Kapitel 49

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Sukuna tippte mir sanft an die Hüfte und bedeutete mir, aufzustehen, nur um mich danach wieder auf dem Thron zu platzieren. Für jeden Schritt, den er auf Takeru zumachte, wich dieser einen zurück. Der Ausdruck in Sukunas Augen war unlesbar, doch mit einem Mal schenkte er Takeru ein strahlendes Lächeln und legte ihm einen Arm um die Schultern. „Ich muss schon sagen, die Zenins haben einen würdigen Nachfolger in Euch gefunden, Takeru. Bitte, erleuchtet uns mit Euren Gedanken. Wie es scheint, habt Ihr alles hier schon längst durchschaut." Takeru löste sich von Sukuna und setzte exakt jenes scheißfreundliche Lächeln auf, dass Sukuna auf den Lippen hatte. „Wir alle wissen doch, dass Ihr den gemeinen Pöbel nicht nur in Eurem Haus leben lasst, nein, seit neustem teilt Ihr auch noch das Bett mit ihm." Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still wurde es im Saal. Takeru nahm erfreut zur Kenntnis, wie Sukunas Lächeln bröckelte. „Und jetzt seid Ihr gekommen, um ein weiteres Mal auf unsere Werte und Traditionen zu scheißen und darum zu betteln, diesen billigen Abklatsch einer Straßennutte auch noch heiraten zu dürfen, stimmts?" Er verzog das Gesicht und sah mich abschätzig an. "Eine gewöhnliche Bürgerliche ist sie, nichts weiter." Takeru beugte sich nah an Sukuna heran, die beiden Männer standen jetzt Nase an Nase, keiner von beiden zuckte auch nur mit der Wimper.

„Fickt die Kleine wirklich so gut, dass du dich davon einlullen lässt?" Sukunas Kiefer zuckte, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Takeru lächelte selig und deutete auf Sukunas Fäuste. „Das nehme ich als ein Ja, mein Freund. Dann sollte ich mir dein Spielzeug vielleicht mal ausleihen." Takerus dunkler Blick wurde eiskalt. „Ich werde nicht so sanft mit ihr umgehen, wie du Schlappschwanz es tust. Sie soll wissen, wo ihr Platz ist." Die Luft flimmerte, als eine gewaltige Feuersbrunst den Saal füllte, helle Funken glühten in Sukunas Augen, als er sah, wie Takeru mit einem Sprung seinem Feuer auswich und sich aus den dunklen Schatten am Boden ein schwarzer und ein weißer Wolf lösten, die heulend auf ihn lostürmten. Doch beide Tiere zerfielen unter Sukunas Sezierung in ihre Einzelteile, gequältes Heulen riss an meinen Trommelfellen. Kein Blatt Papier passte mehr zwischen die erhobenen Fäuste von Sukuna und Takeru, es schien, als würde eine unsichtbare Kraft die beiden an Ort und Stelle halten. Fuji hatte sich erhoben, in seinen orangen Augen tobte ein Sturm, als er die beiden Männer ansah. „Ihr wagt es, in diesen Hallen die Fäuste zu erheben?" ein Wink von Fujis Hand folgte, als seine Kraft sowohl Sukuna als auch den Zeninerben an gegenüberliegende Wände krachen ließ und sie dort festhielt. Takeru gab sich alle Mühe, sich aus den unsichtbaren Fesseln zu befreien. Sukuna dagegen sah geläutert auf seinen Freund herab und wurde schließlich auch wieder von Fuji am Boden abgesetzt, kurz darauf Takeru. „In diesen Hallen wird nicht gekämpft. Das sollte euch beiden klar sein und ich kann meine Enttäuschung gar nicht genug zum Ausdruck bringen." Meinte Fuji, ließ sich wieder auf seinem Thron nieder und deutete dann auf Sukuna. „Du lässt dich nicht mehr provozieren und du, Takeru," Fujis Finger wandere zu dem jungen Zenin, „du hörst auf mit den Provokationen. Sonst werde ich dich deines Amtes entheben und deinen senilen alten Onkel als Oberhaupt der Zenins einsetzen, dem du dann in Zukunft den Arsch auswischen darfst." Der junge Kaiser schenkte Takeru ein zuckersüßes Lächeln. „Klar so weit?"

Takeru murmelte eine Entschuldigung und ließ sich ebenfalls wieder nieder. Sukuna stellte sich dagegen hinter den Stuhl, auf dem ich nach wie vor saß, seine Hände ruhten auf meinen Schultern. Das ich überhaupt hier saß war schon Affront genug für die Oberhäupter, aber nach der Auseinandersetzung eben traute sich keiner mehr, etwas zu sagen. „Kommen wir lieber auf das Wesentliche zurück." Hayao schien der Erste zu sein, der den Ernst des noch unbekannten Grundes der Versammlung erkannt hatte. „Was ist Euer Anliegen, Sukuna?" Sukunas Griff an meinen Schultern wurde fester, ich hörte, wie er einmal tief durchatmete. „Wie Ihr alle wisst, war es mir nie bestimmt, dass Oberhaupt der Ryomens zu sein. Sondern meinem Bruder, Suka." Ragiki nickte. „Ja, das war damals ganz groß, als der Junge verbannt worden ist. Aber wen wundert das. Wer sein Jujutsu dazu nutzt, ein ganzes Dorf abzuschlachten, der verdient es nicht anders." Izumi zog die Augenbrauen zusammen und Kiyo entgleisten die Gesichtszüge, als er das hörte. Das war also die Geschichte, die Matsuma und Fujis Vater damals verbreitet hatten, um den wahren Grund der Verwüstung des Dorfes und Sukas Verbannung versteckt zu halten.

Und das war der Fluch, der Sukuna quälte und Suka nährte.

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Kapitel 49 comin right up!

Eure Erin xx

Ancient Love (Sukuna X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt