"Wo hast du das Tanzen gelernt?" fragte Jacky. Die Präzision seiner Anweisungen verwunderte und begeisterte sie noch immer bei jedem Schritt. "Es gibt eine Tanzschule in Gavina", erklärte Laslow. "Die Lehrerin da ist eine Choreographin aus Kalos.", "Wirklich? Wer?" Sie hörte ihm gebannt zu. "Ich denke nicht, dass du diese Person kennst.", Das ist nicht schlimm. Ich bin mir sicher, dass ich sie irgendwann bestimmt kennen lernen werde. Wie heißt sie?", "Chloe Charron", antwortete er. "Hm... Ich würde sie wirklich gerne kennen lernen.", "Haha..." Er lächelte, als sie am Haus ankamen. "Vielleicht trifft du sie ja mal.", "Ich hoffe es." Sie lachte in sich hinein und winkte ihn zu sich ins Haus.
Währenddessen schlug Nina im spontan bezogenen Haus der Weisen ein Bein über das andere und pustete sich eine Strähne von der Stirn, als ihr Blick wieder zu Mari wanderte. "Wo treibt sich eigentlich deine Truppe rum? Ist das erste Mal, dass ich dich alleine sehe.", "Och... die anderen gehen ihrem normalen Leben nach. Jacky hat Besuch, Jayden macht im Kloster klar Schiff und die anderen treiben sich irgendwo in der Weltgeschichte rum", antwortete Mari. "Warte mal, spul zurück!" Nina hob prustend eine Hand. "Ist Jayden nicht dein Freund? Was treibt der im Kloster?", "Er ist im Kloster aufgewachsen", sagte sie. "Aber... aufgrund eines... Zwischenfalls sind viele von dort fort gegangen. Der Leiter des Klosters ist gestorben." Nina runzelte die Stirn und setzte sich dann wieder normal auf. "Moment mal. Ist das Ganze dann überhaupt erlaubt?", "Was?" fragte Mari verwirrt. "Ihr beide. Zusammen." Die Waise klang genauso verwirrt wie Mari. "Sehen die im Kloster das nicht immer so krass streng? Dass niemand von den Brüdern und Schwestern eine Beziehung haben darf?", "Ach das..." Die Schwarzhaarige nickte. "Naja... ja. Das war eigentlich eher unerwünscht, aber... naja, ich weiß nicht, was in Jayden vorgegangen ist, damals...", "Wie meinst du?", "Sagen wir's so... wir sind ins Kloster gekommen, weil wir was gebraucht haben. Vom Berg, der zu ihm gehört. Nate hat Jayden mitgeschickt, damit er darauf achtet, dass wir keine Regeln brechen. Ich hab damals ein bisschen mit ihm geredet.", "Und was kam raus?", "....Er scheint irgendwas an mir gefunden zu haben, was dafür gesorgt hat, dass er aus dem Kloster raus und in die weite Welt hinaus gezogen ist. Er... hat sich wohl in mich verliebt, ohne, dass ich es bemerkt habe. Als die Nonnen das aber raus bekommen haben, habe sie versucht, ihn zurückzuholen.", "Es gibt wohl niemanden in Einall, der eure Riesen-Aktion im Kloster nicht mitbekommen hat. Aber...", sie schnaubte bei der Erinnerung, sah Mari dann aber tiefbesorgt an, "Heißt das dann nicht, dass ihr gar nicht zusammen sein dürft?", "Das hieß es, ja. Aber seit dem Jayden seine Verbindung zum Kloster komplett gekappt hat, als er das Rebellenmal geholt hat... Ist das egal.", "Mann, wenn das nicht zeigt, wie viel du ihm bedeutest, weiß ich auch nicht weiter." Bewundernd starrte die Waise an die Decke. "Man könnte glatt 'nen Film draus drehen.", "Haha... ja." Mari kicherte leise. "Jayden hat sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Für ihn hat sich sehr viel verändert.", "Ich hab gehört, er hat dir seinen Anhänger gegeben. Was war's nochmal, Arceus' Ring oder so?", "Jep." Mari nickte und zog den goldenen Anhänger hervor, den sie immer bei sich trug. "Ich lese wahrscheinlich zu viel in die ganze Sache rein. Aber ich glaube, das...", Nina deutete auf den Anhänger, "...war sein letzter Schritt, um sich ganz vom Kloster zu lösen.", ".... Ich glaube nicht." Mari schüttelte den Kopf. "Dafür hängt er noch viel zu sehr daran... Sonst würde er den verbliebenen Schwestern und Brüdern dort nicht aushelfen. Nein, der Zweck war ein anderer...", "Jetzt bin ich gespannt", kommentiert sie und lehnte sich vor. Mari lächelte nur und sah auf den Anhänger herunter. "Im Kloster hatte man geglaubt, dass jene, die den Anhänger besitzen, von Arceus beschützt werden.", "Ich pack's nicht." Nina grinste und ließ sich zurückfallen. "Du. Hast. Einen. Jackpot! So viel Glück haben keine hundert Leute zusammen.", "Was meinst du damit?", "Ich denk mal, mein nächster Stopp ist Pokéwood! Das muss auf die Leinwand!" lachte sie. "Zwei Menschen, die aus unterschiedlichen Welten kommen und mit Zielen, die verschiedener nicht sein könnten.", "Pffft... Hilfe, nein." Mari lachte. "Ich mach doch nur Scherze. Entspann dich." Nina lachte mit ihr und winkte ab. "Ich bin voll und ganz entspannt. Was macht Gwin eigentlich in letzter Zeit so? Er ist kaum einen Schritt ohne Susan im Schlepptau gegangen.", "Daran hat sich nichts verändert. Er hat sich mit ihr zusammengetan, um uns Waisen zu helfen", erklärte sie. "Verstehe..." Mari nickte bedächtig. "Soleil hat sich schon drüber beschwert, dass Susan mehr Zeit mit Gwin als mit ihr verbringt. Und Jayden reißt auch schon Witze drüber.", "Gwin macht sich Vorwürfe, dass das ein Grund sein könnte, warum Soleil abgehauen ist.", "..." Einen Moment lang wurde Maris Miene düster. "Nein... nein, deswegen würde sie nicht verschwinden. Es gibt wohl einen anderen Grund...", "Ich bin ganz Ohr.", "Ich weiß nicht, welchen", log Mari schnell. "Aber Susan ist glücklicher denn je, ich glaube nicht, dass Soleil deswegen gehen würde. So ist sie einfach nicht.", "Oh... Ich dachte nur, dass ich Gwin vielleicht beruhigen könnte, wenn ich wüsste, warum sie abgehauen ist.", "Soleil wird zurück kommen... Sie muss einfach zurückkommen." Mari sah aus dem Fenster und bemerkte die grauen Wolken, die sich am Himmel zusammengebraut hatten. "Oh... Es sieht aus, als würde es bald einen Sturm geben...", "Hm... Entweder solltest du bald losgehen, falls du noch was vorhast, oder du bleibst hier für eine Nacht.", "Ich denke, ich mache mich lieber auf den Weg. Kaio will mich hier sicherlich nicht für längere Zeit sehen.", "Pfft. Der Idiot soll dich in Ruhe lassen." Sie lachte auf, aber in ihrer Stimme war keine Spur von Gift zu hören. "Er ist einfach nicht gut darin, mit anderen zu reden, aber er ist echt okay. Sieh zu, dass du uns bald wieder besuchst.", "Alles klar." Mari lächelte. "Ich habe Gwin vorhin eine kleine Spende zukommen lassen. Na dann! Man sieht sich!", "Bye!" Nina winkte ihr zu. Mari verabschiedete sich noch von Gwin, bevor sie sich mit Panzaeron auf den Weg machte. Kaum war sie zuhause, begann der Schnee, wütend zu toben und der Wind zornig zu heulen.
Laslow blickte aus dem Fenster. "Oh, na großartig ...Bei dem Wetter kann ich unmöglich durch die Gegend spazieren, ohne mich zu verlaufen und als Schneemann zu enden. Ich hätte vorausplanen sollen.", "Das heißt wohl, dass du die Nacht über in Eventura bleiben musst." Nachdenklich blickte Jacky hinter ihm über seine Schulter. Er beobachtete die Bäume, die sich im Wind bogen und verengte die Augen. Es schien ihn einzuschüchtern, gar leicht unruhig werden zu lassen. Er mochte Stürme nicht. "Hm... Geht das denn? Ist deine Mutter damit einverstanden?" fragte er. "Ich bin mir sicher." Jacky antwortete mit einem Nicken. "Falls das für dich in Ordnung ist?", "Ich hab ja keine andere Wahl..." murmelte er mit unterdrückter Anspannung. "Und so schlimm ist es unter Garantie nicht, also...", "Du könntest auch im Pokémon Center schlafen." Jacky verschränkte nur die Arme und hob die Schultern an. "... Nein." Er wandte sich vom Fenster ab und hatte die Augen geschlossen. Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf. "Ich bleib hier...", "Es ist der Sturm an sich, oder?" fragte sie. Er nickte stumm. Jacky konnte sich den Rest denken. Er hatte seine Mutter durch einen Sturm verloren, sie konnte verstehen, dass er Stürme nicht leiden konnte. "Ich muss dann nur meinem Vater Bescheid geben", sagte er etwas leiser. "Nachdem ich ihn neulich angepflaumt hab... Wer weiß, was er denkt.", "Vielleicht solltest du direkt zu ihm gehen, durch den Sturm. Du klingst so, als würde ich dich dazu zwingen, hierzubleiben.", "Das war nicht beabsichtigt. Du klingst jetzt aber ein bisschen beleidigt.", "B-bin ich nicht. Ich meine... Das sollte ein Scherz sein." Sie wich etwas zurück. "Das klang aber nicht nach einem Scherz. Wenn sich das, was ich grad gesagt hab, nach Beschwerde angehört hat, dann tut's mir Leid. Das war nicht beabsichtigt.", "Ich habe oft bei anderen Paaren gesehen, dass sie manchmal solche Scherze machen." Mit 'andere Paare' meinte sie ganz offensichtlich Mari und Jayden, die sich ja permanent gegenseitig piesackten. "Ich glaube, daran muss ich noch arbeiten..." Er zuckte mit den Schultern. "Fang mit dem Tonfall an. Was soll's." Er tippte kurz auf seinem Viso-Caster herum und nickte dann. "So... Das wär dann erledigt... Wir sollten deiner Mutter trotzdem Bescheid sagen, oder? Ich meine ja nur... Ich will auch keine Last sein.", "Das bist du nicht. Niemals." Er nickte leicht. "Ich bin gleich wieder da." Damit ging er nach unten und suchte nach Jackys Mutter. "Äh... Mrs. Heavens?", "Ah, gut, dass du noch hier bist! Ich hätte dich nicht in diesen Sturm hinaus gelassen." Jackys Mutter stand in der Küche und sah erleichtert auf, als sie ihn hörte. "Oh..." Er straffte die Schultern und legte den Kopf schief. "...eigentlich wollte ich fragen, ob's in Ordnung ist, dass ich hier bleibe.", "Selbstverständlich. Was wären wir für Gastgeber, wenn wir dich bei diesem Sturm gehenlassen würden?", "Danke." Er nickte höflich. "Wo soll ich denn schlafen?", "Unser Sofa im Wohnzimmer ist immer bereit für Besuch." Sie deutet mit dem Kinn dorthin und lief voraus. "Ich hoffe, ich wecke dich morgen nicht, wenn ich das Frühstück vorbereite.", " Ah, nein, das dürfte gehen, schätze ich." Er nickte wieder. "Danke. Das ist sehr nett von Ihnen."
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfic"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...