Reaper-Kapitel: Wer ist Reaper?

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Am nächsten Morgen wachte Mari aus einem unruhigen Schlaf auf. Sie setzte sich auf und sah sich zu Jayden um, der ebenfalls bereits wach war. "Wie geht's dir?", "Besser als gestern, das steht fest..." Vorsichtig dehnte er den Arm hinter seinem Kopf. "Dafür, dass du eben noch unruhig geschlafen hast, hast du dich die ganze Nacht ziemlich fest an mich geklammert.", ".... Oh..." Maris Augenringe ließen den schlechten Schlaf erkennen. "...Sorry. Das hab ich nicht gemerkt...", "Ist schon okay. Wie fühlst du dich?" Er schüttelte nur den Kopf. ".... Müde" antwortete sie. "Wie ein Zombie mit Schlafmangel.", "Kein Zombie sieht selbst nach einer Nacht ohne Schlaf so gut aus", lachte er. "Ich glaub, ich hab mich verhört oder ich bin immer noch im Halbschlaf", murmelte Mari. "Ich seh' schrecklich aus... Wie ein Pandagro, das zu wenig Schlaf hatte.", "Lass dir so viele Beschreibungen einfallen, wie du willst." Sein neckisches Grinsen ließ sich nur schwer übersehen. "Ich ändere meine Meinung nicht." Mari sah ihn schief an. "Nah, du scheinst ja wieder bester Laune zu sein", stellte sie fest. "...Und du bist auch nicht mehr so blass wie gestern...", "Ich hab doch gesagt, dass mich ein Kratzer nicht aufhält." Er lächelte überzeugt. "Ich bin vielleicht noch nicht ganz auf den Beinen, aber ich lasse mich Reaper nicht unterkriegen. Nichts würde ich mehr hassen als das.", "So kenne ich dich. ...Darf ich mich unters Kissen verkriechen?", "Klar." Mit einem leichten Schulterzucken nickte er ihr zu. "Danke." Mari rollte sich zusammen und verkroch sich unter die Decke. "Bin ich jetzt brav? Krieg ich jetzt einen Keks?", "Die Kekse sind in meinem Beutel", scherzte er leise und zwinkerte. "Wenn ich wieder fit bin, kriegst du die Hälfte von dem, was ich bei mir hab, okay?", "....Klingt verlockend", murmelte sie unter der Decke hervor. "Manchmal verhalte ich mich immer noch wie ein Kind, oder?", "Daran soll sich auch nichts ändern." Er lächelte. "Willkommen im Klub.", "...Im Inneren bleibt jeder Mensch auf seine Weise jung.", "Stimmt wohl." Er schmunzelte leise und legte schläfrig seine Stirn an ihre. "Alles andere wäre zu langweilig, oder?", "Stimmt. Das Leben wäre auch langweilig, wenn sich herausstellen würde, dass alles normal ist... Normalität ist das Langweiligste überhaupt...", "Was ist bei uns schon normal?", "Gar nichts, und das macht es ja so aufregend..." murmelte Mari und schlief kurz darauf wieder tief und fest. 

"Laslow? Bist du schon wach?" Zaghaft klopfte Jacky an der Tür seines Zimmers. "Halbwegs..." antwortete er. "Komm rein..." Jacky nickte und betrat leise das Zimmer, bevor sie hinter sich sie Tür schloss. "Geht es dir besser?", "Ein bisschen..." Sein Gesicht war verschwitzt und noch immer ein bisschen blass. Augenringe spiegelten sich unter seinen Augen wider und seine Augen waren matt. Er sah nicht sehr viel besser aus als noch am Tag zuvor. "Wie geht's den anderen?", "Besser... Und dir bald auch." Jacky griff nach einem der weißen Handtücher an der Wand und tupfte vorsichtig sein Gesicht ab. "Mach dir keine Sorgen." Er konnte sich vorsichtig etwas aufsetzen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Neuer Schmerz zuckte durch sein Gesicht. "...Das ist gut... Heh... du brauchst nicht Krankenschwester zu spielen, weißt du?", "Ich tue mein Bestes." Kichernd schüttelte Jacky den Kopf und legte das Handtuch ordentlich zurück. "Aber ich mache es gerne.", "Hmhm... Wie du willst, Prinzessin..." Trotz seiner Schmerzen brachte er ein schmales Lächeln auf. Er schien kaum die Kraft dazu zu haben. "Neben meinem Bett auf dem Tisch steht eine Wasserflasche und eine Packung Schmerztabletten... Wärst du so nett, sie mir zu geben?", "Natürlich..." Jacky reichte ihm beides. Er brach mit einer Hand etwas ungeschickt eine Tablette aus der Packung und ließ sie in seinem Mund verschwinden, bevor er nach der Flasche griff, die Jacky bereits für ihn geöffnet hatte- Immerhin konnte er seinen linken Arm nicht bewegen- und ein paar Schlucke trank. "...Ich glaub, bei den Schmerztabletten bin ich nah an der Überdosis dran..." murmelte er. " So viele, wie ich in der Nacht geschluckt habe..." Er gab ihr die Flasche und die Packung zurück. "Ich kann meinen linken Arm nicht bewegen, ohne, dass es wehtut...", "Dann tu es nicht. Du musst dich schonen... Ich werde hier sein, wenn du etwas brauchst.", Hmh..." Er nickte leicht. "Gab's schon neue Angriffe von Reaper? Hat er schon wen anders attackiert?"," "Nicht, dass ich wüsste." Jacky sah bedrückt zu ihm und rang mit den Händen. "Jeder Schnitt steht für ein Mega-Pokémon und Mari hat drei... Ich darf nicht zulassen, dass er ihr etwas antut.", "Das gilt für dich aber genauso", erinnerte er sie. "Du hast auch drei.", "Ich weiß, aber...", "Was, "aber"?" Er sah sie an. "Dass Mari sicher ist, ist wichtig für mich. Das ist alles." Die Blondhaarige schüttelte seufzend den Kopf. Er betrachtete sie kurz wortlos. "...Du solltest auf euch beide aufpassen.", "Ich weiß..." Mehr sagte sie nicht und sah zu Boden. "Jacky? Kaoru kam ins Zimmer. "Kuraiko ist wach.", "Ah... Vielleicht kann sie uns mehr erzählen." Jacky nickte ihm zu und machte sich auf den Weg. "Könntest du bei Laslow bleiben, bis ich wieder da bin oder die Krankenschwester kommt?", "Klar." Kaoru nickte und Laslow starrte ihn an. "Du stehst schon wieder?!" Kaoru nickte. "Jap. Ich... ähm... genese schnell von Verletzungen.", "Ich bin neidisch..." murmelte Laslow. Kaoru verzog unmerklich das Gesicht. "Musst du echt nicht...", "Ich brauche keinen Aufpasser...", "Ich weiß, aber Jacky hat...?" Kaoru sah sich um. Sie war gar nicht mehr im Zimmer. "..." Laslow seufzte. "... Na schön..." 

"Kuraiko?" Jacky drückte die Tür zu ihrem Zimmer auf. "Hm?" Sie sah auf. "Hallo, Jacky.", "Wie fühlst du dich?" Erleichtert blieb die Blondhaarige an ihrem Bett stehen. "Wie gerädert", antwortete sie. "Und ich denke, das ist ist untertrieben.", "An was kannst du dich noch erinnern?", "Huh..." Kuraiko legte den Kopf den schief. "Ich wollte zur Traumbrache gehen. Die Atmosphäre dort ist bei Sonnenuntergang am schönsten. Dann ging alles sehr schnell... Ich habe etwas sehr Schnelles von vorne heranschnellen sehen, spürte im nächsten Moment höllische Schmerzen und dann vergingen mir die Sinne... Kaoru hat mir bereits erzählt, was passiert ist.", "Konntest du erkennen, wer dich angegriffen hat?", "Nein." Sie schüttelte den Kopf. "Dafür war es zu schnell. Aber es war kein Mensch..." Still setzte Jacky sich zu ihr. 'Keine Vision... Nichts, was uns helfen kann. Wenn das so weitergeht...', "Es tut mir Leid, das ich keine große Hilfe bin." Kuraiko senkte den Blick. "N-nein! Nein, ich..." Jacky schüttelte hastig den Kopf. "Du hast uns sehr weitergeholfen. Bitte, ruh dich aus. Wir halten Reaper auf.", "Ich hoffe, ihr schafft das." Kuraiko war selten so niedergeschlagen. "Natürlich!" Jacky klang überzeugt, trotz der Angst, die sich verbissen an ihr Herz klammerte. "Alles wird wieder gut, ich weiß es einfach.", "Na, dann kann ja nix mehr schiefgehen..." Sie lächelte trotz ihrer Stimmung. 
Nach einigen Stunden zusätzlichen Schlafes fühlte Mari sich tatsächlich besser, als sie aufwachte. "Huh... ich glaube, das war wirklich hilfreich.", "Sag ich doch." Inzwischen hatte Jayden es geschafft, sich aufzurichten und saß auf einem der Stühle. In seiner Hand dampfte ein Kakao und sein Ellbogen war auf der Tischplatte abgestützt. "Schlafmangel ist eine der schlimmsten Krankheiten.", "Pfft..." Mari stand auf. "Naja... stimmt schon. Du bist ja endlich aus dem Bett raus. Das freut mich.", "Ich war lange genug faul." Er winkte lachend ab. "Und ich hatte den Schlaf nicht so nötig wie du. Gut, dass du wieder fit bist." Mari lachte. "Ich mache Frühstück. Willst du auch was? Irgendwie muss ich ja kompensieren, dass du mir heute Nacht Asyl gewährt hast." Sie zwinkerte. "Wie kann ich da Nein sagen?" Er grinste. "Dein Wunsch sei mir Befehl." Sie machte eine übertriebene Verbeugung und huschte aus dem Zimmer. Sie bereitete das Frühstück vor- Frisch gebackene Brötchen mit sämtlichem Aufstrich- und brachte Jayden dann einen Teller rein. "Ich dachte mir, dass du Brötchen mit Nutella und Mago-Marmelade vorziehst.", "Hast du mich nicht immer dafür getadelt, dass ich zu viel Zucker zu mir nehme?" Sofort griff er zu. "Du lagst bis eben schwer verletzt im Bett, also gebe ich dem ausnahmsweise mal keine Beachtung." Sie biss unterdessen in ein Brötchen mit Schinken. "Dann muss ich das wohl ausnutzen", nuschelte er zwischen zwei Bissen und griff nebenbei eifrig nach dem nächsten Brötchen. "Tss..." Sie schüttelte lachend den Kopf. "Solange du die Chance hast. Heh... Ich komme später wieder, okay? Ich muss mich jetzt erst mal um anderen Kram kümmern.", "Wir sehen uns später. Jemand muss später ein Auge auf Dino haben, bevor er uns alle noch in den Wahnsinn treibt.", "Ich kümmer mich drum", versprach Mari und ging aus dem Zimmer und zu Jacky. "Hi.", "Hallo." Sie wandte sich von der Krankenschwester ab, mit der sie eben noch etwas besprochen hatte und drehte sich ihr zu. "Ist alles in Ordnung?", "Jap. Jayden ist wieder auf den Beinen. Dino ist noch nicht aufgetaucht?", "Noch nicht." Grübelnd schüttelte Jacky den Kopf und stemmte eine Hand in die Hüfte. "Ich hoffe, er hält sein Versprechen...", "Jeez..." Mari seufzte. "Hast du eigentlich Laslow schon zu den Ereignissen befragt? Er wurde später als Jayden angegriffen... Vielleicht weiß er Wichtiges.", "Ich hatte noch nicht die Gelegenheit dazu... Kuraiko ist wieder wach, konnte mir aber nicht viel sagen.", "Wenigstens das..." Kaoru kam zu ihnen. "Guten Morgen, Mari.", "Hi, Kaoru." Sie nickte ihm zu. "Dann sollten wir das jetzt machen. Ist Laslow denn so weit okay?", "Ja, Arceus sei Dank." Jacky nickte. "Wir sollten mit ihm reden.", "Gut. " Zu dritt machten sie sich zu Laslows Zimmer auf. 

Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt