Als wir ankommen, trägt Namjoon Jimin die ganzen Treppen rauf in seine Wohnung. Ich war noch nie hier. Er gibt mir die Schlüssel, damit ich aufschließe. Seine Wohnung ist klein, aber gemütlich. „Tut mir Leid, dass es hier so aussieht, aber ich hatte keine Zeit zum Aufräumen", sagt er.
„Ich glaube das kennen wir alle", antworte ich, lege Jimins Tasche zur Seite.
„Warte einen Moment. Ich bringe ihn in mein Zimmer", sagt er. Ich nicke und setze mich auf die Couch, schaue mich um. Keine 5 Minuten später kommt er zurück und fragt: „Möchtest du vielleiht etwas trinken?"
Ich nicke leicht. „Ja, Wasser bitte"
Er eilt zum Kühlschrank und schüttet mir was ein, kommt rüber und reicht mir das Glas.
„Danke", ich nehme es und trinke einen Schluck, lege es dann auf dem Couchtisch ab.
Er sitzt auf dem Sessel und schaut auf den Boden. Meine Augen sind auf meine Hände gerichtet, ich spiele nervöse mit ihnen rum. „Warum haben sie auf ihn eingeschlagen?", frage ich.
Namjoon hebt seinen Kopf. „Ich weiß es nicht", antwortet er nachdenklich.
„Meinst du Minjae wollte sich für die Schlägerei in Sport noch einmal bei ihm Rächen?", frage ich unglaubwürdig.
„Ja, das ist möglich so wie ich Minjae kenne", antwortet er und schaut mich an.
„Oder haben hatten sie noch eine Auseinandersetzung?", frage ich leise. „Sie mussten in Englisch nebeneinander sitzen und später Plakate holen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas passiert sein soll"
Er schaut nachdenklich auf den Boden, sagt leise: „Minjae würde ich alles zutrauen"
Ich mache mir Sorgen.. Ich hoffe Jimin geht es bald wieder besser. Ich fasse mir an den Kopf, habe Kopfschmerzen.
„Geht's dir gut?", fragt er ein wenig besorgt.
Ich nicke leicht. „Ja, habe nur leichte Kopfschmerzen"
„Kopfschmerzen? Warte ich müsste noch Tabletten haben" Er steht auf und geht in einen Raum. Ich nehme mal an, dass es sein Bad ist. Kurz darauf kommt er wieder raus. „Tut mir Leid.. Ich habe leider doch keine mehr, aber ich könnte schnell welche holen gehen", sagt er.
„N-nein, das ist nicht nötig", sage ich hektisch. Ich möchte ihn jetzt nicht von A nach B jagen.. Ich habe ihn schon um genug gebeten.
„Nein wirklich, es dauert nicht lange. Außerdem kann ich dann auch Sachen für Jimin aus der Apotheke holen", schlägt er vor.
Als er das sagt, ändert sich meine Meinung sofort. Solange es Jimin danach besser geht, bin ich einverstanden. Ich nicke schnell. „J-ja okay"
„Gut, dann hole ich auf dem Rückweg aber noch etwas zu Essen", sagt er.
„N-nein.. Mir musst du nichts holen", antworte ich verunsichert.
„Sei nicht albern. Ich lass dich doch nicht hier verhungern", sagt er lächelnd.
Ich zögere, gebe aber dann mit einem Nicken nach und er nimmt seine Autoschlüssel.
„Bleibst du in der Zeit bei ihm?", fragt er.
„Ja, mache ich", antworte ich und stehe automatisch auf um ihn zur Tür zu begleiten.
„Gut, wenn was ist, dann ruf mich sofort an, ja?", bittet er mich.
Ich nicke und warte bis ich ihn im Treppenhaus nicht mehr sehen kann und schließe die Tür. Ich fühle mich beunruhigt und setze mich wieder auf die Couch, spiele nervös mit meinen Fingern rum. Ich ertrage diese Stille nicht und schalte den Fernseher an.
Ich mache mir Sorgen, stehe endlich auf und gehe in Richtung von Namjoons Zimmer. Die Tür war einen Spalt offen und ich öffne sie komplett. Namjoon hat die Jalousien leicht runtergemacht. Jimin liegt in seinem Bett und schläft. Sein Bauch hat bestimmt wehgetan. Eine Wärmflasche hätte ihm bestimmt gutgetan, nur bezweifle ich, dass Namjoon eine besitzt.
Ich gehe langsam weiter in den Raum hinein und je näher ich ihm komme, desto wässriger werden meine Augen. Er sieht so kaputt aus. Ich setze mich auf den Boden, lehne mich gegen den Nachttisch neben dem Bett. Ich schaue ihn leise schluchzend an, verstehe nicht wie die ganze Sache so eskalieren konnte.
Ich fühle mich zum Teil schuldig.. Traue mich deswegen nicht mehr ihn anzufassen. Vielleicht habe ich nicht einmal Schuldgefühle, sondern benutze es einfach nur als Ausrede für meine Unfähigkeit zu lieben. Wieso mache ich mir denn solche Sorgen um ihn? Ich verstehe meine eigenen Gefühle nicht mehr. Ich möchte Abstand von ihm halten, doch schaffe es nicht.
Liebe ich Jimin? Ich weiß es nicht. Ich will nicht lieben, damit tu ich nicht nur mir selbst weh, sondern auch ihm.. Und das ist das, was ich am aller wenigsten möchte.
Ich winkle meine Beine ein wenig an, lege meine Hände auf meine Knie und meinen Kopf noch oben darauf um die Tränen abzufangen.
Plötzlich höre ich ein leises Rascheln neben mir und spüre eine Hand auf meiner. „Soomin", höre ich Jimin leise und verschlafen sagen.
Ich hebe meinen Kopf sofort und schaue ihn an. „Jimin", sage ich erleichtert.
„Habe ich vorhin nicht gesagt, dass du aufhören sollst zu weinen?", sagt er leise und lächelt mit seinen Augen.
Ich kann jetzt einfach nicht Lächeln, das muss er verstehen. Ich schaue ihn mit roten Augen an, meine Wangen sind nass.
Er streicht mir mit seiner Hand über die Wange um mir die Tränen wegzuwischen. Er schaut mir in die Augen, sagt nichts.
„Geht's dir besser?", frage ich leise.
„Ja", antwortet er leicht lächelnd. Es kommt mir so vor als würde er es nur vorspielen.. Ihm geht es nicht gut..
Dieses Gefühl kommt wieder.. Dieses Gefühl mich nicht von ihm fernhalten zu können. Ich schaue traurig auf den Boden.
„Bitte.. Du sollst nicht traurig sein. Mir geht es gut", sagt er. „Es ist nicht deine Schuld Soomin"
Ich nicke leicht und wische mir dieses mal selbst die Tränen weg, versuche zu lächeln. Ich möchte nicht, dass er mich anfasst. Es würde alles nur noch schwerer für mich machen.
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Let Me Love You | BTS Jimin x Reader
FanfictionHey, ich bin Soomin, 17 Jahre alt und mache gerade mein Abitur. Die Situation bei mir zu Hause ist angespannt.. Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 9 war. Danach bekam ich einen Stiefvater.. Ein saufendes Ekelpaket. Ich komme mit meinem...