Am Mittwoch morgen, dem Tag des Festes der Ninja, traf Mari sich schon früh mit Jacky in deren Zimmer. „Wann genau sollten wir da aufkreuzen, was meinst du?“, „Yuna hat mir schon Bescheid gegeben. Ich zitiere: ‚Das Fest beginnt, sobald die Sonne am höchsten Punkt steht‘.“, „Also am Mittag“, schlussfolgerte Mari. „Irgendwelche Ideen, was wir bis dahin machen?“, „Hm… Um ehrlich zu sein, fällt mir nur eine Sache ein.“, „Ich bin ganz Ohr.“, „Seitdem ich von dem Blütenfest wusste, habe ich versucht, so viel wie möglich über einen bestimmten Tanz herauszufinden.“, „Nicht dein Ernst, oder?“ Mari stöhnte genervt. „Mein voller Ernst“, versicherte Jacky ihr lachend, schüttelte aber sofort den Kopf und winkte ab. „Ich will dich nicht damit belästigen. Es war nur eine Idee von mir, diesen Tanz selbst zu lernen. Er heißt „Kagura“ und wurde schon vor Jahrhunderten in Johto getanzt.“, „Ich will nicht von sämtlichen Leuten ausgelacht werden. Und du weißt schon, dass Jayden das sieht, oder?“, „Du musst ihn nicht lernen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich ihn selbst wirklich kann... Ich dachte mir nur, dass ich den Leuten im Dorf vielleicht eine kleine Freude mache... Als Dank eben.“, „Okay. Dann brauchst du mich als Assistentin ja wohl nicht. Wenn du ihn schon schwer findest.... dann hab ich erst recht keine Chance. Nicht wahr?“ Sie zwinkerte ihr zu. „Hm... Du hast recht...“ Jacky wirkte betrübt. „Ich hoffe, ich vermassle es nicht...“ „Das schaffst du schon!“ Mari klopfte ihr ermutigend auf die Schulter. „Ich glaub an dich.“, „Das bedeutet mir viel. Es ist nur...“ Jacky atmete leise durch und sah zu Boden. „Die Ninja kennen diesen Tanz und plötzlich komme ich daher, obwohl sie mich kaum kennen und versuche, ihn auszuführen. Aber ich will mir selbst beweisen, dass ich es schaffen kann. Ich will nicht mehr zweifeln...“ Mari lachte. „Ist das nicht Ansporn genug, ihn nicht zu vermasseln?“, „Das stimmt. „ Das Lächeln fiel ihr nicht mehr so schwer, als sie sie ansah. „Du hast mir das klargemacht.“, „Na also!“ Mari klatschte in die Hände. „Das ist doch fabelhaft! Aber ich hab auch ein Problem.“, „Und welches?“, „Ich hab keine Ahnung, was ich mit meinen Haaren machen soll. Ich dachte... als meine Superfriseuse hättest du einen Plan. Weil du immer einen Plan hast.“, „Superfriseuse? Ist das nicht... übertrieben?“, „Nein. Kein bisschen.“, „Na gut. Dann muss ich mein Bestes geben, um das Image zu bewahren.“ Jacky kicherte mit geröteten Wangen und Mari setzte sich aufs Bett. „Ich weiß absolut nicht, was ich mit meinen Haaren machen soll... Ich bin unkreativ bei so was.“, „Willst du sie offen tragen oder zusammengebunden?“ Mit prüfendem Blick klemmte Jacky sich eine von Maris glänzend schwarzen Strähnen zwischen die Finger. „Ehm... eher zusammengebunden. Damit sie mich nicht stören.“, „In Ordnung. Ich hab schon eine Idee!“ Erwartungsvoll nickte Jacky und stand auf, um alles bereit zu legen, was sie brauche. „Wir können einen Mix draus machen. Wenn ich mich richtig erinnere, hast du dir bei Susan silbernen Kopfschmuck ausgesucht?“, „Genau.“ Mari nickte. „Klär mich auf.“, „Du vertraust mir, oder?“ Jacky wich ihrer Aufforderung kichernd aus. „Okay, okay. Ja.“, „Sehr schön!“ Jacky klatschte in ihre Hände . „Jetzt halt still, ja? Das wird eine Weile dauern...“, „Okay. Ich bin gespannt.“, „Dann mal los.