Kapitel 65

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„Du bist ein Gojo. Nicht wahr?"

Izumi war einen Schritt nach vorn getreten und trotz dem Umstand, dass sein Rücken mehrfach vernäht und bandagiert war, stand er aufrecht und grade, etwas Ungestümes in den Augen, als er den Mann musterte. Doch der senkte leicht den Kopf und lächelte. Ich sah zwischen Izumi und dem Mann hin und her. „Woher weißt du das?" Izumi zuckte die Schultern. „Hayaos Bruder hatte seine Augen ebenfalls immer verdeckt." Sein Blick bohrte sich tief in den Fremden, der jetzt aufstand und sich erwartungsvoll an den Tisch lehnte. „Weil ihn seine Technik so schnell ermüdet hat, wenn er sie ungefiltert nutzt. Sie scheint in den Augen zu sitzen und ermöglicht es, Dinge zu sehen, die du und ich nicht sehen können."

Der Fremde hob den Kopf, die dunkle Augenbinde macht es unmöglich, etwas aus seinen Augen herauszulesen. „Ein schlaues Köpfchen, sieh mal einer an." Er legte den Kopf schief. „Ich freue mich auf die Erklärung dazu. Du hast Recht, ich bin ein Gojo. Satoru Gojo." Satoru hob die Hand und deutete mit einem schlanken Finger auf mich. „Und du bist Elea Melantha." Er zog ein Kärtchen aus seiner Jackentasche und warf es mir zu. Es war mein Ausweis. „In Begleitung von Izumi Sakiyama." Er rieb sich das Kinn und erhob sich dann. „Wir hatten ja eigentlich nicht mit Anhang gerechnet. Aber wir machen das Beste aus den Umständen, so wie immer." Wer war wir? „Du und dieser Megumi?"

Satorus Lächeln wurde für den Bruchteil einer Sekunde zu steif. Aber er hatte sich schnell wieder gefangen und sah sich um. „Die Akademie hat alle Behandlungskosten übernommen. Im Übrigen wäre es sinnvoll, wenn ihr Beide mit mir kommt. Zu eurer eigenen Sicherheit." Ich schob mich an Izumi vorbei und blieb mit etwas Abstand vor Satoru stehen. „Ich weiß ja nicht, wie weit du informiert bist, aber Izumi ist schwer verletzt und sicher noch nicht bereit, das Krankenhaus zu verlassen." "Dafür ist dein Freund gerade aber sehr fix auf die Füße gekommen." Satoru schmunzelte und sah dabei zu, wie ich mich umdrehte. Izumi wankte mit einem Mal etwas auf den Füßen, sein plötzlicher Kraftschub schien abzuflauen. Also schob ich ihn auf das Bett zu. „Komm, setz dich hin. Du hättest gar nicht erst aufstehen sollen. Nicht das wieder was aufgerissen ist." Meinte ich besorgt und hob sein Shirt an. Aber die Verbände waren nach wie vor so weiß wie Satorus Haare. Izumi drehte sich wieder zu mir um und setzte sich dann, wenn auch widerwillig, wieder hin. „Ich habe Sukuna versprochen, auf dich aufzupassen. Und dieses Versprechen werde ich nicht brechen, Kleines. Und wenn das heißt, dass ich für dich sterbe, dann wäre das ein ehrvoller Tod."

Eine Träne löste sich aus meinem Auge und tropfte zu Boden. „Du wirst nicht sterben, klar? Das lass ich nicht zu." Izumis Blick wurde weich, als er mich ansah. „Das weiß ich." Satoru räusperte sich. „Könntest du das für mich wiederholen, Izumi?" Izumis Blick verdüsterte sich augenblicklich wieder, als Satoru sprach. „Wem hast du das versprochen? Das Elea nichts passieren wird meine ich." Izumi sagte nichts, also sprang ich für ihn ein und sah zu Satoru. „Sukuna. Ryomen. Meinem ..." Ja, was waren wir eigentlich gewesen? „Einem Freund von uns." Satoru nickte bedacht und klatschte dann in die Hände. „Ich glaube, dass hier beide Seiten mehr als genug Fragen an die andere haben. Mich persönlich würde unter anderem interessieren, wie das mit deinem Auge passiert ist. Ich mag mich irren, aber als dich das Loch verschluckt hat, waren beide noch intakt." Izumi schien hellhörig zu werden. „Du kennst den Gojo-Sprössling?" fragte er und riss ungläubig die Augen auf, als ich nickte. „Naja. Kennen ist womöglich zu viel des Guten. Aber er hat damals versucht, mich aus dem Loch zu ziehen das mich zu dir und Sukuna gebracht hat." Mein Freund sah an mir vorbei zu Satoru. „Ist das wahr? Das du ihr helfen wolltest?" Satoru nickte. „Das ist mein Job." „Ich vertrau ihm. Irgendwie." Ergänzte ich, als ich das Misstrauen in Izumis bepflastertem Gesicht sah und atmete erleichtert auf, als er schließlich knapp nickte. „Wenn du es tust, dann tue ich es auch." Satoru schüttelte amüsiert den Kopf und ging in Richtung Türe. „Wir sollten gehen. Das Auto wartet unten." „Auto? Was ist das?" Izumi sah von Satoru zu mir und Satoru schaffte es nicht, sich das Lachen zu verkneifen.

Ancient Love (Sukuna X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt