Reaper-Kapitel: Der Spuk hat endgültig ein Ende

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Murrend und leise Flüche vor sich hin murmelnd kam Mari kurz darauf mit Jayden und Jacky unten an. Doch ihre leisen Verwünschungen verklangen, als sie Katsuro am Tisch erblickte und staunte. „Oh... Katsuro. Du bist ja aus dem Bett raus." Der Blondhaarige nickte. „Uh... Ja. Ich habe in den frühen Morgenstunden Kraftwurzeltee bekommen.", „Ich hab mit Schwester Joy gesprochen. Er ist wieder auf den Beinen", sagte Laslow. „Und er kann zurück nachhause.", „Sehr gut!" Mari setzte sich an den Tisch und schnappte sich eins der Brötchen. „Jaydeeeeen?" Melody sah zu dem Rothaarigen. „Hm?" Er drehte sich zu dem Mädchen. „Was gibt's?", „Sind die Haare gefärbt oder sind sie von Natur aus so?", „Von Natur aus. Wieso?", „Ich hab noch nie jemanden gesehen, der diesen Ton rot als Haarfarbe hat!" Sie kicherte. Jayden schmunzelte nur. „...Ach ja?", „Hast du denn heute gut geschlafen, Jayden?" fragte Laslow ihn. „Wie ein Bummelz", gähnte er ausgeruht. „Ich nutze die Zeit, wenn die Welt mal nicht vor dem Untergang steht.", „Hahaha...", „Das sollte man auch.", „Die Marmelade ist lecker!" rief Melody. „Was ist das für eine?", „Mago", antwortete Mari. „Bedanke dich bei Jayden dafür, dass er sie zurück gestellt hat." Sie griff ebenfalls nach dem Glas. „Ich wollte nicht egoistisch sein." Er winkte mit einem übertrieben breiten Grinsen ab. „Ja ja ja." Mari schüttelte nur den Kopf.

Nach dem Frühstück waren alle Abreise-bereit. Vor dem Pokémon-Center verabschiedeten sich Laslow, Kaoru und Melody. „Auf Wiedersehen. Es war eine super Zeit mit euch!" Laslow winkte. „Es ist Zeit, nach Hause zu gehen.", „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder." Jacky winkte allen zu. „Seid vorsichtig!", „Tschauuuuu!" Melody winkte ihnen zu und Kaoru lachte leicht. „Man sieht sich!" Er nahm seine Schwester an der Hand und ging dann mit ihr zusammen. Laslow zwinkerte Jacky zu. „Genau. Man sieht sich. Bis dann!" Auch er wandte sich zum Gehen. „Auf Wiedersehen..." Jacky lächelte ihm nach.
Mari rief Panzaeron heraus und sprang auf dessen Rücken. „Ich begleite euch zur Route 14", sagte sie zu Jacky und Katsuro. „Alles klar?", „Okay." Jacky ließ ihr UHaFnir erscheinen und kletterte vor dem Jungen auf dem Rücken. Als sie oben war, streckte sie die Hand nach ihm aus. Katsuro ergriff ihre Hand und kletterte etwas unsicher hinter Jacky auf den Drachen. „Ich... habe noch nie vorher auf einem Flug-Pokémon gesessen...", murmelte er. „Halt dich gut fest, okay? Dann wird nichts passieren." Jacky sah zuversichtlich über die Schulter zu ihm. „Okay..." Katsuro legte fest beide Arme um ihre Taille, um ja nicht runter zu fallen. Mari sah zu Jayden. „Bis Rayono haben wir die gleiche Flugroute. Fliegst du bis dahin mit?" Er nickte zu ihr und schwang sich auf den Rücken seines Fiaro. „Okay, los geht's!" Mari lehnte sich zurück. Panzaeron kreischte auf, breitete die Schwingen aus und jagte in den Himmel. „Es geht los!" Jacky gab UHaFnir das Zeichen, Panzaeron zu folgen. Jayden und Fiaro flogen als letztes los. Katsuro klammerte sich noch fester an sie und hatte die Augen fest zugekniffen, bevor er einen Blick nach unten riskierte. „Woah...! ...Oh... mein... Arceus... Das ist cool!" Jacky lachte bei seiner Begeisterung, während UHaFnir friedlich durch die Lüfte segelte. „Es hat Zeit gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt habe. Aber alles von oben zu sehen hat etwas, oder?", „Ja!" Katsuro lachte das erste Mal, seitdem sie ihn befreit hatten. „Hahaha... Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Mal erlebe!", „Da unten ist Septerna!" rief Mari ihnen nach hinten zu und winkte. „Wow..." Katsuros Augen leuchteten.

Als sie bald über Rayono schwebten, ließ Mari Panzaeron langsamer werden und sah zu Jayden. „Na dann, alter Tunichtgut! Man sieht sich!" Sie hob die Hand und winkte ihm zu. „Bis dann!" Er winkte zurück und klopfte dann seinem Fiaro auf den Hals. Mit einem Kreischen breitete es die Flügel aus und brach dann in die andere Richtung auf. Mari sah zu den anderen beiden. „Los! Ondula ist nicht mehr weit!" Panzaeron legte die Flügel an und beschleunigte wieder etwas. „Halt dich fest, Katsuro!" Auch UHaFnir legte an Tempo zu. Sie jagten über Wälder, Seen und Städte hinweg, bis Ondula und der weiße Sandstrand in Sicht kamen. „Okay! Nächster Halt: Route 14!" rief Mari und Panzaeron drehte in Richtung des Berghanges ab, auf dem die Route lag, als es zum Sinkflug ansetzte. Katsuros Herz hämmerte vor Aufregung, als er die vertraute Gegend wiedererkannte. Jacky genoss die Meeresluft, die ihnen wie frische Wellen entgegenschlug und schloss für einen Moment die Augen. UHaFnir legte bereits die Flügel an und verlor kontrolliert an Höhe.

Panzaeron landete in der Nähe des Schreins der Ernte und Mari strich über seinen Kopf. „Brav." Es krächzte entspannt und faltete die Flügel zusammen. Mari sprang ab und tätschelte Panzaerons Schnabel. Der Stahlvogel drückte seinen Kopf gegen ihre Schulter. „Vorsicht..." UHaFnir landete sicher neben den beiden und kauerte sich nieder, um den Abstieg für Katsuro und Jacky leichter zu machen. Katsuro rutschte vorsichtig runter und stolperte fast. „H-Holla..." Jacky griff nach seinem Arm und hielt ihn vorsorglich fest. „Pass auf.", „Danke." Katsuro lächelte ihr weniger scheu als sonst zu und trat zurück, um ihr Platz zum Runterspringen zu geben. Leichtfüßig kam Jacky mit beiden Beinen auf dem Boden auf und kraulte dankbar UHaFnirs Kragenfell. Der Drache brummte vergnügt und kniff die Augen zusammen. „Also, wo ist deine Oma?", „Hier in der Nähe steht ein Haus", antwortete er. „Da wohnt sie." Dann drehte er sich um und lief voraus. Mari folgte ihm. Panzaeron wollte ihr folgen, doch sie hob die Hand. „Nein, bleib da. Wir kommen gleich wieder.", „Du auch, UHaFnir." Jacky nickte ihrem Pokémon zu, bevor sie hinterher lief.

Ein kleines aber feines Holzhaus stand an einem Weizenfeld an die Bäume geschmiegt. Katsuro blieb vor der Tür stehen. „Ich bin wieder zuhause... Danke, ihr zwei.", „Nicht der Rede wert." Jacky schüttelte lächelnd den Kopf und trat dann etwas zurück. Katsuro drehte sich um und klopft an der Holztür. Kurz geschah nichts, bis eine alte Frau mit weißen Haaren die Tür öffnete. Als sie Katsuro erblickte, erstarrte sie. „Was...?", „Hallo, Oma." Katsuro lächelte und legte den Kopf schief. „Ich bin wieder da." Hals über Kopf umarmte die Frau ihn. „Katsuro! Du bist es!" Neben Mari hörte man ein leises Schiefen. Mari sah zu Jacky und musste lächeln. Katsuro wurde zu sehr zusammengedrückt, als dass er was sagen konnte, denn er war zu sehr mit Atmen beschäftigt. Die alte Frau sah zu ihnen. „Ich danke euch von ganzem Herzen dafür, dass ihr Katsuro hierher gebracht habt! Was ist passiert?", „Das... ist eine lange Geschichte." Eilig wischte Jacky die Träne weg, die sich in ihrem Augenwinkel gebildet hatte und lächelte dann breit. „Aber jetzt ist alles wieder gut. Ihm ist nichts passiert.", „Ich danke euch!" Sie deutete eine Verbeugung an, als sie Katsuro losließ. Der Junge lächelte. „Nochmal danke für's herbringen. Vielleicht sieht man sich mal wieder.", „Das hoffe ich auch!" Auch Jacky verneigte sich leicht. „Auf Wiedersehen, Katsuro.", „Tschüss, Katsu!" Mari winkte und drehte sich dann um, als die beiden zu ihren Flug-Pokémon zurück liefen.

„Wie peinlich..." kicherte Jacky verlegen und schniefte wieder. „Ich wollte eigentlich nicht vor den beiden weinen.", „Ist doch voll okay." Mari klopfte ihr auf die Schulter. „Ich bin froh, dass Katsuro wieder zuhause ist. Alles hat ein gutes Ende genommen.", „Ich bin auch froh. Jetzt ist jeder wieder dort, wo er hingehört.", „Genau." Mari nickte und schwang sich auf Panzaerons Rücken. „Und jetzt fliegen wir nach Hause." Jacky nickte ihr erwartungsfreudig zu und kletterte auf, bevor sie sich zuerst mit ihm in die Lüfte erhob. Panzaeron folgt edem Drachen und sie fliegen nach Eventura.

Panzaeron landete auf der Aussichtsplattform. „Danke, mein Guter." Mari sprang ab. „Ich hoffe, jetzt haben wir unsere Ruhe.", „Ich wusste nicht, dass du so ruhebedürftig bist", bemerkte Jacky grinsend. „Naja... die ganze Aufregung macht einen müde", erwiderte sie achselzuckend. Dann rief sie Panzaeron zurück. „Meinst du nicht auch?", „Mm..." Nachdem sie UHaFnir zurückgerufen hatte, dehnte Jacky die Arme und sah gen Himmel. „...", „Was ist denn?" Mari sah zu ihr, als sie Panzaerons Pokeball an ihren Gürtel heftete. „Es ist so viel Zeit vergangen..." Mit weichem Blick schwelgte Jacky in den Erinnerungen des allerersten Tages ihrer Reise. „Wir haben oft miteinander und gegeneinander gekämpft, so viel gewonnen und verloren... Und jetzt wieder hier zu sein, wo alles angefangen hat...", „Hm... Ja..." Mari nickte. „Komm. Wir gehen." Sie hielt ihr die Hand hin. Jacky lächelte sie an und griff nach ihrer Hand. „Du hast recht. Gehen wir." Zusammen gingen sie die Treppen runter zu ihren Häusern. Dort angekommen verabschiedete Mari sich von ihr. „Wir sehen uns morgen, ja?", „Okay. ...Dann bis morgen." Jacky nickte einverstanden und winkte ihr lachend zu, bevor sie im Haus ihrer Mutter verschwand.  

Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt