde rot und ließ mich los.Der Abend war erstaunlich mild und so legten wir uns einfach auf das Dach und sahen eine ganze Zeit lang einfach nur in die Sterne. „Es ist so friedlich hier." sagte Peter irgendwann und ich stimmte ihm stumm zu. „Kann ich dich was fragen Peter?" Ich drehte mich leicht zu ihm und mustere sein Profil, als ich sah wie er nickte fuhr ich fort „Bist du glücklich?" Er zog die Stirn kraus und blickte zu mir „Das ist eine merkwürdig Frage. Wie meinst du das?" Ich blickte wieder in den Himmeln und sagte dann „Ich meine mit deinem Leben. Dein Leben hier, als Avengers. Mit der Rolle die man dir zugeteilt hast" Jetzt setzte er sich auf „Es war immer mein Traum ein Avenger zu werden. Und jetzt bin ich hier. Ich bin ein Held Kendall, ich kann hier wirklich was bewegen und den Menschen helfen. Wieso sollte ich nicht glücklich sein?"
Verlegen zuckte ich mit den Schultern „Ich weiß nicht. Mir kommt es hier manchmal vor wie in einem Gefängnis. Man versteckt euch hier und holt euch nur raus, wenn ihr die Drecksarbeit für die Menschen machen sollt. Dabei sollten wir über die Menschen reagieren und nicht andersrum. Immerhin sind wir Ihnen dank unsere Fähigkeit weit überlegen. Es ist nicht fair, dass sie uns wie Aussätzige behandeln und uns vor der Welt verstecken."
Peter klang nachdenklich „So habe ich das noch nie gesehen..." Ich drehte mich zu ihm und griff nach seinen Händen „Wir haben besseres verdient als das hier. Das ist nicht das Leben, das wir führen sollten. Es ist nicht das was wir verdienen."
Sein Blick war ernst „Mr. Stark will nur das Beste für uns." Wütend schnaubte ich „Mr. Stark will was das Beste für Mr Stark ist. So war es schon immer. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede"
Er nickte sagte aber nichts und dann blickte er wieder in den Himmel.Wir schwiegen lange und irgendwann sagte er „Kann ich dich jetzt was fragen, Kendall?"
Ich hielt den Blick auf den Nachthimmel gerichtet „Klar Peter. Du kannst mich alles fragen." Es dauerte einige Minuten bis er den Mut gefasst hatte, seine Frage zu stellen und als er es tat, wusste ich auch warum. „Vorhin auf der Tanzfläche...als Bucky plötzlich auftauche und mit dir tanzen wollte...das war merkwürdig....ich hab ihn vorher noch nie tanzen sehen. Wenn ich so darüber nachdenke war er bisher noch nicht mal auf einer von Mr Starks Party anwesend. Er ist irgendwie eher so der Einzelgänger. Normalerweise redet er mit niemanden, außer mit Steve natürlich. Und vorhin mit dir... da schien er plötzlich eine ganze Menge zu sagen haben." Ungeduldig fiel ich ihm ins Wort „Worauf willst du hinaus Spiderboy?" Er wand sich unter meinem strengen Blick eher er sagte „Hör zu, ich mag dich. Wirklich. Und ich will nicht...weißt du ich bin wirklich stark, aber ich habe keine Lust mich mit dem Winter Soldier anzulegen, nur weil ich ohne es zu wissen seiner Freundin zu nahe gekommen bin." Schockiert riss ich die Augen auf „Ich bin nicht seine Freundin!" Peter musterte mich unbeeindruckt „Aber irgendwas ist da zwischen euch. Ich bin nicht blind, Kendall. Ich hab gesehen wie er dich ansieht - und du ihn"
Fuck. War es wirklich so offensichtlich?„Du hast recht. Wir... ehrlich gesagt weiß ich nicht was wir sind. Aber ich mag ihn, Peter. Ich mag ihn wirklich."
Als ich Peter ansah konnte ich nicht widerstehen, ich musste nachspüren was er empfand. Ich schickte meine Gabe in seinen Kopf und spürte sofort die brennenden Eifersucht. Shit der Spinnenjunge schien mich wirklich zu mögen.
Kurz dachte ich darüber nach, dass vielleicht alles anders gekommen wäre, wenn ich an meiner ersten Nacht hier in sein Zimmer gestolpert wäre anstatt in Buckys. Doch tief in mir drinnen wusste ich, das es nichts geändert hätte. Die Anziehungskraft zwischen Bucky und mir war zu groß.
Wir hätten zueinander gefunden, so oder so.Gerade als ich mich aus seinem Kopf zurück ziehen wollte spürte ich noch etwas. Es war schwer zu fassen, denn in ihm tobte ein regelrechter Sturm aus Emotionen. Immer wenn ich es fast hatte, war er, als würde es mir durch die Finger gleiten. Es war ein Gemisch verschiedener Emotionen. Sorge, Abneigung und Unglaube. Ich musste wissen, was ihn so aufwühlte.
„Sag doch was, Peter. Sag mir was dich daran so aus der Bahn wirft" Sein Schweigen machte mich nervös. Er stand plötzlich auf und begann auf dem Dach auf und ab zu laufen „Ich weiß es nicht, Kenny" innerlich zuckte ich kurz zusammen, als er den Spitznamen verwendetet, denn sonst nur mein Vater für mich verwendetet. Doch ich sagte nichts und ließ ihn weiter sprechen „Es ist merkwürdig findest du nicht? Du und Er...Ich meine, wie alt bist du? 19? Du bist so jung. Hast du überhaupt eine Ahnung wie alt er ist?" Verlegen biss ich mir auf die Lippe ehe ich leise antwortete „Ehrlich gesagt nein, weißt du, wir haben nicht unbedingt viel geredet, wenn wir zusammen waren..." Peter hob die Hand „Bitte erspar mir die Details. Ich werde es dir sagen: Er ist über 100 Jahre alt, Kenny! Über 100! Das ist doch krank. Du solltest mit jemand zusammen sein, der in deinem Alter ist. Nicht mit einem uralten, übellaunigen und unberechenbaren Supersoldaten. Er hat eine dunkle Seite, eine sehr dunkle. Ich hab Angst... um dich. Verdammt ich will nicht. das er dich mit in den Abgrund zieht, du verdienst was besseres."
Es rührte mich, wie besorgt Peter um mich war. Auch wenn diese Sorge absolut unnötig war.
Denn was er nicht wusste war, dass nicht ich in Gefahr war sondern Bucky.
Mein Abgrund war um einiges tiefer und dunkler als der meines hübschen Soldaten.
Und ich würde nicht ohne ihn gehen.
Ich würde ihn mitreißen, wenn es an der Zeit war.
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The Rebell
FanfictionZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...