Mir fallen die Getränke ein und ich stehe auf, hole sie. „Hier, ich habe uns vorhin Getränke geholt", sage ich und reiche ihr ein Glas.
Sie schaut es sich an und sagt: „Ich trinke kein Alkohol"
Ich bin überrascht, sage: „In Bohle ist nur ein geringer Alkoholanteil"
Sie schüttelt ihren Kopf und schaut weg.. „Ich wollte es dir eben schon sagen, aber du warst schon weg", sagt sie leise.
„Tut mir Leid", antworte ich, setze mich wieder neben sie. „Darf ich fragen warum du keinen trinkst?", frage ich.
Ich möchte gerade einen Schluck von meinem Glas nehmen, stoppe aber, als sie die Worte „Mein Stiefvater" sagt.
Ich lege das Glas zur Seite und schaue sie an. Also war es ihr Stiefvater, der an dem Tag so geschrien hat. Ich fühle mich ruckartig schlecht. Soll ich weiterfragen? Vielleicht ist es keine gute Idee, aber ich tue es trotzdem.. Ich möchte es wissen, möchte ihr helfen.
„Was ist mit ihm?", frage ich vorsichtig.
Sie lächelt, als wäre es keine große Sache. „Lange Geschichte", sagt sie dann schließlich.
„Ich möchte sie trotzdem hören", sagt er. „Wir haben genug Zeit"
Sie schaut mich überlegend an und ich lächle leicht als Zeichen, dass sie mir vertrauen kann.
Sie braucht einige Sekunden, sagt dann: „Es ist keine große Sache, wirklich" Dann ist es still und sich schaut auf den Boden. „Er kommt eben nur ab und zu betrunken nach Hause und brüllt ein wenig rum"
Dann hebt sie ihren Kopf und lächelt und schaut dann schließend wieder auf den Boden.
„Schätze ich habe deswegen mit der Zeit einen Hass darauf entwickelt", sagt sie locker.
Es verletzt mich zu sehen, wie sie versucht es harmlos klingen zu lassen.
„Es verletzt dich", sage ich und sie schaut auf, schüttelt den Kopf.
Dann verkrampft sich ihre Haltung ein wenig, ihre Atmung wird schneller. Sie hält sich durch dieses eine Lächeln vom Weinen zurück. Ich schaue sie weiterhin an, bis sie mich auch endlich anschaut und es zugibt. Sie nickt und bricht dann in Tränen aus.
Erneut lege ich meine Arme um sie. Die Art wie sie jetzt weint, unterscheidet sich von der vorhin. Dieses mal möchte sie es wirklich nicht vor mir tun. Ich merke wie sie versucht ihr Schluchzen in meiner Brust zu ersticken. Es zerreißt mir das Herz und ich fange leicht an zu zittern.
Sie setzt sich wieder aufrecht hin, wischt sich selbst die Tränen weg und lächelt mich dann an.
„Möchtest du es mir erzählen?", frage ich sie.
Ohne eine Antwort zu geben, schaut sie weg. Sie scheint zu überlegen. Anschließend dreht sie sich wieder zu mir und schüttelt ihren Kopf.
Ich glaube ihr nicht, nehme ihr Hand und sage. „Doch, bitte.. Erzähl es mir. Ich bin für dich da"
Sie lächelt und eine Träne läuft ihr die Wange herunter, dann fängt sie leise an zu erzählen. Davon, wie dieser Mann ihr Leben zerstört hat, wie die Beziehung zu ihrer Mutter darunter gelitten hat und, dass ihr richtiger Vater nicht mal richtig für sie da war.
„Er ist jetzt im Ausland und lebt sein eigenes Leben, hat noch einmal geheiratet. Ich gönne es ihm. Er soll glücklich werden. Schließlich kann ihn niemand dazu zwingen, sich um seine Tochter zu kümmern. Selbst wenn er es jetzt tun würde, wäre es mir unangenehm", sagt sie.
Ich höre ihr so lange zu, fühle mit ihr. Immer wieder laufen ihr einzelne Tränen über die Wange.
„Die Ehe mit meinem Vater hat meine Mutter zerstört. Nach der Scheidung hat sie diesen Kerl kennen gelernt, sich in ihn verliebt.. Wenn man es Liebe nennen kann. Sie wollte doch nur glücklich werden, aber auch dieses mal konnte sie es nicht. Er bringt sie manchmal zu schön zum Lachen, dass ich mich freue, doch dann gibt es wieder diese Moment in denen ich mir denke, dass er ihr einfach nicht guttun kann"
Sie wischt sich die Tränen immer hektischer weg und steht auf, dreht sich zur Stadt und redet weiter. „Ich will ihr doch nichts böses.. Warum denkt sie, dass ich ihr, ihr Glück nicht gönne Jimin? Warum denkt sie das? Ist es so falsch wie ich denke?", fragt sie verzweifelt und dreht sich zu mir, schafft es nicht mehr die Tränen zu unterdrücken.
Ich stehe auf und gehe auf sie zu, sage: „Nein". Ich nehme ihre Wange in meine Hand und flüstere. „Es ist nicht falsch, du willst das beste für sie... Sie braucht nur etwas Zeit um es zu erkennen"
Sie schaut mir verzweifelt in die Augen. „Lange halte ich das nicht mehr aus Jimin", flüstert sie.
„Doch, du wirst es aushalten", sage ich, drücke sie ganz fest in eine Umarmung. „Du bist nicht alleine. Ich bin bei dir"
Sie weint nicht mehr, umarmt mich ganz fest. Ich fahre mit meiner Hand durch ihre Locken und sie verbirgt ihr Gesicht in meinem Nacken.
„Danke Jimin, für alles", flüstert sie.
Wir lösen uns langsam voneinander und ich lege meine Hand erneut auf ihre Wange. „Du musst mir nicht danken, hörst du?"
Sie lächelt leicht und legt ihre Stirn an meine. Wir bleiben für ein paar Sekunden so, bis sie ihren Blick senkt. Die Unsicherheit in ihren Augen ist groß und wir lassen voneinander ab. Ich räusper mich und schnappe mir die zwei Gläser von vorhin, kippe sie aus und sage: „Bin gleich wieder da"
Sie nickt und setzt sich wieder auf den Metallkasten.
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Let Me Love You | BTS Jimin x Reader
FanfictionHey, ich bin Soomin, 17 Jahre alt und mache gerade mein Abitur. Die Situation bei mir zu Hause ist angespannt.. Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 9 war. Danach bekam ich einen Stiefvater.. Ein saufendes Ekelpaket. Ich komme mit meinem...