“ Mit Kamm und Spange ausgerüstet begann Jacky, Maris Haare zu bearbeiten. Konzentriert summte ich dabei vor sich hin, während Mari ihr bestes gab, so still wie möglich zu halten und sich nicht zu bewegen. Sorgfältig steckte die Blondine ihre Haare vorerst zusammen und kämmte zuerst Maris dezenten Pony glatt, bevor sie sich nach hinten durcharbeitete. „Ist der Schmuck in deinem Beutel?“, „Jep. Irgendwo in der Seitentasche. Rechte Seite.“ Jacky beugte sich zu Maris Beutel hinab und friemelte das gesuchte Objekt aus der Tasche. „Wow, das ist wunderschön… Glaub mir, du wirst aussehen wie eine Göttin aus Johto!“ trällerte sie begeistert. „Warte, was?“ Mari sah sichtlich verdutzt aus. „Spann mich nicht so auf die Folter, Mensch!“, „Hahaha...“ Jacky lachte leise und machte sich weiter ans Werk. „Tut mir leid, aber ich will dich überraschen.“. „Du machst mich echt neugierig!“ beschwerte Mari sich. „Stillhalten“, erinnerte Jacky sie im Gegenzug dazu. Mari seufzte und spannte ihre Haltung dann wieder an. Jacky bewaffnete sich mit einem Lockenwickler und fuhr damit durch Maris wunderschönes Haar. Danach kämmte und steckte sie ihre glänzenden Haare zusammen und flocht nur die vordersten Strähnen und führte sie hinten zusammen wie einen Kranz. Am Ende ließ sie die lockige Pracht dann an der Seite ihres Kopfes hinabfallen und fügte als letzten Schliff den silbernen Kopfschmuck hinzu, der nun fast wie eine Tiara ihr Haupt zierte. „Hm...“ Mit grübelndem Blick stellte sie sich vor sie und hob leicht ihr Kinn an. „...Und...?“ fragte Mari zögernd. „Wie... sehe ich aus?“, „Hm...“ Jacky betrachtere zufrieden das Gesamtwerk. „Es ist besser gelungen, als ich mir eigentlich vorgestellt hatte. Du siehst wunderschön aus. Ich hoffe, es gefällt dir...“ Mari stand auf und sah sich nach einem Spiegel um. Als sie sich selbst sah, blieb ihr fast der Atem in der Lunge stecken. „...Woah.“, „I-ist es in Ordnung?“ Aufgeregt faltete Jacky die Hände vor sich und schluckte leise. „Ich muss dich befördern“, sagte Mari und drehte mich zu ihr um. „Ab jetzt bist du meine Elite-Friseuse.“, „Wirklich?“ Jackys Augen leuchteten auf und weiteten sich erfreut. „Ich hatte Angst, dass dir vielleicht die Locken nicht gefallen oder der Zopf oder...“, „Du machst dir zu viele Sorgen.“ Mari lachte auf. „Aber den Kimono zieh ich erst im Dorf an, ich will nicht riskieren, dass er vorher dreckig wird. Okay... Was machst du mit deinen Haaren?“, „ Ich weiß nicht... Ich hab mir noch keine Gedanken darüber gemacht.“, „Wird langsam Zeit, oder?“, „Du hast recht.“ Jacky betrachtete sich selbst im Spiegel und stemmte die Arme in die Seiten. „Es ist 10 Uhr“, setzte Mari sie in Kenntnis. „Die Zeit wird reichen!“ Zuversichtlich zupfte Jacky an ihren Haaren und machte dann sofort kehrt. Mari sah ihr verdutzt hinterher. „...“, „Ich brauche das... und das...“ Blitzschnell eilte die Blondhaarige von einem Ort in ihrem Zimmer zum nächsten. „Habe ich bei deiner Frisur zu viel versprochen?“, „ Nein. Es ist grandios so. Ich wäre dann so weit bereit und gewappnet.“, „Wundervoll!“ Jacky hatte endlich ihr gesamtes Equipment zusammen gekratzt und machte sich an ihr eigenes Haar. „Deine Haare sind so schön geworden, dass ich sie beinahe schon selbst so tragen will.“, „Ich wusste ja gar nicht, dass du von mir schwärmst“, stichelte Mari sie lachend. „Ich weiß nicht, wovon du redest“, wich Jacky aus. „Ja, ja. Wer's glaubt, wird selig. Ich gehe mal eben rüber, meine Pokémon holen. Bin gleich wieder da!“ Sie huschte zur Tür. „Bis gleich!“ rief Jacky ihr hinterher.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfic"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...