Kapitel 126

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... waren stressig und ein reines Gefühlschaos. Aber eins war sicher wir freuen uns. Leona und Blerta waren für mich mittlerweile sehr gute Freundinnen geworden. Denn es verbindete uns das leid. Leona hatte ihr Kind verloren im 6 Monat, Blerta hin gegen wurde von ihren Eltern krankenhausreif geschlagen. Und wir hatten uns alle gegen unsere Familien entschieden um uns ein besseres Leben zu geben. Bisher Bereute es noch keine von uns, aber ob sich das ändern würde wussten wir nicht. Gemeinsam packen wir unsere Sachen und der Donnerstag kam schneller als erwartet. Es war Donnerstag der 21 April 2016 als plötzlich ein großer Bus vorfuhr. Es war ein ganz normaler flixbus wie man ihn kannte, einfach nur um unauffällig zu. Wir packten alle unsere Taschen in den Bus und setzten uns hinein. Wir verabschiedeten uns noch alle intensiv von den anderen Frauen die wir dort ins Herz geschlossen hatten insbesondere Frauke. Als der Bus los vor schau dich noch mal nach draußen. Ich schaute den Ort an an dem ich so viel erlebt hat. Sowohl Freude als auch leid. In letzter Zeit assoziierte ich leider nur Negatives mit diesem Ort und fühlte eine leichte Erleichterung. Hier weiter wir von Bochum waren desto lockerer wurde die Stimmung. Ich merkte dass es allen ein bisschen zu setzte. Ich meine es war der Ort an dem wir geboren und groß geworden waren. Es war der Ort an dem wir gelacht aber auch geweint haben. Es war der Ort an dem wir zur Schule gegangen waren und eventuell gearbeitet hatten und auch der Ort an dem wir unsere Freunde hatten. Aber auch der Ort für unsere Familien sind und bleiben werden. Aber wie gesagt je weiter wir von dort waren desto glücklicher waren wir. Nach einigen Stunden waren wir dann auch endlich in Hamburg angekommen. Wir standen vor einem großen weißen Gebäude. Man könnte schwören es seien Bürogebäude. Dort empfing uns eine Frau mit langen blonden Haaren und blauen Augen. Ihr Name Violeta. Sie war eine wundervolle Frau. Als wir uns das erste Mal sah, nahm Sie uns in den Arm und hatte Tränen in den Augen. Sie freute sich dass wir da waren und half uns mit unseren Koffern. Aber nicht nur sie war Helferin, sondern auch die anderen Frauen die dort lebten. Violeta sammelte uns erstmal alle im Gemeinschaftsraum. Dieses Haus war noch viel schöner als das in Bochum. Es war total moderne eingerichtete. Man hätte niemals gedacht dass ein Frauenhaus so schön sein kann. Wir setzen uns in einen Stuhlkreis und stellten uns vor. Ich war fasziniert wie viele Frauen mit Migrationshintergrund da waren aber umso mehr war ich schockiert die viele auch deutsche Frauen da waren. Wir waren insgesamt drei Albanerinnen aus Bochum eine aus Berlin und eine aus München. Wir waren tatsächlich fünf Albanerinnen in diesem Frauenhaus und auch Violeta war Albanerin. Nachdem wir uns vorgestellt hatten setzen wir uns gemeinsam zum Essen und kamen auch alle ins Gespräch. Wir teilten unser Leid miteinander und waren glücklich dass wir jetzt in Sicherheit waren. Ich musste mein Leben wird sich verändern.

Nach dem Essen richten wir unsere Zimmer ein packten unsere Koffer aus und gingen mit den Frauen die Stadt erkundigen. Oh was war das für ein tolles Gefühl rausgehen zu können ohne Angst zu haben. Einfach zu wissen das gleich keiner kommen wird und mich umbringen wird. Dieses Gefühl war unbezahlbar. Hamburg war eine wunderschöne Stadt und mit den Mädels macht es tatsächlich Spaß dieser Stadt zu erkundigen.

Nach einigen Wochen hatten wir uns schon eingelebt. Wir fühlten uns zu Hause und hatten beinahe schon vergessen dass wir mal ein anderes hatten. Auch unsere Probleme waren sie vergessen. Wir hatten kaum Zeit unsere Familien zu vermissen denn die Frauen dort waren wie unsere Familie.

Nun war es soweit ich war schon im siebten Schwangerschaftsmonat. Bald würde mein kleiner Wurm zu mir kommen und wir hätten im Hause Nachwuchs. Ich war nicht die einzige ich schwanger war, von den 33 Frauen den dem Haus lebten waren zusammen mit mir Sechs Frauen schwanger. Aber ich war die erste die ihr Kind bekommen würde. Es lebten außerdem schon vier Frauen mit ihren Kindern dort. Es war einfach ein Abenteuer. Leben auf kleinstem Raum mit Frauen jeden Alters und verschiedener Herkunft. Diese Erfahrung ist unbezahlbar, aber wisst ihr was noch mehr wert ist als das?...

Die Flucht aus der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt