Die Flucht aus der Dunkelheit

Kapitel 141

Doch ich brauchte gar nicht viel erzählen, die Mädels befürchteten schon das Schlimmste genauso wie ich. Ich wartete gespannt darauf dass ich endlich was mitbekommen würde aber es tat sich nichts. Mama meldete er sich immer noch nicht.  Die Mädels versuchten mich zu beruhigen, auch wenn sich dass nicht wirklich als einfach bewies. Der Abend verlief recht langsam und ich konnte mich tatsächlich nicht beruhigen. Meine Gedanken wann immer da. Ich hatte mir jetzt schon vorgenommen am nächsten Tag zu meinem Postfach zu gehen. Ich hoffe dass ich mindestens da etwas finden würde.

Am nächsten Morgen wachte ich recht spät auf. Ich wickelte meine Kleine und packte sie dick ein. Es war mittlerweile september und es wurde immer kühler. Für Meine Kleine hieß das Erkältungsgefahr. Nachdem ich sie fertig gemacht habe legt ich sie in den Kinderwagen und fuhr zur Poststelle. Alleine. Was sich dann als fehler bewies. Ich hatte diesen Weg niemals ohne Begleitung antreten sollen. Aber Gott sei Dank wissen wir ja nicht was auf uns wartet. Ich ging wie gewohnt zur Post und öffnete das Postfach. Dieses Mal war nur ein weißer Brief da drin. Kein buntes Paket so wie ich es bisher gewohnt war. Ich habe den Brief hinaus genommen und schloss das Fach. Ich hielt den Brief mit zitternden Händen. Als wüssten meine Hände was bereits drinne stand. Ich setze mich in den Park auf eine Bank und öffnete den Brief vorsichtig. Ich sah er war verschmiert, ich konnte mir nicht erklären warum, doch während dem Lesen wurde mir alles klar. Die Tinte war aus Tränen verlaufen.

Liebe Besa!
Entschuldige mich. Entschuldige dass ich mich nicht gemeldet habe. Wunder dich nicht, momentan habe ich kein Telefon. Momentan habe ich keinen zu Hause und ab heute habe ich auch keinen Ehemann mehr. Ich wusste dass dein Vater verrückt war. Ich wusste dass er sich zu sehr nach den albanischen Normen gerichtet hatte und auch ich fand seine Haltung dagegen über krass. Ich wusste dass er viel tut um gut dazustehen. Du ein echter ehren Mann zu sein. Es sogar so weit gegangen, dass er seine Tochter verloren hat. Warum? Nur damit die anderen nicht reden. Schon da fing ich an ihn unmenschlich zu finden. Ich verstand nicht wie er es schaffte dich zu verstoßen vor allem wie konnte es schaffen dich zu verstoßen Nachdem er wusste dass du ein Kind hast? In meinen Augen unmenschlich. Schon da erkannte ich nicht mehr den Mann den ich vor über 20 Jahren geheiratet hatte. Nachdem du weg warst hatte sich zu Hause alles geändert. Er hat mich geschlagen und mir täglich die Schuld gegeben wie du geworden bist. Ob du es glaubst oder nicht, ich war immer sehr stolz auf dich. Du hast Mut bewiesen und auch Stärke. Du hast dich das getraut was sich viele Frauen da draußen nicht trauen! Du bist deinen eigenen Weg gegangen. Oh wenn du wüsstest wie stolz ich nur auf dich bin. Dein Vater wurde mir immer fremder und fremder. Erst dann als ich sein Opfer wurde...