Mari hatte sich inzwischen hinter das Liga-Gebäude zurückgezogen. Sie saß mit angewinkelten Beinen im Gras und sah nach oben. "Wie geht's Kaoru?" Jayden hatte die Nacht damit verbracht, den Ärzten unter die Arme zu greifen und verließ gerade eines der Zelte, als er die Krankenschwester sah. Schwester Joy sah auf. "Sein Zustand ist soweit stabil. Was erstaunlich ist, normalerweise hätte dieser Eiszapfen ihn umgebracht. Wir haben die Blutungen gestoppt, seine Wunde verheilt.", "Arceus sei Dank." Erleichtert rieb er sich die Stirn und atmete tief ein und aus. "Danke für alles, Schwester Joy. Ich übernehme so viele Verletzungen wie ich kann, aber ich wusste nicht, ob er es schafft...", "Ich danke dir, Junge." Sie lächelte ihm zu. "Kaoru hat wohl einiges an Kraft in sich, wenn er das überlebt hat. Jacky ist soweit nur erschöpft, ihr geht es gut. Chris' Verletzungen sind ebenfalls so weit gebannt. Er hatte lediglich eine Wunde an der Taille.", "Und Mari?", "Mari ist unverletzt. Bei einer Untersuchung wies sie keine Verletzungen auf, außer ein paar blaue Flecken vom Aufprall.", "Jeder von uns hatte wohl ein Dutzend Schutzengel an seiner Seite. Alles ging so schnell..." Er hob in Gedanken vertieft den Mundwinkel und nickte Schwester Joy zu. "Ich sehe nach ihr. Ruf mich, wenn ich irgendwo helfen kann.", "Ich denke dran. Aber du hast dir eine Pause verdient." Die Schwester lächelte, bevor sie in einem der Zelte verschwand. Er nickte nochmal, antwortete aber nicht und machte sich auf die Suche. Es dauerte nicht lange, bis er Mari im Grasfeld hinter dem Gebäude fand. Sie wiegte sich leicht hin und her, bevor sie ihn bemerkte. "Oh. Hey, Jayden.", "Hey." Kurzerhand setzte er sich zu ihr und verschränkte die Beine. "Wie geht's dir? Warum bist du alleine hier?", "Alles gut, zum zweiten Mal. Ich bin sauer.", "Sauer?" Er stützte die Hände neben sich ab und sah sie fragend an. "Ja. Sauer auf mich selber.", "Warum? Allen geht's gut und Kyurem hat sich wieder zurückgezogen.", "Ja. Aber es war immer noch meine Idee, die Steine zu holen. Wenn wir es nicht gemacht hätten; wären niemals so viele Menschen verletzt worden und Kaoru wäre nicht...", "Er ist über den Berg", versuchte er, sie zu beruhigen und schüttelte den Kopf. "Abgesehen davon hast du uns eher gerettet als in Gefahr gebracht.", "....Was?" Sie sah zu ihm. "Ich meine, klar." Wider Erwarten schmunzelte er überraschend entspannt. "Kyurem konnte sich ganz wiederherstellen und hat fast alles in Trümmer gelegt. Aber hättest du nicht die Idee gehabt, die Steine zu holen, hätte es irgendwann jemand getan, der auf diese Zerstörung aus ist. Du konntest den DNS-Keil zerstören. Dank dir kann Kyurem nie wieder so ein Chaos anrichten.", "... Ich musste das tun", murmelte sie. "...Um den Mist wieder auszubaden, den ich fabriziert hab...", "Dass Kyurem wieder erwacht, war nur eine Frage der Zeit. Wir Menschen haben keinen Einfluss auf sowas." Er wandte den Blick von ihr ab und legte den Kopf in den Nacken, um zum Himmel zu sehen. "Aber was wäre, wenn jemand anderes die Steine an sich genommen hätte? Wenn ihr nicht mehr hier wärt, um das Schlimmste zu verhindern?" Mari zupfte nachdenklich ein paar Grashalme aus der Erde, bevor sie antwortete: "...Ich weiß es nicht. Glimpflich ausgegangen wäre es auf jeden Fall nicht.", "Nicht mal die Champions konnten Kyurem aufhalten. Dass niemand nicht noch schlimmer verletzt wurde, haben wir euch zu verdanken.", "...Du siehst wirklich immer nur das Positive in Allem, oder, Jayden?", "Haha..." Grinsend rieb er seinen Hinterkopf und blickte wieder zu ihr. "Unerträglich, stimmt's?" Maris Lippen kräuselten sich zu einem zaghaften Lächeln. "Hahaha... Nein, gar nicht. Optimismus ist immer gut. Ich bin froh, dass wenigstens einer von uns niemals zweifelt.", "Du übertreibst." Er winkte ab und rieb einen herausgerupften Grashalm zwischen seinen Fingern. "Ich hab genug von Zweifeln, mehr nicht." Maris Lächeln wird breiter, als sie den Kopf schräg legte und ihr verirrte Strähnen ins Gesicht rutschen. "Oh." Sie zog das 'Oh' lang wie einen Kaugummi. "Aber immerhin hast du es geschafft, mich zum Lächeln zu bringen.", "Das reicht mir schon." Wieder grinste er und strich die Strähnen zurück hinter ihr Ohr. "Schon ein Erfolg, was?" Er lachte leise und zog die Hand zurück. Mari lachte mit ihm. "Heh... Wie geht's deinem Arm?", "Besser!" Als Beweis hob er leicht den bandagierten Arm an. "In ein paar Tagen sollte alles wieder gut sein.", "Das freut mich.", "Eine kleine Prellung hält mich schon nicht auf." Gelassen legte er sich ins Gras und streckte sich gähnend aus. "Das sehe ich." Mari legte sich neben ihn. "Du hast mich wieder gerettet, weißt du? Ich war abgelenkt. Kyurem hätte mich sonst übel erwischt. "Das war gar nichts. Jeder wäre eingesprungen." Er zuckte mit den Schultern. Mari sah nach oben. "Hmja... Hey. Sieh mal. Da..." Die deutete in den Himmel. "Da ist das Sternbild Krebutak. Siehst du es?", "Hm... Ah, ich kann's sehen!" Er folgte ihrem Finger und mustert das Sternbild. "Wow... Das hab ich nie bemerkt.", "Man kann im Winter andere sehen, als im Sommer.", "Welche Sternbilder gibt es noch?" Er suchte den Himmel aufmerksam ab. "Mh... Silvarro", antwortete Mari. "Und da hinten... da ist das Sternbild Tauros.". "Hm." Er versuchte, auf eigene Faust, Konstellationen zu erkennen. "Da, neben Krebutak. ...Sieht aus wie ein Fynx.", "Hm... Mit viel Fantasie... Ja... oder wie ein Vulpix.", "Ein Vulpix hat nicht so große Ohren." Er schmunzelte. "Willst du mir jetzt gerade weiß machen, wie ein Fynx aussieht? Ich WEIß, wie ein Fynx aussieht! Ich liebe Fynx, okay?! Sie sind so niedlich.", "Okay, okay, ich hab nie was gesagt!" Er lachte. "Nicht gleich die Krallen ausfahren!", "Pffft..." Sie schüttelte den Kopf. "Unmöglich, ey! Hey! Und das da... sieht doch aus wie ein Dratini, meinst du nicht?", "Eher wie ein Vipitis", kommentierte er. "Das ist deine Interpretation. Da will ich jetzt nicht drüber diskutieren", meinte sie. Wieder lachte er und drückte den Ellbogen schelmisch in ihre Seite. "Okay, okay. Ich hör schon auf.", "Ich hab doch gar nichts gesagt." Sie schob seinen Arm weg. "Heh..." Er blinzelte sie belustigt an. "Ich will nur, dass du nicht wieder sauer wirst.", "Hast du etwa Angst?", "Hab ich nicht!" wehrte er sich peinlich berührt. Mari musste sich das Lachen schwer verkneifen. "Okay, okay, okay. Ich glaub's dir." Er schnaubte gespielt beleidigt und drehte den Kopf weg. "...", "Awww... Sei nicht beleidigt." Sie stupste ihn an. "Komm schon, lächeln!", "Wenn du meinst." Er machte die Augen zu und konnte sich das leichte Grinsen nicht verkneifen. "Vieeeeel besser", meinte sie zufrieden.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfiction"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...