Let Me Love You | BTS Jimin x Reader

Schuldgefühle

Jimin's Sicht:

Ich liege in Namjoons Bett, fasse mir an den Bauch, mache mich klein. Mir tut alles weh und mein Gewissen bringt mich um. Ich fühle mich so schlecht. Ich weiß, dass es nur eine ganz kleine Verletzung bei Soomin ist, trotzdem macht es mich fertig. Ich hätte es komplett verhindern können, habe es aber nicht getan.

Der Fernseher läuft und ist als einziges im Raum zu hören. Ich schließe meine Augen, denke an den Moment zurück. Wut kocht in mir auf. Dieser Kerl hat sie einfach angefasst und auf den Boden geworfen.

Ich werde wütend, schaffe es aber nicht richtig.. Mein Körper macht nicht mit. Ich habe keine Kraft.

Plötzlich höre ich ein Schlüsselgeräusch. Namjoon ist wieder da. Er kommt geradewegs ins Zimmer und setzt sich auf den Sitzsack, schaut mich dabei ernst an. Sein Schweigen schüchtert mich ein. Ich setze mich auf, fühle mich komisch, wenn ich liegen würde. Ich weiß genau was er mich fragen will.

„Was ist passiert Jimin?", fragt er.

Ich schaue ihn etwas verunsichert an, weiß nicht wie ich es ihm sagen soll. „Es.. ist keine große Sache", fange ich an, werde aber von ihm unterbrochen.

„Keine große Sache?", sagt er fassungslos. „Jimin diese Kerle haben dich fast bewusstlos geprügelt. Wer weiß was passiert wäre, wenn Soomin nicht dazwischen gegangen wäre"

„Lass Soomin da raus. Sie hätte nicht kommen sollen", sage ich leise.

„Ist das dein Ernst?", fragt er, scheint wütend zu werden, weil ich so stur bin.

„Sie wurde dabei selbst verletzt", sage ich leise, schaue ihn nicht an.

Er schweigt eine Weile, fängt dann aber an: „Wenn du an Soomins Stelle gewesen wärst, hättest du nicht das Selbe getan?"

Ich möchte gerade was dazu sagen, doch er redet weiter. „Doch, du hättest es getan. Und ich glaube dir wäre ziemlich egal gewesen ob du selbst dabei verletzt wirst"

„Aber ich hätte es verhindern können Hyung!", sage ich etwas lauter, werde erdrückt von den Schuldgefühlen. „Ich habe es nur nicht geschafft", lasse ich schwach raus.

Er bemerkt wie niedergeschlagen ich bin und kommt rüber zu mir, fasst mir an die Schulter. „Hey, Kumpel.. Ich bin mir ganz sicher, dass Soomin sich vielleicht selbst schlechter fühlt, wenn du dir so viele Gedanken machst"

„Hyung ich habe solche Schuldgefühle", sage ich leise.

Er fasst mir etwas fester an die Schulter und sagt: „Hey, was habe ich gerade gesagt?"

Ich kann ihm nicht antworten und er seufzt. „Hör mal.. Ich weiß wie viel dir Soomin bedeutet, auch wenn du es nicht ganz zugibst... Und da du nicht willst, dass sie traurig ist, solltest du jetzt aufhören dir solche Gedanken zu machen, okay?"

Ich nicke leicht und sage: „Ja.. Danke hyung"

„Gut, aber eine Sache möchte ich noch wissen", sagt er.

Das war mir klar.. Ich schaue ihn schon ahnend an und nicke.

„Warum haben Minjae und seine Freunde nochmal so eine Aktion gestartet. Ist irgendetwas vorgefallen?", fragt er.

Ich lag richtig, fange an es ihm zu erzählen. „Naja in Englisch musste ich neben ihm sitzen und er hat dauernd blöde Sprüche rausgelassen und als wir Plakate holen gegangen sind, ist es wieder einmal ein wenig eskaliert und er wollte es mir wahrscheinlich heimzahlen"

„Wie eskaliert?", fragt er verwirrt.

„Naja.. Er hat halt wieder etwas gesagt, da hab ich ihm eine reingehauen" Ich bekomme langsam echt Angst vor mir selbst.. Habe ich das grade wirklich so locker gesagt?

„Du hast ihm eine reingehhauen?", fragt er fassungslos, dann wird er leise, als ob er begreifen würde. „Er hat wieder etwas über Soomin gesagt oder?", fragt er.

Ich antworte nicht, schaue ihn einfach nur an.

„Ihr beide seid echt füreinander geschaffen", sagt er und lächelt, steht dann anschließend auf.

„Was?", frage ich hektisch. „Wie meinst du das?"

„Ach nichts, vergiss es", versucht er nun vom Thema abzulenken. „Du bleibst morgen zu Hause"

„Was? Wieso?", frage ich verwirrt.

„Weil du dich ausruhen musst", sagt er. „Von mir aus kannst du Mittwoch wieder zur Schule, aber morgen bleibst du zu Hause"

Er behandelt mich wie ein kleines Kind. Ich möchte gerade protestieren, doch er sagt: „Außerdem hat Soomin sich das gewünscht"

Bei diesen Worten schweige ich, akzeptiere es einfach. Das bin ich ihr schuldig.