Jacky ignorierte Laslows Rat vollkommen, als sie aufstand und ihr Zelt verließ. Sie machte sich zu Kaorus Zelt auf und lugte vorsichtig hinein. Kaoru lag still in seinem Bett. Seine Brust hob und senkte sich regelmäßig, auch, wenn er immer noch voller Blut war. Langsam trat Jacky an seine Matte heran und setzte sich neben ihn. Er drehte schwächlich den Kopf zu ihr. "Oh... hi...", "Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken..." Sie betrachtete ihn besorgt. "Wie geht es dir?", "Schon okay..." Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Mir ging's schon mal besser...", "Es ist meine Schuld..." Sie seufzte mit gesenktem Blick. "Was?" Er hustete leicht. "Nein... nein, ist es nicht...", "Ist es. Es tut mir leid, Kaoru..." Jacky biss die Zähne zusammen. "Ich wusste, was passieren wird, aber ich war nicht da, um dich zu warnen. Ich HAB dich nicht gewarnt, als ich es konnte...", "Was? Du wusstest das...?", "...Ja." Sie wich seinem Blick aus und schluckte schwer. "Wie...?" Er ächzte leise. "Ich hätte von Anfang an ehrlich zu dir sein sollen. Wegen mir liegst du jetzt hier und wärst fast gestorben..." Ihre Stimme zitterte stark für einen Moment. "Die Wahrheit ist, ich... Ich hatte eine Vision, als wir vor der Inschrift in der Siegesstraße standen. Ich sah, wie du getroffen wurdest...", "..." Er schwieg. "Es tut mir leid." Sie stand wieder auf. "Ruh dich aus...", "Deshalb also dein Ausbruch..." murmelte er schwach. "...Mach dir nichts draus... Ich kann nicht sterben, das solltest du nicht vergessen haben... Töten kann man uns nur, wenn man..." Er zeichnete mit dem Zeigefinger eine Linie über seinem Hals. "...Du weißt schon.", "..." Sie drehte mich nochmal zu ihm um und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. Kaoru schloss kraftlos die Augen. Still verließ sie das Zimmer und brachte vor Trauer kein Wort hervor. Melody sah sie und kam zu ihr. "Wie... wie geht es Kao?", "Besser. Alles wird wieder gut", erwiderte sie und zwang sich zu einem ermutigenden Lächeln. "Er ruht sich jetzt aus.", "Das ist toll..." Seine Schwester lächelte. "Ich habe mir Sorgen um ihn gemacht." Jacky schüttelte den Kopf und legte die Hand auf ihre Schulter. "Er ist schon bald wieder wie neu! Mach dir keine Sorgen." Melody brachte ein Lächeln auf. "Juhu! Das freut mich! Ich werde es Soleil sagen!" Sie drehte sich um und rannte davon. Lachend winkte Jacky ihr hinterher. Ihre Laune hatte sich wieder etwas gebessert.
Mari setzte sich wieder auf. "Warum fürchten sich manche Leute vor der Dunkelheit?", "Na ja. Man sieht nichts", vermutete Jayden und gähnte wieder. "Die Dunkelheit macht einen angreifbar. Wer sich nachts nach draußen traut, hat oft nichts Gutes vor.", "Hmh... Ich liebe die Nacht. Denn nur in der Nacht kann man die Sterne sehen. Sterne können ohne Dunkelheit nicht scheinen.", "Ich bin eher ein Freund des Sonnenuntergangs", gab Jayden zu und setzte sich ebenfalls auf. "Damals sah das Gelände des Klosters am schönsten aus." Mari warf ihm einen Seitenblick zu. "Mhm... Wenn sich der Himmel verfärbt in den schönsten Farben... kann man verstehen.", "Meine erste Erinnerung, die mir geblieben ist, ist der Sonnenuntergang, den ich vom Fenster aus gesehen hab..." Er blinzelte abwesend. "Der ganze Raum war in warmes Rot gefärbt. Passt wohl zu mir." Mari lachte. "Hahahaha... ja." Sie sah auf ihre ausgestreckten Beine. "Ich bin wohl eher der dunkle Typ... Ich bin nie wirklich farbenfroh angezogen. Rot ist das einzige, was ich mal farbenmäßig anhatte... sonst bin ich nur schwarz und grau.", "Aber es steht dir. Ich bin auch kein wandelnder Regenbogen", scherzte er. "Musst du ja nicht. Rote Haare allein reichen da schon aus. Meine sind ja auch schwarz. Das einzige, was an mir farbig ist, ist meine Haut. Und meine Augen." Sie musste lachen. "Das reicht schon." Er lachte mit ihr und stand auf. "Es wird langsam kalt. Wir sollten reingehen." Auch sie stand auf. "Mhm... Ja. Ich bin auch müde." Er nickte und dehnte seinen Rücken, bevor er mit ihr zurück ins Gebäude ging. Vor ihrem Zimmer blieb Mari stehe. " Ich bin froh, dass wenigstens die Zimmer nicht beschädigt worden sind.", "Wir haben Glück gehabt." Er nickte zustimmend. "Ich schau nochmal bei den anderen vorbei. Ruh dich aus.", "Versprochen." Sie nickte, bevor sie kurz innehielt. "Ähm...", "Hm?" Er hatte sich bereits abwenden wollen, blieb dann aber stehen. "Was ist?", "Wenn du willst, kannst du nachher noch mal vorbei kommen.", "Sicher? Du siehst fertig aus." Er schien an und für sich nichts dagegen zu haben und verschränkte die Arme. "Passt schon", sagte sie. "Ich erhole mich schon wieder.", "Wenn du das sagst." Er ließ sich überzeugen und nickte einverstanden. "Dann bis später.", "Man sieht sich!" Mari betrat das Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfiction"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...