Schweigend hielt Jacky den Blick gen Boden gerichtet und atmete dann tief durch. Als sie sich wieder gefasst hatte, sah sie sich um. "Katara?" Die Ninja hatte sich zu ihrem verletzten Nachtara gebeugt. "Ich hin hier." Besorgt hatte sich Absol zu dem verwundeten Pokémon gekauert und drückte ermutigend seine Schnauze in dessen dunkles Fell. Nachtara hatte die Augen kaum offen, dennoch schien es bei Bewusstsein zu sein und sich langsam zu erholen. "Wir haben unser Bestes gegeben, um Nachtara zu beschützen..." seufzte Jacky, als sie sich ebenfalls zu ihm kniete und mit dem Handrücken über seine Wange strich. "Hey, das ist okay. Wir sind sowas gewohnt... Nachtara erholt sich schnell wieder." Katara strich ihrem Pokemon den Dreck aus dem Fell. "Außerdem habe ich einige Kräuter gesammelt, sie es wieder aufpäppeln sollten.", "Das ist gut zu hören." Mit einem leichten Lächeln nickte Jacky ihr zu, doch ihre Gedanken schweiften fort. "...Sie passt immer noch auf mich auf...", "Hm?" Katara sah zu ihr, als sie die Kräuter hervor holte. Jacky zuckte zusammen und merkte, dass sie laut gedacht hatte. Trotzdem redete ich weiter. "Mari und ich... Wir sind schon so lange miteinander gereist. Als wir damals aufgebrochen sind, kam es mir so vor, als müsste ich sie beschützen. Ich war am Anfang stärker als sie... Das hat mir Mut gemacht. Inzwischen haben sich unsere Rollen vertauscht.", "Das heißt... sie beschützt jetzt dich?", "Mm." Jacky nickte leicht. Bedrückt schloss sie die Augen. "Ich will ihr keine Last sein... Sie wurde mit jedem Schritt stärker und ich fühlte mich, als würde ich immer langsamer werden. Das ist der Grund für meine vielen Zweifel... Ich will sie nicht verlieren, weil ich immer schwächer werde...", "Man merkt, dass ihr beste Freunde seid." Katara zerrieb die Kräuter und rieb den dickflüssigen Saft vorsichtig über Nachtaras Verletzungen. "Ich hoffe es." Jacky brachte ein Kichern zustande.
Inzwischen hatte Mari Guardevoir mit Sinelbeeren versorgt und ihre Wunden somit gebannt. Wortlos lief ich nun am Wasser entlang. Sie sprach kein Wort und ging mit steifen Schritten voraus. Jayden war ihr gefolgt und ging ebenfalls schweigend neben ihr her. Viele Schritte vergingen, bevor er das Schweigen brach. "...Hey. Was ist los?" Mari antwortete nicht. Er sah zu ihr. Seine besorgte Frage lauerte in seinem Blick. Sie erwiderte diesen und versuchte, ihm ohne einen Ton zu sagen zu signalisieren, dass er die Klappe halten sollte. Auch er sagte nichts und griff stattdessen nach ihrem Handgelenk, bevor er stehenblieb. "Kann ich nochmal fragen, ohne Todesangst haben zu müssen?" seufzte er leise, doch in seiner Stimme ruhte keine Spur von Sarkasmus oder Ironie. Mari seufzte. "Ich weiß nur nicht, ob ich antworten darf.", antwortete sieh so leise, dass selbst er es kaum hörte. Sein Lächeln und das zuversichtliche Drücken an ihrem Handgelenk waren Antwort genug. 'Jeder hier kann uns hören, wenn wir normal miteinander reden. Und wenn ich meine Telepathie nicht benutzen darf, halte ich eben die Klappe', erklärte sie. 'Außerdem hast du "Notfall" nicht näher definiert. Ich will auf jeden Fall nicht alle fünf Minuten angegriffen werden...', 'Du überreagierst. Seit wann lässt du dir was von mir sagen?' Er zwinkerte ihr zu. 'Ich hatte schon Angst, dass du dich vielleicht verletzt hast. Oder dass ich etwas Falsches gesagt hab.', 'Du bist empfindlich bei sowas.', 'Bin ich der Einzige?', 'Ja. Alle anderen lassen es entweder zu oder wissen nichts von dieser Fähigkeit.', 'Macht mich das zu einem schlechten Menschen?', 'Hab ich nicht gesagt. Ich hab nur das Gefühl, dass du mir hierbei nicht genug vertraust.', 'Darum geht es nicht.', 'Rede mal Klartext mit mir. Worum geht es dann?', 'Klartext? Damit kennst du dich wohl am besten aus.', 'Wie meinen?', '...Vergiss es. Ich vertraue dir, okay? Wir reden wann anders darüber.', 'Na schön.' Sie nickte und lief weiter. In Gedanken spielte sie verschiedenste Szenarien durch, wie sie an weitere Fächer kommen könnten; überlegte, wer noch alles im Rennen war und schien für einen Moment total weggetreten zu sein, als ihr Magen knurrte. 'Hunger?' Er warf ihr einen Seitenblick zu. '...ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Und wenn ich keinen Hunger hätte, hätte mein Magen dann geknurrt, Genie?', 'Guter Punkt.' Er dehnte entspannt die Arme hinter seinem Kopf. 'Finden wir was, bevor du mich noch auffrisst.', 'Also, ich bin keine Kannibalin, falls du das denkst. Was zur Zerrwelt denkst du von mir?' Er antwortete nicht, sondern lachte nur leise und ging voraus. Sie lief ihm gespielt beleidigt hinterher. 'Ich frage mich, wer jetzt wohl in Führung liegt?' Nachdenklich sah Jayden zum Himmel hinauf. 'Die Sonne hat schon ihren höchsten Punkt überschritten.', '...Deiner Schilderung nach zu urteilen, würde ich vermuten, dass Yuna und Kaze führen. Das kann sich aber auch schon geändert haben.', 'Wir sind ihnen bis jetzt kein einziges Mal über den Weg gelaufen', bemerkte er. 'Stimmt... Naja, du schon.' Mari streckte sich etwas. 'Wilbirbeeren und Kiroyabeeren sind die einzigen, die im Winter wachsen, nicht wahr? Sie sind kälteresistent.', 'Wenn wir Glück haben finden wir welche in der Nähe. Wir sollten uns nicht aufteilen.', 'Das wäre sehr dumm', stimmte Mari ihm zu.
Es dauerte auch nicht lange, bis sie einen Kiroya-Strauch fanden. "Sieh mal, da." Bevor sie zu dem Stauch gehen konnte, hielt Jayden sie auf. 'Warte. Hier ist jemand.' Mari hielt inne und war sofort in Alarmbereitschaft. 'Wo?', "Hey! Das waren meine!" Hanas Stimme war messerscharf und triefte vor Jammer. "Gib her!" Die Gebüsche um sie herum raschelten und ein mühsam verkniffenes Lachen folgte. "Ich hab auch Hunger!", '... Hana und Ayaka', erkannte Mari. 'In Deckung!' Still nickte Jayden ihr zu und suchte sich ein Versteck. Mari duckte mich hinter einem Busch ins hohe Gras. "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir ganz vorne liegen!" Ayaka trat kichernd aus dem Unterholz und winkte Hana mit einem grünen und einem goldenen Fächer in der Hand zu. Hana, die einen blauen Fächer dabei hatte, folgte ihr mürrisch. "Du hast ja recht...", 'Guardevoir?' Mari sah zu ihrem Pokémon, dass sich hinter einem der Bäume versteckt hatte. Es nickte kaum merklich, als seine Augen aufleuchteten und Ayaka und Hana sich plötzlich nicht mehr bewegen konnten. 'Zoroark, du bist als nächstes dran!' Zoroark nickte, als es aus dem Ball kam und blitzschnell vor sprang. Es stahl Ayaka die Fächer. "Vielen Dank, die Damen." Mari kam langsam aus der Deckung. "Hey!!!" Hana kreischte schockiert auf und wand sich mit zusammengekniffenen Augen in der Psychokinese. Neben ihr starrte Ayaka wehmütig den Fächern hinterher. "Oh nein... Und was jetzt?" Ungläubig fixierte Hana ihre Partnerin. "Und was jetzt?! Wir holen sie uns zurück, was denn sonst?? Serpiroyal!" Mit kampflustig schimmernden Augen schlängelte sich das Pokémon hinter seiner Trainerin hervor und schnappte zischend nach Zoroark. "Rückzug!" rief Mari, als Zoroark auswich. Guardevoir erschien neben mir und teleportierte Mari, Zoroark und Jayden an einen anderen Ort."Hah." Mari sah zufrieden zu den beiden neuen Fächern, die sie erwischt hatte. "Sie haben Kaze und Yuna wohl ein paar Fächer abgeknöpft. Das erleichtert die Arbeit.", "Alles in Ordnung?" Orientierungslos blickte Jayden um sich, bevor er sich zu ihr wandte. "Ja. Alles bestens." Sie grinste ihm zu und tätschelte Zoroark lachend. "Haha! Braver Junge.", "Gut gemacht." Anerkennend nickte Jayden dem Pokémon zu und verschränkte abschätzig die Arme. "Wir sind gut im Rennen. Wie viele Fächer haben wir insgesamt?", "Öhm..." Mari zählte durch. "Wir haben jetzt sechs Fächer. Zwei goldene, einen grauen, einen grünen, meinen purpurfarbenen und einen gelben." Zoroark schnurrte leise und drückte seine spitze Schnauze gegen Jaydens Arm.. "Huh... aber ich hab immer noch nichts zu essen bekommen..." jammerte Mari leise. "Ich bin am Verhungern!", "Mit leerem Magen lässt es sich nicht gut jagen, stimmt's?" Er kraulte ausgelassen Zoroarks Kragenfell. "Ich hätte nichts gegen eine kurze Auszeit.", "Rrrrrrr." Zoroark gab ein zufriedenes Geräusch von sich. "Ich gehe mich umsehen. Wartet hier, okay?" Er drückte Zoroark vorsichtig von sich. "Pass auf, alles klar?" sagte sie eindringlich. "Gleiches gilt für euch." Er winkte ihnen zu und machte sich dann auf die Suche.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfic"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...