Reaper-Kapitel: Differenzen

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Mari ging in Kaorus Zimmer. "Jacky? Bist du hier?", "Ja." Die Blondhaarige saß bei Kaoru und stand auf, als sie den Raum betrat. "Was gibt es?, "Dino war eben hier.", "Wirklich? Was wollte er hier?", "Offensichtlich sichergehen, dass es allen gut geht." Jackys Augen weiteten sich überrascht, fast schon ungläubig. "Oh... Das hätte ich am wenigsten erwartet...", "Ich auch. Er hat sich zwar schnell wieder verzogen, aber... es ist mir ein Rätsel.", "Dino selbst scheint ein einziges Rätsel zu sein.", "Wie recht du hast." Mari seufzte. "Wie geht es Kaoru?", "Er schläft... Aber es geht ihm immer besser. Was konntet ihr bei Katsuro erfahren?", "Katsuro wollte sein verstorbenes Pokemon besuchen, wurde dann aber gewissermaßen von Echnatoll überrascht. Er erinnert sich nicht an das, was er getan hat, während er unter der Kontrolle des Geistes stand.", "Das ist wohl besser so. Es könnte zu viel für ihn sein...", "Als Jayden ihm alles erzählt hat, war er schrecklich überfordert, der Arme. Apropos Jayden. Ich räche mich gerade an ihm für die Sache mit der Mago-Marmelade.", "Was hast du mit ihm getan?" Jacky lächelte und schüttelte den Kopf. "Ich hab ihn zum Kekse backen verdonnert." Mari lachte. "Deswegen ist die Küche also besetzt. Das heißt wohl, Kekse für alle!", "Ich habe ihm ein Zeitfenster von einer Stunde gegeben." Mari rieb sich die Hände. "Damit er sich merkt, dass er mir nicht die Mago-Marmelade wegfuttert.", "Ich wusste nicht, dass du so sehr durchgreifen kannst", lachte Jacky und strich sich die Haare zurück. "Der Arme...", "Er sollte mich besser nicht verärgern", sagte Mari zwinkernd. "Das muss er auf die harte Tour lernen." Jacky kicherte und seufzte dann leise. Ihr Kopf war gesenkt und ihre Arme um sich gelegt. "...", "Ist etwas?", "Ist es dir nicht aufgefallen?", "Was soll mir aufgefallen sein?", "Es ist ruhig geworden. Auch, wenn es vielleicht nur dieser eine Tag ist... Er ist wie ein normaler Tag.", "Tja... Mal ein normaler Tag, an dem wir nicht die Welt retten müssen. Welch seltene Bewandtnis.", "Zu selten..." Jacky lief langsam durch den Raum. Ein Gedanke plagte sie schon die ganze Zeit. "Laslow hat mir letztens etwas gesagt... Das Leben als... „Heldin" ist kein Leben für mich. Ich genieße jede Ruhe, die wir bekommen können. So viel ist passiert, wir selbst und andere haben so viel durchgemacht...", "Willst du aufhören?" fragte Mari. "Wenn ich sagen würde, dass ich nicht darüber nachgedacht hätte, wäre das gelogen." Beschämt trat Jacky von einem Fuß auf den anderen. "...Was wäre, wenn?", "Naja..." Mari verschränkte die Arme. "...dann... würde ich weiter machen. Schätze ich.", "Hm..." Jacky presste die Lippen aufeinander und atmete dann tief durch, bevor sie nickte. "Verstehe... Wir sehen uns später, ja?", "Man sieht sich." Mari nickte. Wortlos verschwand Jacky hinter der Tür und Mari blieb im Zimmer zurück. 
Jacky war in keiner Laune mehr, mit irgendwem zu reden. Sie verließ das Pokémon-Center und bemerkte Laslow und Kuraiko nicht, die sie beobachteten. "Was ist denn mit ihr los?" fragte Kuraiko mit verschränkten Armen. Laslow legte den Kopf schief. "...Sie und Mari haben sich wieder gestritten, schätze ich mal.", "Sicher?" Mit schiefgelegtem Kopf gesellte sich Jayden zu den beiden. Er war voller Mehl. "Ich denke. Sonst will sie nie allein sein." Laslow zuckte mit den Schultern. Schnaubend rieb Jayden sich über die Wange. "Und ich dachte, Streitereien wären bei den beiden selten. Vielleicht war es nicht mal ein Streit.", "Wonach sah es denn sonst aus?", "Was gibt es für Gründe, die die beiden trennen könnten?", "Keine Ahnung. Idee?", "Die beiden sind in manchen Sachen fast schon grundverschieden", murmelte Jayden. "Vielleicht ist das der Grund.", "Du meinst... was das Heldensein angeht?" fragte Laslow. Jayden nickte als Antwort. "...Huh." Laslow strich sich Haarsträhnen zurück. "Was hast du eigentlich gemacht? Du bist ja ganz weiß vom Mehl", fiel es Kuraiko auf. "Uhh..." Peinlich berührt blickte Jayden an sich herunter und klopfte die weiße Staubschicht von seiner Kleidung. "Ich dachte, ein kleiner Ausflug in die Küche kann nicht schaden.", "Ach, wirklich? Jungs in der Küche?", "Hahah... Überrascht?", "Sehr." Sie nickte. Von neuer Selbstüberzeugung gepackt lachte er und legte die Hand an seinen Hinterkopf. "Äh...", "Pass auf, dass du das, was auch immer du da gerade machst, nicht anbrennt", kommentierte Laslow. "Ich hab alles im Griff. Ich mach das nicht zum ersten Mal!" Er grinste stolz. "Was?" Kuraiko lachte auf. "Du stehst nicht zum ersten mal in der Küche?", "Ich hab damals oft für die Leute im Kloster gekocht. Ich meine, sie hätten auch Steine gegessen, wenn es ihnen vorgesetzt worden wäre, aber ich gehe mal davon aus, dass ich im Kampf in der Küche zurechtkomme.", "Wer hätte das gedacht." Laslow schmunzelte leise. "Was soll das heißen?" hakte Jayden nach. "Nichts." Der Silberhaarige winkte ab. "Willst du nicht mal nach Mari sehen?", "Hm... Das sollte ich, denke ich." Grübelnd stieß er einen Seufzer aus. "Ich werde später bei Jacky vorbei sehen. Jetzt noch nicht. Später. Sie soll sich erst mal beruhigen", meinte Laslow. "Klingt nach einem Plan. Bis später dann." Immer noch zur Hälfte mit Mehl und Zucker bedeckt verabschiedete Jayden sich und machte sich auf den Weg zurück. 

Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt