The Rebell

Kapitel 53

„Was tut ihr zwei denn da? Shit wir haben keine Zeit für sowas! Raven landet jeden Moment mit dem Helikopter! Wenn sie uns bis jetzt nicht bemerkt haben, dann spätestens dann! Los jetzt!"
Ich war noch nie so froh Pietro zu sehen wie in diesem Moment. Eilig duckte ich mich unter Darwins Arm hindurch und hastest hinter Pietro hinterher. Ich hörte Darwin noch leise „Fuck." knurren ehe er zu mir aufschloss. Wir joggten durch den Gang und dann waren wir endlich am Ziel. Pietro zog das schwere Eisentor hoch und wir duckten uns unter ihm hindurch ins Freie. „Was hat denn da so lange gedauert?" fauchte Wanda sobald wir in ihr Sichtfeld traten. Weder Darwin noch ich antworteten ihr und zum Glück erfüllt in diesem Moment auch das laute Rattern der Rotorenblätter die unangenehme Stille. Der Helikopter landete auf der weitläufigen Wiese vor dem Hauptquartier. Pietro hatte recht, spätestens jetzt hatten sie uns wohl bemerkt. Das laute klingeln der Alarmanlage vermischte sich mit dem Lärm des Hubschraubers zu einem ohrenbetäubenden Geräusch.
Kaum war der Helikopter gelandet flog die Seitentür auf und Mystique steckte ihren blauen Kopf aus ihm
heraus „Beeilung!" brüllte sie und wir vier rannten los. Pietro und Wanda verschwanden als erstes im Helikopter. Hinter mir hörte ich Motorengeräusche und Gebrüll. Sie hatten uns entdeckt. Shit.
Ich stand da war angewurzelt als Darwin meine Hand griff „Kendall! Steig in den verdammten Helikopter. Sofort!" Seine Stimme riss mich aus meiner Starre. Schnell stieg ich an seiner Hand in den Helikopter, als ich ein Geräusch hörte. Es war das Aufheulen eines Motors, doch es war keiner der Jeeps die über die Wiese auf uns zu fuhren, nein das war ein anderes Geräusch. Es war das Motorengeräusch eines Motorrads. Es gab nur einen hier der ein Motorrad einem Auto verzog. Mein Herz wurde schwer und ich bekam kaum Luft als ich mich in Darwins Armen drehte und in seine Richtung sah. Das Motorrad kam keine 5 Meter vor dem Helikopter schilderten zum Stehen. Er ließ es achtlos fallen und rannte einfach los.
Er war doch gekommen, er war hier.

„Bucky..." meine Stimme brach als ich in seine eisblauen Augen sah. „Kleines..." Ich sah die Worte mehr auf seinen Lippen als das ich sie bei alle dem Lärm um uns herum hören konnte. Ich versuchte verzweifeltes mich aus Darwins Griff zu lösen, doch er umklammert mich so fest, dass es mir nicht gelang. „Lass mich los. Dar. Lass mich zu ihm verdammt" brüllte ich. „Nein! Wenn du zu ihm gehst sperren sie dich wieder ein, das kann ich nicht zulassen." Er hob mich hoch wie eine Puppe. Ich strampelte wild mit den Füßen, den Blick immer noch mit Buckys verbunden. „Darwin! Lass mich runter!" doch er schüttelte nur den Kopf und griff nach dem Griff der Tür des Helikopters „Sag leb wohl zu deinem Soldaten, Babe" hauchte er an mein Ohr und schlug die Tür in dem Moment zu, als Bucky den Helikopter fast erreicht hatte. Ich sah ihn noch durch die Scheibe. Ein letztes Mal trafen sich unsere Blicke und ich formte mit den Lippen stumm ein Ich liebe dich als der Helikopter auch schon abhob und mich mit sich in die Lüfte nahm. In die Freiheit, die ich mir so sehr gewünscht hatte.
Doch plötzlich schmeckte diese Freiheit bitter.
Was war sie schon ohne Bucky an meiner Seite?

„Kann ich dich jetzt los lassen oder springst du dann aus dem verdammten Helikopter?" maulte Darwin mich an und ließ mich auf mein Nicken hin los. Sofort brachte ich Abstand zwischen uns. „Warum hast du mich nicht zu ihm gelassen?" brüllte ich voller Wut. „Glaubst du ich sehe dabei zu wie dein ach so toller Soldat wieder dabei hilft dich einzusperren?" schrie Darwin zurück was mich nur noch wütender machte „Er hatte damit nichts zu tun! Er hat mich nicht in diese Zelle gesperrt!"
„Aber er hat auch nichts dafür getan um es zu verhindern oder?" Darwins Augen funkelten provozierend. „Er hat getan was er konnte" sagte ich ausweichend und hörte selbst, wie dünn meine Worte klangen. Darwin lachte auf „Hat er nicht. Und das weißt du besser als jeder von uns. Denn wenn dem so wäre, dann wärst du nie in dieser Zelle gelandet und Mystique und ich hätten nicht unseren Arsch riskieren müssen um dich zu retten. Also hör auf dich wie ein bockiges Kind zu benehmen, setzt dich hin und sei einmal dankbar dafür, dass ich so verrückt nach dir bin, dass ich alles für dich und deine Freiheit riskiere."
Wanda, Raven und Pietro beobachten uns von ihren Plätzen aus gespannt ohne ein Wort zu sagen.
Auch ich schwieg jetzt. Mit verschränkten Armen setzte ich mich auf den freien Sitz neben Pietro und schnallte mich an.
Den Rest des Fluges sprach ich kein Wort. Mit keinen von ihnen. Ich war versucht die Augen zu schließen und einfach zu schlafen bis wir landeten, doch jedes Mal wenn ich die Augen schloss sah ich ihn vor mir, wie er vor dem Helikopter stand und hilflos dabei zu sah, wie ich ihm entrissen wurde. Der Schmerz in seinen Augen mischte sich mit meinem eigenen Schmerz und versenkte mich innerlich. Immer wieder redete ich mir selbst ein, dass es nicht für lange war.
Ich würde zu ihm zurück finden.
Wir würden wieder zusammen sein.
Eines Tages...

„Wir sind da" hörte ich den Piloten sagen, während der Helikopter bereist zur Landung ansetzte. Ganz behutsam landeten wir auf den Rasen vor dem großen Anwesen mitten im nirgendwo, dass der Bruderschaft der Mutanten schon seit Jahren als geheimer Unterschlupf diente. Es erinnerter mit seinem Baustil und den großzügigen Parkanlagen die es umgaben an eine Südstaaten Villa, obwohl es mitten in New England stand. Ich hatte es hier immer gemocht. Die Abgeschiedenheit und der Wald der das Grundstück umzäunte gaben diesem Ort ein beruhigendes Gefühl von Frieden. Doch heute empfand ich nicht das Hochgefühl das mich bei meinen letzten Besuchen hier immer erfüllt hatte. Ich fühlte gar nichts.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass alle anderen bereits ausgestiegen waren, als Darwin meine Hand wie selbstverständlich ergriff und auch mich aus dem Helikopter zog „Willkommen zuhause Babe"