Alola-Kapitel: Alte Bekanntschaft

20 2 0
                                    

Nach der Info-Veranstaltung, die insgesamt fast anderthalb Stunden dauerte, war schulfrei. Jacky und Mari saßen danach im Pokémon-Center und tranken etwas „Okay, ich glaube, ich hab das Prinzip dieser Wanderschaft verstanden.", „Es geht nicht nur darum, wer der Stärkste von allen ist." In ihren Gedanken vertieft fuhr Jacky mit dem Finger am Rand ihrer Tasse entlang. „Die Prüfungen verlangen uns bestimmt alles ab und wenn wir sie gemeinsam antreten wollen, ist Zusammenarbeit der Schlüssel.", „Das ist doch mal was Neues. Sonst haben wir die Arenen immer nach einander bestritten... jetzt müssen wir uns zusammentun. ...Und dürfen uns nicht gegenseitig im Weg stehen.", „Ich hoffe, dass uns das nicht allzu schwerfallen wird.", „Ich auch. Und wie." Mari trank ihren Milchshake aus. „Okay. Wollen wir nach Lili'i?", „Gern!" Erwartungsvoll stellte Jacky ihre Limonade ab. „Vielleicht treffen wir ja Nael. Auch, wenn ich mir sicher bin, dass er sich nicht an uns erinnert.", „Es ist schon lange her, seitdem wir ihn gesehen haben... Aber vielleicht überzeugt er uns vom Gegenteil." Jacky lief los und winkte Mari eilig zu ihr. Mari folgte ihr hastig. „Wer weiß. Lili'i liegt am Ende der Route 1, oder?", „Richtig."

Als sie die Stadt verließen, zupfte Jacky leicht an einem ihrer beiden Zöpfe. „Hmm... Es ist, als würde ich mit dieser Frisur in deiner Haut stecken.", „Ach so? Also ich fühle mich normal.", „Du solltest deine Haare öfters offen tragen. Es steht dir.", „Findest du?" Mari machte einen kleinen Knicks. „Hahaha...", „Solange du dich nicht unwohl fühlst, sehe ich meine Idee als Erfolg." Jacky lachte auf.

Sie schlenderten über die Route. Die Blumen an den tiefgrünen Büschen standen in voller Blüte. Ein zarter Blumenduft lag in der Luft. „Es ist wunderschön hier." Jacky atmete tief durch, hob den Kopf und breitete die Arme aus. „Die Leute auf Mele-Mele haben es wirklich gut.", „Stimmt.", „Es sollte nicht mehr weit sein, bis wir Lili'i erreichen... Vielleicht ist es da sogar noch schöner.", „Siehst du den Berg da?" Mari deutete in die Ferne. „Das ist angeblich der Ort, wo die Ruinen des Krieges sind. Der Mahalo-Bergpfad führt dort hinauf. Lili'i liegt am Fuße des Berges.", „Das ist das einzige Dorf hier in der Nähe. Das müsste es also sein. Lili'i wirkt so abgeschieden von dem Rest der Insel." Zusammen mit ihr schritt Jacky unter dem hölzernen Torbogen durch in das kleine Dorf. Einfach gezimmerte Häuser sprenkelten die Außenseiten der Pfade, das größte und am meisten verzierte von ihnen thronte auffällig auf dem Dorfplatz, der auf der höheren Ebene lag. „Es ist schön hier. Findest du nicht?" fragte Mari und sah sich um. „So friedliche Dörfer gibt es in Einall kaum.", „Bestimmt sind die Menschen hier auch sehr nett." Jacky lächelte entspannt und dehnte die Arme hinter ihrem Kopf. „Wir haben genug Zeit, um sie kennenzulernen und uns um zu-" Ein entsetzter Schrei zerschlug die natürliche Stille. Mari zuckte zusammen. „Was war das?!", „Mein Peppeck!" Ein kleines Mädchen stürzte tränenüberströmt aus dem Waldstück hinter dem Dorf. Schniefend und schluchzend schnappte es nach Luft. „Es ist weg! Es wurde mir geklaut!", „.... ich muss nicht raten, um zu wissen, dass Team Skull dahinter steckt. Komm." Kurzerhand zog Mari Jacky mit zu dem Mädchen. „Wo wurde es dir denn geklaut? Und wer war es?","Es... Ich war... Und..." Das Mädchen zitterte wie Espenlaub. Ihr Gesicht war so weiß wie die Wolken am Himmel. Um sie zu beruhigen kniete Jacky sich zu ihr und legte vorsichtig die Hand auf ihre Schulter. „Beruhige dich", sagte sie leise und aufmunternd. Zögerlich blickte das Mädchen auf und begann zu sprechen, als Jacky sie anlächelte. „I-Ich war bei den Ruinen des Krieges... Ich wollte Blumen für meinen Bruder pflücken und p-plötzlich...!", „Dein Bruder? An den Ruinen des Krieges, hast du gesagt... Keine Panik, wir holen dir dein Pokémon zurück", versprach Mari. „Team Skull ist bestimmt schon dort. Wir müssen uns beeilen, wenn wir sie noch erwischen wollen." Entschlossen richtete Jacky sich auf. „Wir teleportieren uns, dann sind wir schneller. Okay?" Mari sah zu ihr. „Okay." Jacky nickte und das Mädchen sah sie mit großen, vor Tränen glänzenden Augen an. „B-bitte bringt mir mein Peppeck zurück...", „Guardevoir!" Maris Pokemon erschien neben ihr. „Du musst uns auf den Berg teleportieren!" Es nickte ihr zu und Mari nahm ihre Hand. Sie legte die andere um Jackys Handgelenk und Sekunden später entglitt ihnen der Boden. Mit fest geschlossenen Augen klammerte Jacky sich an Mari und öffnete sie erst, als sie sich sicher war, dass sie wieder sicher auf festem Boden stand. Guardevoir hatte sie sie in die Schatten einiger Bäume teleportiert. Vor uns lag ein Fluss, über den eine Hängebrücke gespannt war.

Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt