Geh nicht..

3.1K 176 6
                                    

Nicht mal 10 Minuten später ist Na-Yeon auch schon da, als wäre sie gerannt.

„Hey. Was ist passiert? Ist alles okay?", fragt sie, völlig aus der Puste.

Alles kommt plötzlich wieder hoch und ich umarme sie einfach wortlos und fange an zu weinen.

„Das Übliche also wieder", sagt sie und nimmt mich in den Arm.

„Das passiert öfter?", fragt Jimin leise, aber schockiert.

Ich höre niemanden etwas antworten, aber es fühlt sich so an als hätte Na-Yeon ganz leicht genickt.

Wir setzen uns langsam hin und ich versuche mein Gesicht vor Jimin zu verstecken, weil es mir peinlich ist, dass er mich so sieht. Er weiß sowieso schon nicht wie er mit der ganzen Situation umgehen soll.

Wir sitzen in der Stille und keiner von uns weiß worüber er reden soll. Na-Yeon und ich brauchen über diese Vorfälle nicht mehr zu reden. Das haben wir schon oft genug getan.. Sie weiß genau was ich fühle. Sie weiß, dass ich einfach nur Ablenkung brauche.

„Sollen wir dann langsam gehen Soomin?", fragt sie.

Ich schaue Jimin kurz an und nicke Na-Yeon anschließend zu.

„Ich.. begleite euch noch nach Hause.. Es ist schon dunkel draußen", sagt Jimin leise.

„Das ist nicht nötig.. Ich habe dich heute schon genug belastet", sage ich etwas bedrückt.

„Nein, hast du nicht", sagt er lächelnd. „Ich.. Mein Kopf wird nur bei euch sein, wenn ich euch jetzt alleine gehen lasse.. Ich kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.. also bitte"

Na-Yeon schaut mich an und nickt. „Ja okay, danke", sagt sie und lächelt.

Wir stehen auf und ich reiche ihm seine Jacke. „Nein, behalte sie noch bis wir da sind", sagt er.

Ich ziehe sie an und bedanke mich.

Wir gehen langsam los. Es ist wirklich kalt, er muss wegen mir frieren. Es gibt mir ein schlechtes Gewissen..

„Willst du deine Jacke wirklich nicht? Es ist sehr kalt", frage ich ihn, vermeide es dabei ihn anzugucken.

„Nein, es geht schon. Wirklich", antwortet er und seinem Ton zu urteilen, möchte er, dass ich nicht mehr frage.

Wenn wir ankommen, bleiben wir noch ein wenig vor der Haustür stehen.

„Danke Jimin" Am liebsten würde ich viel mehr als nur das sagen, nur weiß ich nicht wie ich es in Worte fassen soll. Ich kämpfe gegen das Gefühl an, ihn umarmen zu wollen. Ich habe mich so sicher bei ihm gefühlt. Ich könnte anfangen zu weinen.

„Nichts zu danken", antwortet er und lächelt leicht. Wir schauen uns gegenseitig in die Augen. Ich will nicht, dass er geht. Für einen kurzen Augenblick habe ich all meine Sorgen vergessen.

„Hey, willst du dich schon mal umziehen?", fragt mich Na-Yeon.

Ich nicke und sie schließt mir die Tür auf. „Nimm dir einfach was aus meinem Schrank", ruft sie mir hinterher.

„Wir sehen uns", sage ich und gehe rein, obwohl ich es nicht will...

Ich schnappe mir ein paar Klamotten aus ihrem Kleiderschrank und setze mich anschließend ins Wohnzimmer. Alles ist ruhig und ich höre nur das leise Genuschel von Na-Yeon und Jimin vor der Tür. Worüber reden die beiden?

Diese Stille erstickt mich.. Was soll ich tun? Ich fühle mich leer.. so unendlich leer. Ich kann einfach nicht mehr. Wofür lebe ich eigentlich?

Plötzlich höre ich die Haustür zu gehen und zucke zusammen. Na-Yeon kommt durch die Wohnzimmertür und setzt sich neben mich auf die Couch.

„Du möchtest nicht drüber reden, oder?", fragt sie.

Ich schüttle meinen Kopf. Ich brauche einfach nur Ablenkung. Sie weiß es.

„Wie wärs wenn wir Nan-Hee und Ari rufen? Übernachtungsparty!", schlägt sie vor.

Ich kann einfach nicht ja sagen.. Meine Mutter sitzt zu Hause und ist alleine mit diesem Ekelpaket.. Was ist wenn ihr etwas passiert ist? Was macht meine Schwester? Ich fühle mich schlecht weil ich sie alleine gelassen habe.

„Ich weiß nicht", antworte ich.

„Komm schon, ein wenig Ablenkung", sagt sie und lächelt mich warm an.

„Worüber hast du noch mit Jimin geredet?", frage ich wie aus dem nichts.

Sie schaut etwas überrascht, seufzt dann tief aus. „Er macht sich Sorgen um dich"

Ich antworte nicht und nehme mein Handy in die Hand. 8entgangene Anrufe und 3 Nachrichten. Alle von meiner Mutter.

Let Me Love You | BTS Jimin x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt