Reaper-Kapitel: Der Plan

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Mari betrat Jaydens Zimmer. Ihre Miene war niedergeschlagen. "Was ist los?" Der Rothaarige streifte sich gerade ein neues Shirt über und drehte den Kopf zu ihr. "Viv wurde von Reaper angegriffen", rückte sie mit der Sprache raus. "Vor... nicht allzu langer Zeit." Jaydens Augen verfinsterten sich sofort und seine Schultern strafften sich. "...Verstehe.", "Wir haben einen Plan, wie wir ihn in die Falle locken und werden ihn bald umsetzen... Gefallen tut er keinem so wirklich.", "Was ist meine Rolle?", "Bitte?" Mari sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick und hob leicht die Augenbrauen an. "Hm?", "Eigentlich... war vorgesehen, das Jacky, Dino, Kaoru und ich das alleine machen. Ich spiele den Lockvogel für Reaper... die anderen drei lauern ihm auf.", "Dann werden aus drei vier.", "Du willst wirklich mitmachen? Geht es denn schon mit deiner Verletzung?", "Es geht ihr gut genug, um zurückzuzahlen, was er den anderen und mir angetan hat", schnaubte er ungewöhnlich wütend. "Ich werde ihn anlocken.", "Sekunde!" Mari stemmte die Arme in die Seite. "Was wirst du? Willst du auch Lockvogel spielen, oder wie?!", "Richtig." Er verschränkte die Arme und sah sie direkt an", "Aber....!" wollte sie protestieren. "Aber was?", "Das... das kannst du nicht... das kannst du nicht machen, Jayden! Gesetzt der Fall Reaper kann uns doch noch angreifen... Er tötet dich noch, wenn du noch nicht ganz erholt bist!", "Wenn Reaper sieht, dass ich wieder auf beiden Beinen stehe, haben wir das Momentum auf unserer Seite. Ich für meinen Teil lasse nicht zu, dass jemand wie er mich nochmal absticht. Und dich erst recht nicht. Nur über meine Leiche." Mari schüttelte den Kopf. "Es ist schon gefährlich genug, dass Kaoru wieder dabei ist. Auch, wenn seine Verletzungen viel schneller heilen, als die der anderen...", "Hör zu." Er breitete vor ihr überzeugt die Arme aus. "Es geht mir gut. Ich will dabei sein.", "..." Sie verengte besorgt die Augen und seufzte dann, "...Ich kann dich wahrscheinlich eh nicht davon abhalten. Reapers Priorität würde wahrscheinlich eher bei mir, Jacky und Dino liegen... Uns hat er noch nicht erwischt. Euch dabei zu haben, würde ihn vermutlich noch wütender machen, als er ohnehin schon ist... So, wie ich dich kenne, lässt du nicht zu, dass du hierbleiben musst... Gut, okay. Dann sage ich Jacky Bescheid... Liegt dir wirklich so viel daran, mich zu beschützen...?", "...Es tut mir leid." Er entschuldigte sich unerwartet und wich ihrem Blick aus. "Du musst dich nicht entschuldigen...", "Ich bin vielleicht nicht so stark wie du", gab er zu und hob die Schultern an. "Aber ich bin stark genug, um dich zu beschützen. Ich hab Angst um dich, so viel, dass es schon wehtut. Ich kann einfach nicht anders." Mari sah zu Boden, um die Worte zu verarbeiten. Als sie wieder aufsah, musste sie sich wirklich zusammenreißen, um die Tränen der Rührung zurückzuhalten. " Jayden..." Sie ging auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. "...Danke..." Er schüttelte wortlos den Kopf, bevor er sie fest in seine Arme nahm. Sie erwiderte seine Umarmung fest. Nach einer Weile erst ließ sie ihn los. "Hey... weißt du noch, als ich dich im Flugzeug damals das erste Mal umarmt hatte?", "Klar." Seine Arme waren immer noch um ihre Hüfte gelegt. "Warum?", "Ich hatte mich damals kaum unter Kontrolle", sagte sie. "Ich hatte dich angegriffen. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass du... mir das so schnell verzeihst." Er grinste breit und zog sie näher zu sich. "Na ja... Ich konnte nicht anders. Du kannst einem echt Angst machen, wenn du wütend bist.", "Ehehe... Schlimmer als ein wildes Bibor?", "Ein Ursaring kommt näher ran", scherzte er. "Oh... so schlimm? So schlimm kam mir das nie vor... Ich war damals in so einer Kreuzung zwischen 'Ich mag dich' und 'Ich hasse dich'. Das mir der Angriff danach leid tat... hat wohl bewiesen, dass ich dich langsam als einen Freund akzeptiert hatte. Ich hatte damals noch weniger Ahnung von Liebe, als ich es jetzt habe... Ich habe damals nicht erkannt, dass du... du weißt schon.", "Ich weiß schon. Du musst dich nicht rechtfertigen, ich war damals ein echter Idiot", wich er aus. "Und ich eine Total-Idiotin", ergänzte sie. "Vielleicht", sagte er neckisch. Sie lachte nur. "Ja. Ich kann immer noch ganz gut eine sein. Aber... zumindest... laufe ich nicht mehr weg. Hoffen wir, dass ich dir nie wieder wehtue. Das ist das mindeste, was ich versuchen kann.", " Ich verspreche dir das Gleiche", murmelte er mit einem leichten Lächeln im Gesicht. "Ich werde dir nie wieder wehtun..." Sie lege ihre Stirn an seine Schulter. "Für immer...", "Für immer", wiederholte er leise und blickte sie an. "Egal, was passiert.", "Egal, was passiert." Mari nickte. Er lachte leise und fuhr mit einer Hand durch ihr Haar. Mari sah auf. "Wir sollten los. Komm.", "...Du hast recht." Er räusperte sich leise und löste sich dann von ihr. "Okay. Gehen wir." Mari nickte ihm zu und lief ins Foyer. Kaoru war bereits da und wartete. "Ah, du bist da." Jacky stand neben Kaoru. Ihre Augen weiteten sich überrascht, als sie Jayden sah. "Was...", "Er macht mit. Versuch gar nicht erst, es ihm auszureden. Das hab ich schon versucht. Funktioniert nicht.", "N-na gut..." Jacky stotterte  erstaunt und nickte zaghaft. "Hat auch lange genug gedauert." Dino lehnte neben dem Ausgang des Pokémon-Centers. Mari schenkte ihm keine Beachtung. "Okay, los geht's. Jayden und ich gehen zur Grundwassersenke. Ihr haltet euch an das Waldgebiet. Klar?", "Bitte seid vorsichtig... Wir werden in der Nähe sein." Jacky sah zu ihr und Jayden. "Es gibt jetzt kein Zurück mehr." Mari nickte. "Uns passiert nichts. Vertrau mir." Sie sah sie aufmunternd an und nickte dann Jayden zu, bevor ich sich dem Ausgang zu wandte. "Gut... Gehen wir." Jacky bedeutete Dino und Kaoru, ihr zu folgen und zusammen verließen sie das Gebäude. Sie schlugen den Weg in Richtung Route 3 ein. Dino war zur Abwechslung mal still und blickte unberührt, aber trotzdem wachsam um sich. Kaoru scannte mit seinen Augen jeden einzelnen Schatten ab, aber bis auf den kalten Wind, dessen leises Heulen die Stille erfüllte, ist nichts zu hören. Das Geräusch ihrer Schritte auf kaltem Boden begleitete sie durch die Dunkelheit. Still hatte Jacky die Arme um sich gelegt und hoffte innerlich auf ein Zeichen, dass Reaper in der Nähe war. Mit zusammengebissenen Zähnen hielt sie ihre Angst zurück. Als sie den düsteren Eingang der Grundwassersenke erreichten, blieb Mari stehen. "... Okay... Jetzt heißt es wohl aufteilen.", "Kaoru und Dino sollten die linke Seite übernehmen, ich nehme die rechte", schlug Jacky vor. "So sollten wir in Augenkontakt bleiben können.", "Klingt gut." Kaoru nickte. "Aber warum soll ich...?" Mari warf ihm einen vernichtenden Blick zu und er wurde sofort still. Er nickte Dino zu und lief so schnell er konnte zum Wald. Dino schwieg weiterhin und folgte ihm. Mari sah ihnen hinterher. "Jacky, los...", "Ich bin bei euch." Sie schluckte ihre Furcht hinunter und nickte ihr zu, bevor sie in die Schatten tauchte. Mari atmete tief durch, bevor sie die Augen schloss. "Okay... Dann schauen wir mal, was passiert."

Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt