Stimmt es?

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Ich beruhige mich langsam, umarme ihm trotzdem noch weiter, schließe meine Augen. Plötzlich kneife ich sie zu und traue mich ihn zu fragen: „Stimmt es?"

„Stimmt was?", fragt er leise.

„Dass du früher Selbstzweifel hattest", frage ich und umarme ihn fester.

Seine Haltung verkrampft sich augenblicklich und ich fühle mich schlecht. Er sagt nichts, lässt mich los, aber ich umarme ich umarme ihn nur fester.

Dann ziehe ich mich zurück und schaue zu ihm hoch. Er schaut weg und ich drehe sein Gesicht mit meiner Hand zu mir, lasse sie auf seiner Wange liegen. „Warum hast du es mir nicht gesagt?", frage ich leise.

Er schaut mich stumm an, fragt dann aber leise: „Wie hätte ich es dir sagen sollen?"

Alles ist kurz leise und er redet weiter. „Hätte ich es dir gesagt, hättest du dir nur Sorgen gemacht.. Meine Befürchtung hat sich ja wohl bestätigt"

Ich schaue ihn fassungslos an, sage leise: „Es tut mir Leid.. Dafür, dass es dir wegen mir so schlecht ging"

„Hör auf dich andauernd zu entschuldigen", sagt er. „Die Zeit vor UNS ist vergessen. Ich möchte nicht darüber nachdenken. Alles was war, bevor wir zusammengekommen sind, ist unwichtig", sagt er.

„Mache dir keine Sorgen", sagt er und hängt noch ein „Bitte" dran.

Ich nicke, will aber nur noch eine einzige Sache wissen. „Jimin.. Ich möchte dich nur noch eins fragen", sage ich.

„Alles was du willst", haucht er gegen meine Lippen.

„Du.. Hast du dich in dieser Zeit selbst verletzt?", frage ich, habe Angst vor der Antwort.

Er schaut mich leicht erschrocken an, schüttelt anschließend seinen Kopf und ich bin erleichtert. Ich seufze auf und er lächelt mich leicht an. „Du machst dir zu viele Sorgen", sagt er.

Ich sage nichts, ziehe mich langsam von ihm zurück.. Ich schaue auf die Uhr. Ich muss nach Hause.

„Ich sollte so langsam nach Hause gehen", sage ich leise.

„Nein", antwortet er sofort. „Schau dir doch mal den Schneesturm da draußen an. Ich würde dich nach Hause bringen, aber bei dem Wetter kann man nicht raus"

Er schaut schüchtern um sich und räuspert sich. „Bleib heute hier", sagt er schließlich.

Was? Ich soll hier schlafen? Das wäre das erste mal, dass ich bei ihm schlafe. Ich weiß nicht so recht.. Meine Mutter kennt Jimin. Ich habe ihn ihr einen Nachmittag vorgestellt. Sie hatte einen guten Eindruck, aber ich weiß nicht, ob sie mich hier bei ihm schlafen lässt.

Ich nicke einfach und sehe Jimin's Augen funkeln. „Gut, ich sage schnell meinen Eltern Bescheid", sagt er.

Ich bleibe allein in seinem Zimmer zurück und nehme mein Handy in die Hand, schreibe meiner Mutter. Sie scheint nicht wirklich begeistert zu sein.. Aber ich bin fast 18 und er ist mein Freund.. Das sollte sie mir doch erlauben oder nicht?

Ihr wäre es glaube ich sogar lieber, wenn er bei uns schlafen würde, aber das würde ich nicht zulassen. Ich habe ihn auch nur ein einziges mal mit nach Hause gebracht.. Und das war an dem Tag an dem er meine Mutter kennengelernt hat.

Ich möchte es nicht.. Der Grund dafür ist ein besoffener Stiefvater. Wenn etwas passieren sollte, wenn er da ist, könnte ich mir das niemals verzeihen. Ich möchte nicht, dass er etwas mitbekommt.

Im Endeffekt erlaubt es mir meine Mutter, aber auch nur wegen dem Schneesturm. Ich setze mich auf Jimin's Bett und gehe einfach auf meine Galerie. Ich scrolle durch, bis ich ein Bild von uns beiden sehe. Ich stoppe und schaue es mir an.. Es ist das Bild vom Abschlussball. Ich verabscheue mein Ich von damals... Es hat Jimin verletzt.

Ich schaue mir ihn an und denke wieder darüber nach, wie es ihm wohl nach diesem Abend ging. Ich habe ihn zweimal abgelehnt an diesem Tag. Ich könnte mich selbst ohrfeigen..

Let Me Love You | BTS Jimin x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt