Mari hatte unterdessen Katsuro den Teller vorbeigebracht und lehnte am Tisch. „Gibt es Freiwillige für den Abwasch? Freiwillige Helfer?", „Ich melde mich freiwillig." Jayden hob die Hand und zwinkerte ihr zu. „Wie edel von dir." Mari grinste und verschwand in die Küche. Er folgte ihr und griffdirekt nach einem der Geschirrtücher. „Ich weiß nicht, ob mein Kopf noch auf meinen Schultern geblieben wäre, wenn ich Nein gesagt hätte", scherzte er leise. „Sei nicht albern." Mari schüttelte den Kopf und ließ Wasser ins Waschbecken laufen. „Ich hätt's auch alleine gemacht, so ist's nicht. Dafür hätte ich nicht die Krallen ausgefahren.", „Gut zu wissen." Er drehte den Kopf zu ihr und zwinkerte. „Du tust so, als würden wir zusammenleben, weißt du das?", „Was?" Sie blinzelte ihn verdutzt an, als sie das Spülmittel ins Wasser kippte. „Findest du nicht?" Er schmunzelte. „Es ist mir zumindest noch nicht aufgefallen." Mari fing an, die Teller abzuwaschen und stellte sie dann auf die Anrichte. „Vielleicht geht es nur mir so", raunte er beschäftigt, während er das Geschirr sorgfältig abtrocknete und zuckte mit den Schultern. „Hmh..." Sie schmunzelte nur und spritzte ihn kurzerhand nass. „H-hey! Für was war das denn?" Er hob lachend einen Arm vor sein Gesicht. „Ups. Da ist mir wohl was ausgerutscht." Er ließ das Handtuch verspielt gegen ihren Arm schnippen und lache. „Du solltest aufpassen, mit wem du dich anlegst.", „Wieso?" Sie legte einen Stapel Gabeln neben dem Becken ab. „Soll ich Angst haben?" Er gab ein leises Schmunzeln von sich und warf ihr einen Blick zu, bevor er sich weiter an die Arbeit machte. Maris Frage blieb offen im Raum stehen. Mari schüttelte nur den Kopf und wusch weiter ab, dabei schlich sie sich unbemerkt in seinen Kopf. ‚Sie unterschätzt mich', erkannte er in seinen Gedanken. Seine Lippen formten ein kaum erkennbares Lächeln. ‚Das muss sich wohl ändern. ...Sie ist ruhig geworden. Liest du mal wieder meine Gedanken?' Mari schob Gläser zu ihm. „Hey, nicht träumen!", „Mm?" Er sah auf. Sie deutete auf die Gläser. „Hm... Tut mir leid." Mit einer halb genuschelten Entschuldigung machte er weiter. „An was denkst du denn gerade? Du bist so abwesend. Alles okay?", „Das müsstest du am besten wissen", gab er kurz angebunden zurück. „Hm..." Mari wusch den Rest ab und ließ das Wasser ablaufen. ‚Hab ich... wieder was falsch gemacht? Huh...' Sie wischte still die Anrichte und den Herd ab. Auch er war still geworden und hing das Handtuch zurück, bevor er sich abwandte. ‚Ich habe was falsch gemacht...' seufzte sie. „Es tut mir Leid...", murmelte sie fast tonlos. Schweigend lief er davon und warf ihr keinen Blick zu. Erst, als er den Raum verlassen hatte, war sein Lachen zu hören. „Hat er mich gerade ernsthaft verarscht...?!" Mari knurrte leise. „Na warte, du! Guardevoir! Das zahlen wir ihm heim!" Ihr Pokémon erschien neben ihr. „Er legt sich definitiv mit der falschen Person an!" Sie teleportiere sich mit Guardevoirs Hilfe in sein Zimmer und klaute alle Süßigkeiten, die sie finden konnte. „Mal gucken, ob er die vermisst. Man hörte auf den Gängen sein ausgelassenes Pfeifen. Schnell teleportierten sie sich wieder weg. Sie lief im Foyer angekommen in eine andere Richtung. „Dir wird das Pfeifen schon noch vergehen, Rotschopf." Sie lehnte sich auf einer Bank außerhalb Pokémon-Centers zurück und tat so, als würde sie lesen. „Was zum...?!?" Sein ungläubiger Aufschrei war bis zum Außengelände zu hören. Seine überstürzten Schritte hallten im unregelmäßigen Takt über den Boden. Erst nach einer Weile kam er im Freien an. „Oh... Hallo, Jayden." Mari sah auf. „Suchst du was?" Er schwieg und trat zu ihr. Seine Augen durchbohrten sie beinahe von oben herab. „Her damit.", „Was denn? Ich hab keine Ahnung wovon du redest", erwiderte sie süß lächelnd. „Und du kannst immer noch schlecht lügen", konterte er und setzte sich zu ihr. „Ist dir der Süßkram davon gelaufen, oder warum guckst du so?" kicherte sie. „Genau das ist passiert." Er lachte und winkte ab. „Schräg, oder?", „Ziemlich. Gib doch eine Vermisstenanzeige auf. Das ist nicht nett von deinen Süßigkeiten, sich einfach so davon zu machen. Soll ich dir suchen helfen?", „Ich glaube, das müssen wir gar nicht." Er lehnte sich zu ihr vor. „Ach, wirklich? Willst du mir etwa unterstellen, dass ich sie geklaut habe?", „Niemals. Ich weiß, dass du sie nicht geklaut hast." Er streckte die Hand aus und strich kaum fühlbar über ihre Hand und unbemerkt in eine ihrer Hosentaschen. Im nächsten Moment zog er einen der vielen Bonbons hervor. „Sie sind in deine Tasche gefallen?", „Offensichtlich. Aber..." Sie stand auf, ging auf Abstand und grinste. „...Ich muss zugeben, dass sie sich einen echt blöden Platz zum reinfallen gesucht haben. Denn so schnell kommen sie da nicht mehr raus. Zumindest so lange nicht, bist du dich nicht entschuldigt hast, junger Mann.", „Nein?" Sein Blick zuckte zurück auf ihre Hand. Unauffällig hatte er ein kleines Webarak auf ihrer Hand passiert, als er über sie gestrichen hatte. Als Mari seinem Blick folgte, kreischte sie so laut auf, dass sämtliche Hörzellen brutal darunter zu leiden hatten. „AAAAAAAH!" Blitzschnell und panisch schüttelte sie das Pokémon von ihrer Hand. „Du mieser...!!!!" Ein leises und wütendes Zischen entkam ihr. Auf der Bank krümmte er sich vor Lachen und sprang auf. „Pfft... Hahahahahahah!!!!! Du hättest dein Gesicht sehen sollen!" Wütend sah sie ihn an, als sich plötzlich ein Schatten hinter ihm bewegte und ein leises Geräusch hinter ihm erklang. Als Mari erkannte, wer sich mal wieder aus seinem Pokéball gemogelt hatte, lächelte sie spöttisch. „Das Karma sagt Hallo", grinste sie. „Hm?" Blitzschnell drehte er sich um. Banette kam aus den Schatten und schwebte mit glühenden Augen hinter ihm. „Baaaaaaa!!", „AAHH!!" Panisch stolperte er zurück. Sein Gesicht war schlagartig blass geworden und das Lachen war ihm vergangen. „Phahahahahaha!!" Jetzt war Mari es, die in Lachen ausbrach. „Melodys Banette haut gern mal ab, wie es aussieht. Es findet es wohl witzig, dich zu erschrecken. Hahaha... hahahahah..." Sie hielt sich lachend eine Hand vor den Mund. „Tse..." Er wollte seine launische Miene aufrecht erhalten, aber auch er konnte sich nur schwer das Lachen verkneifen. Kichernd drehte Mari sich um und wollte mit seinem Süßkram davon spazieren.
Jayden sah zu Banette und schien bereits einen Plan ausgeheckt zu haben. Es dauerte nicht lange, bis sich die Süßigkeiten in Maris Taschen wie von Geisterhand bewegten und zu Jayden zurück flogen. „Hey!!!" fauchte sie. „Nicht nur Menschen haben einen süßen Zahn." Sein Bestechungsversuch hatte funktioniert. Banette gab ihm seine Süßigkeiten zurück. Triumphierend grinste er. „Wird echt lange dauern, alles wieder bei mir zu verstauen. Bis später!" Er winkte lachend über die Schulter und verschwand. Mari zischte wütend Flüche vor sich hin.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfiction"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...