Lasst ihn los!

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*Soomin's Sicht*

Nach der Schule mache ich mich auf den Weg nach Hause. Ich mache mir ein wenig Sorgen um Jimin. Er sah den ganzen Tag nicht gut gelaunt aus. Außerdem musste er in Englisch neben Minjae sitzen. Ich hoffe er hat ihn nicht provoziert..

Ich laufe die Straße entlang, schaue mich in der Gegend um. Da vorne ist diese Gasse. Ich weiß nicht warum, aber ich mag es nicht an ihr vorbeizulaufen. Kurz davor werde ich etwas langsamer, schau dort hinein, wie immer. Ich weiß nicht warum aber es ist ein Reflex.. Ich mache es immer wenn ich daran vorbeilaufe.

Plötzlich bleibe ich steif stehen. Ich kann nicht glauben was ich dort sehe. Jemand wird geschlagen. Ich bekomme Herzklopfen, denke daran was andere Leute jetzt tun würden.. Sie würden weitergehen, aber ich will das nicht. Ich habe schon sehr oft über solche Situationen nachgedacht und habe mir selbst geschworen, dass ich bei so etwas eingreifen werde! Ich weiß, dass es gefährlich ist.. Ich bin ein Mädchen, aber ich kann nicht einfach wegsehen.

Ich atme tief ein und aus, gehe anschließend langsam in die Gasse. Als ich die Gesichter der Personen sehe, laufe ich schneller. Minjae?! Ist das Jimin, den sie da verprügeln?

Ich bekomme Panik und gehe immer schneller. „Stop!", rufe ich. Minjae möchte Jimin gerade erneut schlagen, doch ich halte seine Hand fest. Ich bin schwach, schaffe es aber dennoch. Er schaut mich verwirrt an, geht ein paar Schritte zurück. Ohne dass ich es bemerke, laufen mir Tränen die Wange runter. Ich schaue ihn flehend an. Er soll aufhören.

„Soomin", höre ich Jimin leise hinter mir sagen. Er kann kaum reden.

Ich lasse Minjaes Hand los und drehe mich um. Blut läuft seiner Lippe und seiner Nase runter. Er kann kaum noch stehen, sie halten ihn an seinen Armen oben.

Ich gehe auf die beiden Jungs zu, die ihn festhalten. „Lasst ihn los", sage ich flehend. Plötzlich packt der eine mich am Arm und schubst mich fest weg. Ich falle hin, kann nicht glauben, dass er das wirklich getan hat.

„Fass sie nicht an!", brüllt Jimin auf einmal und versucht sich loszureißen. Er schafft es und verpasst dem Jungen, der mich geschubst hat einen Schlag.

Der andere hält ihn wieder von hinten fest, er kann sich nicht wehren.. Er ist so kaputt. Die Nase des Jungen blutet. Er wischt es weg und geht wieder auf Jimin zu, schlägt ihn. „Das hättest du lieber nicht machen sollen", sagt er dabei.

Minjae steht wie versteinert da und schaut zu. Ich schaue ihn mit Tränen in den Augen an und flüstere: „Minjae.. Bitte.. Sie sollen aufhören"

Er schaut mich bedrückt an, dreht sich anschließend zu den Jungs und ruft: „Es reicht! Er hat genug"

Sie lassen ihn auf den Boden fallen, treten ein letztes mal auf ihn ein und gehen einfach, drehen sich nicht einmal mehr um. Minjae steht immer noch wie versteinert da, schaut in die Leere. Sein Blick fällt auf mich.. Er schaut als würde es ihm Leidtun, dann fängt er langsam an wegzugehen.

Weinend stehe ich auf und laufe zu Jimin rüber. „Jimin", sage ich schluchzend und fasse ihm an die Wange. „Jimin!", rufe ich leise, weine immer mehr, steichle über seine Wange. „Jimin bitte rede mit mir"

„Soomin", flüstert er und legt seine Hand auf meine. Er kann sich kaum bewegen.

„Jimin", sage ich erleichtert. Er ist ansprechbar. Ich schaue mir ihn an.. Seine Nase blutet mehr als vorher und er hat ein blaues Auge.

„Krankenwagen", flüstere ich langsam. „Du musst ins Krankenhaus", sage ich panisch, greife nach meiner Tasche. Ich krame nach meinem Handy, bekomme immer mehr Panik, wenn ich es nicht finde.

„Nein", flüstert er. „Kein Krankenhaus"

Ich lasse meine Tasche fallen, drehe mich zu ihm und streichle wieder über seine Wange. „Doch Jimin, du musst", sage ich, kann den Anblick des Blutes nicht ertragen. Ich kann jetzt nicht noch nach einem Tempo kramen und wische es mit dem Ärmel meines Oberteils ab.

„Nein", er legt seine Hand erneut auf meine. „Meine Mutter wird sich Sorgen machen"

„Aber.." ich weiß nicht wie ich ihm wiedersprechen soll. Seine Mutter hat sich bestimmt schon Sorgen gemacht als er das letzte mal im Krankenhaus war. Ich möchte diese Gedanken respektieren, sage nichts.

Er braucht aber einen Arzt. Minjae hat ihn viel zu fest und viel zu oft geschlagen. „Was soll ich tun.. Was soll ich tun?" Ich ziehe meine Hand weg, wische mir die Tränen von der Wange und fasse mir an den Kopf.

„Namjoon", fällt mir ein. „Namjoon", sage ich erneut voller Hoffnung. Er hat ein Auto und sollte so schnell da sein können. Ich habe seine Nummer nicht, bekomme Panik. Jimins Handy liegt nicht weit weg von uns. Ich stehe mit zittrigen Beinen auf und nehme es, schaue ob ich es entsperren kann. „Ich habe keinen Code", sagt er leise.

Ich wähle Namjoons Kontakt und lege den Hörer an mein Ohr, knie mich dabei wieder neben Jimin, halte seine Hand. Er sieht schlimm zugerichtet aus. Seine Augen sind zu und er hält meine Hand ganz fest.

Let Me Love You | BTS Jimin x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt