„Kommt mit. Ich zeig euch das Boot", sagte Astor, der nun hinter den Mädchen stand und die Arme hinter dem Rücken verschränkt hielt. „Wir werden mindestens vier Tage nach Alola brauchen. Unsere Fahrt wird uns durch das Orange Archipel führen.", „Das Orange Archipel... Wow..." Jacky stach der Trennungsschmerz in der Brust, aber sie atmete tief durch und drehte sich dann mit neuem Elan zu dem Unlicht-Trainer um. „Eine Tour durch die Yacht ist genau das Richtige!", „Kommt mit." Er drehte sich um und ging mit den Mädels über das Deck in den Innenraum der Yacht. „In diesem Raum hier habe ich ein paar meiner Bücher gestapelt. Wenn ihr wollt, könnt ihr jederzeit ein bisschen was lesen. Hier...", er zeigte in den nächsten Raum, „..könnt ihr drin schlafen. Und hier...", er deutete auf einen kleineren Raum, „...sind die Kühlbox und die Schränke mit den Lebensmitteln. In der Kühlbox befindet sich Ewiges Eis, somit muss ich mir um das Zeug darin keine Sorgen machen.", „Ist noch jemand auf dem Boot? Abgesehen von dem Irokex und Ihnen?", „Nein." Astor schüttelte den Kopf. „Manchmal ein paar andere Mitglieder der Top-Vier, aber sonst... nein. Wieso fragst du?", „Nur aus Interesse. Hier hätten viele Leute Platz...", „Stimmt. Ich hab das Boot den Zasters abgekauft. Die haben eine große Villa in Ondula.", „Den Zasters? Diese reiche Kaufmanns-Familie?" fragte Mari. „Exakt." Astor nickte. „Clifford von Zaster hat ein Faible fürs Sammeln alter, antiker Stücke aus früheren Zeiten. Solche, die man noch immer in den Unterwasserruinen in der Bucht von Ondula finden kann. „Clifford von Zaster? Scheint mir ein Mann der Vergangenheit zu sein..." murmelte Jacky. „Er ist schon um die 60 oder 70. Er sammelt halt gerne. Sein Sohn, Hieronymus von Zaster, ein Mensch mit einem furchtbar schrecklichen Namen, leitet eine Firma in Stratos. Was für eine weiß ich allerdings nicht mehr. Und dann ist da noch sein Enkel Drake. Die Sache ist die... sie wollten das Boot verkaufen, weil sie es nicht mehr gebraucht haben. Und da mich das Tohaido-Surfen in Alola sehr angesprochen hat... dachte ich, ich könnte das als mein Ticket nach Alola nutzen.", „Tohaido-Surfen? Sind Tohaido nicht gefährlich?", „Klar sind sie das. Aber nicht, wenn man sie zähmt. Ich selbst hab ja ein Tohaido." Astor lächelte schmal. „Unser Ziel ist der Hafen von Hauholi City auf Mele-Mele. Kukuis Labor befindet sich da in der Nähe. Wir werden in ein paar Stunden durch das Orange Archipel fahren. Es ist sehr weitläufig.", „Laslow hat mir etwas von einem „Inselgeist-Fest" erzählt." Jacky sah das Top 4-Mitglied interessiert an. „Was wissen Sie darüber?", „Ah... das." Astor legte sich die Finger ans Kinn. „Das Fest ist Tradition in Alola. Es wird im Frühjahr gefeiert... immer so um den April herum. Seine Bedeutung ist für die Bewohner hoch, denn sie huldigen den Schutzpatronen der Inseln und besänftigen sie, falls sie etwas getan haben sollten, was ihnen nicht gefällt. Zum Beispiel wurde auf Ula-Ula mal ein Supermarkt von dem dortigen Schutzpatron zerstört. Um seinen Zorn zu besänftigen, wurde das Fest eingeführt... seit dem wird es immer gefeiert.", „April?" Jacky wurde hellhörig. „Ja." Astor nickte und wandte sich ab. „Ich werde mal von Irokex das Steuer übernehmen. Macht derweil, was ihr wollt." Damit verschwand er. „Hm..." Jacky blieb nachdenklich zurück. „Was hast du?" fragte Mari sie verwirrt. „Du siehst schon wieder so nachdenklich aus.", „Wirklich?" Jacky grinste schief und schüttelte den Kopf. „Es ist alles in Ordnung. Es ist nur... Ich will alles in meinem Kopf behalten, was Astor von Alola erzählt.", „Brauchst du einen externen Datenspeicher?", „Ich komme schon klar." Jacky winkte lächelnd ab. „Das ist noch der Anfang.", „Ich frag ja nur." Mari ging in ihre Kajüte und setzte sich aufs Bett. „Nicht nachher reicht der Speicherplatz nicht.", „Pfft..." Jacky lachte auf. „Ich gehe nach draußen. Wir sehen uns später.", „Mach das!" Mari nickte ihr zu und Jacky drehte sich um. Als sie nach draußen ging, holte ich das Album heraus und betrachtete es still. „...Wir sehen uns wieder, Leute. Versprochen."
Der Wind draußen wehte heftig und die Wellen schlugen gegen das Boot. Das Wellenrauschen vermischte sich mit dem Heulen des eisigen Seewindes. „Brrr..." Als Jacky von den Windböen getroffen wurde, legte sie fröstelnd die Arme um sich und zog den Kopf ein. Vorsichtig machte sie einen Schritt nach dem anderen, bis sie an der Reling stand und blickte in die Ferne. Leuchtende Punkte begleiteten das Boot im dunklen und rauen Wasser- eine Gruppe Lampi und Lanturn schwamm neben ihm her und bewegte sich unter Wasser wie lebende Sterne. Das Meer glitzerte unter der Sonneneinstrahlung und die Luft war salzig. Nichts war mehr von Einall in der Ferne zu erkennen. Langsam aber sicher rückte ihre Heimat immer weiter in die Ferne. Jacky suchte innerlich nach bekannten Gefühlen wie Heimweh oder Trauer, doch stattdessen wurde ihr nur noch stärker bewusst, wie aufgeregt sie wirklich war. ‚Ich glaube... Ich brauche diese Reise mehr, als ich dachte.' Ihr Blick richtete sich wieder auf das Meer, nachdem sie für einen Augenblick in die Richtung gesehen hatte, in der Einall noch vor wenigen Momenten gelegen hatte. Neugierig streckte sie die Hand hinaus und spürte die Gischt des Salzwassers, das wild und ungezähmt am Rand der Yacht empor schlug. ‚Ich bin immer noch nicht die Person, die ich sein will. ...Aber es ist ein erster Schritt.' Sie wusste nicht, wie lange sie dort gestanden hatte, doch bald sah sie eine Insel am Horizont erscheinen. „Das Orange Archipel... Das muss die Hamlin-Insel sein..."
Die Tage zogen sich und das Zeitgefühl geriet immer mehr durcheinander als die Tage sich immer mehr verschoben- als Tag und Nacht langsam die Rollen tauschten. Am vierten Tag, für sie am späten Nachmittag- es war noch stockfinster draußen, aber die Sonne ging bereits auf- schallte Astors Stimme durch das Boot. „Wir sind bald da! Man kann Alola schon am Horizont sehen.", „Schnell! Komm mit!" Mari stürzte förmlich aus ihrem Bett, schnappte nach Maris Arm und rannte ins Freie. „WAAAAAAHH!!!!" Vollkommen überrumpelt stolperte die Schwarzhaarige hinter ihr her zum Bug des Schiffes. Am Horizont konnte man eine Insel erkennen. „Das ist Mele-Mele", erklärte Astor. „Hier ist es gerade 7 Uhr morgens." Ein großer Hügel ragte vom Festland auf- in der Nähe konnte man die Häuser einer Stadt erkennen. „Wir halten Kurs auf Hauholi City." Noch vor Mari lehnte Jacky sich über die Reling und sah in die neue Welt hinaus, die sich mit jedem Röhren des Motors immer klarer vom Morgenhimmel abzeichnete. „Es sieht aus wie im Bilderbuch!" Sie schnappte begeistert nach Luft und ihre Augen strahlten mit der aufgehenden Sonne um die Wette. Astor stand recht entspannt an der Reling. „Willkommen in Alola." Staunend betrachtete Jacky die Szenerie und mit jedem genaueren Blick in eine Richtung offenbarte sich mir etwas Neues - eine Gruppe von Schulkindern, die am Strand entlang spazierten und auf die Stadt zu hielten und andere Menschen, die mit ihren Pokémon spielten. „Alles wirkt so einladend! Freundlich...", „Das ist also Alola..." murmelte Mari. „Wow... Was ist das für ein Hügel?" Sie deutete auf die große Silhouette am Stadtrand. „Das ist der Tenkarat-Hügel", erklärte Astor. „Elima und Kukui warten bereits am Hafen." Damit verschwand er, um das Boot in den Hafen zu lenken. „Wow..." Jacky betrachtete weiterhin die Insel vor sich. „Palmen und Sandstrand, wohin man auch sieht. Und..." Als sie weiterschwärmen wollte, sprang plötzlich ein knallbunter Fisch auf dem Wasser und schnappte mit seinem beeindruckenden Gebiss nach ihr. „AAAHHHH!" Das nächste Geräusch war ihr dumpfer Aufprall auf dem Boden und das Plätschern des Wassers, als das fremde Pokémon wieder in den Wogen verschwand. Mari musste leise lachen. „Phahaha... ich glaube, das hat dich wach gemacht." Sie zückte ihren Pokédex und scrollte durch die Datenbank. „Mhm... Allen Anschein nach... war das eben ein Knirfish." Das Boot näherte sich dem Hafen, an dem bereits zwei Silhouetten zu sehen waren. „Knirfish...?" Noch auf dem Boden betrachtete Jacky das Bild, das Mari ihr zeigte und richtete sich ächzend wieder auf. „Was ein erster Eindruck...", „Verschreckend", lachte Mari und half ihr hoch. Die Yacht lief im Hafen ein und Astor befestigte mit Irokex' Hilfe die Taue. „Guten Morgen, Elima. Guten Morgen, Professor." Der Unlicht-Trainer sprang vom Boot und begrüßte die beiden. Ein junger Mann mit hellrosa- farbenem Haar und gebräunter Haut hob die Hände und bewegte sie in einer Art Kreisbewegung vor sich. „Alola, Astor. Lange nicht gesehen."
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfic"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...