Mari folgte Jacky nach draußen. Es war sehr dunkel und man konnte kaum noch was erkennen. "Jayden?!? Laslow?!" Keine Antwort folgte. Auch Jacky rief nach den beiden und stolperte blind ins Freie. "Wo seid ihr?!" Auch diesmal war es still. "Das vorhin... Das klang verdächtig nach Laslow, oder?" Panik nahm Mari ein, als sie weiter rannte. "Laslow!!! Jayden!!!", "Bitte nicht... Nein, nein, nein...!" Mit rasendem Herzen blieb Jacky keinen Moment stehen, als sie plötzlich über etwas stolperte. Der unsanfte Aufprall auf den eiskalten Boden presste ihr die Luft aus der Lunge. "Ngh... Autsch!", "Jacky?" Mari sah zu ihr. "Alles okay?", "Mir... Mir geht's gut", antwortete die Blondine keuchend und stützte sich auf die Hände ab. Sie stemmte sich hoch und sah nach, worüber sie gestolpert war. Sie sah etwas Bleiches neben sich auf dem Boden. Etwas langes. Ein... Als sie den Arm einer Person neben sich erkannte, entfuhr ihr ein panischer Schrei. "Das ist Jayden!" Der Rothaarige lag reglos neben ihr. Eiskalt lief es Mari den Rücken runter, als ich sich zu ihm kniete. "Jayden?" Im schwachen Licht konnte sie eine riesige Schnittwunde einmal quer über seinen Oberkörper erkennen. "Oh nein... Reaper hat sie erwischt!" Sie lege eine Hand an Jaydens Wange. Er atmete kaum noch. Sie biss sich auf die Lippe. "Aber... wo ist Laslow?", "Laslow!!" Jacky rief wieder nach ihm und sprang auf. "Er muss hier sein..." Mari sah sich um. "Da!!" Sie deutete auf etwas, was weiter weg im Schatten lag. Bei genauerem Hinsehen konntw man Laslows silbrigen Haare erkennen. Sofort eilte Jacky los und kniete sich zu ihm. Sie rüttelte an seinen Schultern. "Laslow? Bitte, antworte mir!!" Laslows Augen waren geschlossen. Blut aus einer Wunde, sie von seiner Schulter bis zu seinem Brustkorb reichte, tropfte auf ihre Hose, sowie Blut aus einer Wunde an seiner linken Seite. Eine dünne Linie von scharlach rot rann aus seinem Mundwinkel. Sein weißes Shirt war voller roter Flüssigkeit. "Zwei Schnitte..." Wieder rüttelte sie an ihm. Ihre Hände zitterten vor Verzweiflung und unterdrücktem Zorn. "Laslow... Sag etwas..." Er blieb stumm. Seine Haut war blass von der Kälte. "W-wir..." Ihre Stimme bebte und ihre Augen brannten von den Tränen, die sie kaum noch zurückhalten konnte. "Wir müssen sie ins Pokémon-Center bringen..." Mit großer Mühe bewahrte sie ihre fast eingestürzte Fassung und hievte Laslow auf seine reglosen Beine, dabei war mein Arm um seine Schultern gelegt. Mari nickte ihr stumm zu und rief Knakrack heraus. Mit viel Mühe hievte sie Jayden auf dessen Rücken und ging zu ihr, um ihr mit Laslow zu helfen. "Er sieht übel aus." Knakrack trug Jayden bereits vorsichtig zum Pokémon-Center. Wortlos folgte Jacky Knakrack. Der Geruch von Blut trieb erneut die Wut durch ihre Adern.
Sie brachten die Jungs in freie Behandlungszimmer. Mari betrachtete Jaydens blasses Gesicht und kochte innerlich vor Wut, als sie ihn auf das Bett gelegt hatte. "Wenn ich Reaper erwische...." knurrte sie und strich ihm ein paar rote Strähnen aus dem Gesicht. Dann ging sie raus und rief Jacky zu: "Sag der Krankenschwester Bescheid. Sie brauchen sofort Hilfe!" Jacky verlor keinen Augenblick. Schwester Joy machte sich sofort an die Arbeit und schickte die Mädchen aus dem Zimmer. Mari lehnte sich gegen einen der runden Tische. "...Reaper hat es geschafft, beide zu erwischen. Und das, obwohl sie von ihm wussten. Er ist gefährlicher, als wir angenommen hatten." Sie schaffte es, ruhig zu bleiben. Jacky antwortete nicht. Sie schien nicht einmal auf ihre Worte zu reagieren. Ihr Blick war wie erstarrt nach vorne gerichtet. Nur ihre bebenden Hände verrieten sie. Mari betrachtete sie von der Seite. "Wir zahlen es ihm heim...", murmelte sie. "Der Kerl kann was erleben, wenn ich ihn in die Finger kriege.", "Ich..." Jacky holte zitternd Luft und klammerte sich fester an den Tisch hinter ihrem Rücken. "Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann nicht mehr klar denken, i-ich..." Sie wollte schluchzen, wimmern, weinen, irgendwas... Aber sie konnte nicht. Stattdessen kniff sie die Augen fest zusammen und ihr Atem stockte, als würde sie in ihren Gefühlen ertrinken. "Wie herzlos kann man sein... Sie... Wir haben nichts getan... Warum foltert er unsere Freunde... Ich... Er..." Ihre Fingerknöchel wurden weiß, als sie noch fester die Finger um das Holz klammerte. "Für jede Wunde, die er ihnen angetan hat, wird er hundertfach leiden... Er wird dafür bezahlen!!!" Mari ballte langsam eine Hand zur Faust und biss die Zähne zusammen. "Ich glaube, das es Reaper nicht einmal groß kümmert, ob wir unsere Pokémon verletzen oder nicht. Es geht ihm ums Bestrafen an sich. Nicht darum, ob wir Schuld sind." Jacky schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte verbittert und laut. Mari ging zu ihr und schloss sie still in die Arme. Dabei gab sie sich äußerste Mühe, ihren eigenen Zorn im Zaum zu halten. "Bleib heute Nacht bei Laslow..." flüsterte sie ihr zu. "Morgen kümmern wir uns um Reaper.", "Danke..." Niedergeschlagen rieb Jacky sich die Tränen aus den Augen und nickte schwer, bevor sie losging. Mari blieb im Foyer zurück.
Laslow war immer noch bewusstlos. Seine Haut war kreideweiß und sein Haar glanzlos. Er sah aus wie ein Schatten seiner selbst. So leise wie möglich setzte sie sich neben ihn und ließ mit gesenktem Kopf die Schultern hängen. Die ganze Zeit sah ich ihn an, dabei krampfte sich ihr Herz mit jedem Atemzug fast unerträglich schmerzhaft zusammen. Endlose Stunden schienen zu vergehen. Laslow atmete nur stoßweise, wie, als würde er selbst im Schlaf die Schmerzen spüren. Die Krankenschwester hatte seine Jacke und sein T-Shirt entfernt und seinen gesamten Torso ein bandagiert. Teilweise war das Blut durch die Verbände gesuppt. Allein ihn atmen zu hören, beruhigte das Mädchen, wenn auch nur leicht. Sie traute sich nicht, über seine Verbände zu streichen und beugte mich vor, um vorsichtig seine Stirn abzutasten.
Plötzlich zuckte seine Hand leicht. Sie konnte ein leises, schmerzerfülltes Ächzen hören, als er plötzlich die Augen zur Hälfte öffnete und scheinbar wieder zu Bewusstsein kam. "Ah..." Sofort zog sie die Hand zurück und räusperte sich entschuldigend. "T-tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken.", "... Hm?" Er schien noch nicht ganz bei Sinnen zu sein, als er langsam den Kopf zu ihr drehte. Er blinzelte ein paar Mal. "Oh... hey... Du... du hast mich nicht geweckt..." Er hält den Atem an und sein fahles Gesicht verzog sich zu einer vor Schmerz gequälten Miene. "Argh...!!", "Ich hole Schwester Joy..." Eilig stand sie auf, als sie ihn leiden sah. Er atmete vorsichtig aus und unternahm einen ersten, schwachen Versuch, sich aufzusetzen, unterdrückte dann aber einen leisen Schmerzensschrei und ließ sich ächzend zurück aufs Kissen sinken. "...", "Du darfst dich nicht bewegen!" mahnte Jacky ihn kopfschüttelnd. "Warte hier!" Er nickte und stöhnte leise. Seine Hand griff nach seiner verwundeten Schulter und er zischte leise auf. "Verflucht..." Jacky hastete schnell aus dem Zimmer, um der Krankenschwester Bescheid zu sagen. Diese kümmerte sich um Laslow und erneuerte seine blutigen Verbände. Jacky wartete währenddessen außerhalb des Zimmers und lugte unsicher hinein, als sie fertig war. "...Geht es dir besser?", "... Sie hat mir Schmerzmittel verabreicht..." murmelte er und sah sie aus matten Augen an. "Aber ich fühle mich sehr schwach... Und... mein Kopf brummt..." Er legte eine Hand auf seine Stirn. "Ngh..." Er biss fest die Zähne zusammen. "Es dauert wohl noch ein bisschen, bevor... das ganze wirkt... Ngh..." Er schloss erschöpft die Augen. "Mist...kerl..." Jacky sah ihn gequält an, als sein Bewusstsein wieder schwand und er zurück in die Schwärze fiel. Sie legte ihm eine Hand an die Wange, bevor sie die Augen schloss und leise etwas vor sich hin sang.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfiction"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...