Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)

Blütenfest-Kapitel: Gesteigerte Ausbeute

Mari setzte sich unter einen Baum und Zoroark legte den Kopf auf ihren Schoß. Dennoch blieb es aufmerksam. Die Sonne berührte bereits die Kronen der Bäume am Horizont. Dunkle Schatten sprenkelten den Boden und bewegten sich im Takt mit den Windböen, die sich durch die Äste schlängelten. Mari kraulte Zoroark hinter dem Ohr. 'Wir müssen bald zum Fächerfelsen aufbrechen...' dachte sie. Mit sechs Fächern waren sie gut dabei, immerhin hatten sie rund 43% der Gesamtanzahl. Es gab 14 von ihnen insgesamt und sie hatten fast Hälfte davon in ihrem Besitz. Ihre Chancen auf den Sieg standen erstaunlich gut, wenn niemand sie angriff. Die Zeit verging, aber es blieb ruhig. Im Waldinneren rührte sich nichts, bis Jayden nach einer Weile zurückkehrte und eine kleine Menge an Beeren vor ihr ausbreitete. "Mehr konnte ich nicht finden.", "Hm... Ich denke, das reicht..." Sie sah zu ihm. "Wir teilen sie fair auf, okay?", "Ich hab keinen Hunger. Nicht so sehr wie du, jedenfalls." Er setzte sich zu ihr und winkelte ein Bein an. "Was du nicht mehr essen kannst, nehm ich.", "Sei nicht so. Du sollst mir hier nicht verhungern.", "Darüber würde ich mir am wenigsten Sorgen machen.", "Wie du meinst." Sie griff hungrig nach den Beeren und knabberte an ihnen. Entspannt schloss er neben ihr die Augen und atmete tief durch. "...Mir kommt es so vor, als wäre uns noch nie etwas Schlimmes passiert. Wir feiern, machen bei Wettbewerben mit...", "Hm..." Sie nahm sich die Freiheit und lehnte sich leicht gegen ihn. "Stimmt. Man könnte meinen, alles ist wie immer.", "Definiere „wie immer".", witzelte er. "Naja. Alles außerhalb dieses ganzen Welrrettungschaoses.", "Ich wette mit dir, dass es in Alola weitergehen wird. Neue Orte, neue Leute... Euch wird bestimmt nicht langweilig.", "Das glaube ich auch", murmelte Mari und hielt Zoroark eine Beere hin. Es hob den Kopf und schnappte nach ihr. "...Aber Urlaub wird das denke ich mal nicht.", "Das erinnert mich an etwas." Er öffnete wieder die Augen. "Nachdem du gegangen bist, bin ich ein letztes Mal in die Katakomben gegangen. Als ich die Wahrheit raus gefunden hatte, hat Galagladi mir den Gefallen getan und mir die Tür aufgebrochen...", "Ach ja?" Sie sah überrascht zu ihm. "Was hast du da gemacht?", "Ich hab mir bis in die Nacht diese Runen durchgelesen", gab er mit einem Schulterzucken zu. "Ich kannte Vieles, was auf den Wänden stand, aber manche Dinge wurden in den Büchern und Überlieferungen nie erwähnt. Jeder weiß, dass Arceus die Welt erschaffen hat. Und jeder weiß auch, dass sich Giratina gegen es aufgelehnt hat, aber es gab auch noch ein drittes Wesen. Ein weiteres Wesen mit der Macht, ganze Welten aus dem Nichts zu erschaffen. "Wirklich? Und weiter?", "Mhm... Der Vater aller Pokémon, der mit seinem Licht die Welt erschuf. Der Rebell, der in seine eigene Welt versiegelt wurde. Und „der Stille", so wurde das Wesen von den Runen genannt. Eine Kreatur, die nie an Arceus gebunden war und seine eigenen Welten in der von Arceus kreierte. Niemand wusste, was dieses dritte Pokémon war, ob es überhaupt ein Pokémon war. Das neue Licht hatte es angelockt und mit ihm viele andere Wesen, die noch nie zuvor gesehen wurden. Das Pokémon erschuf Pfade zwischen Arceus' Welt und seiner, um das Licht als Kraftquelle zu nutzen. Und diese Pfade befinden sich an einem Punkt.", "...In Alola. Stimmt's?" schlussfolgerte Mari. Er nickte als Bestätigung und lehnte den Kopf seufzend zurück. "Ich hab vorher noch nie etwas von diesem dritten Pokémon gehört und das macht mir Sorgen. Ich meine... So wie ich euch kenne, werdet ihr es irgendwie schaffen, mit diesen Wesen in Berührung zu kommen. Wer weiß, was darauf folgt.", "Du meinst, dass etwas passieren könnte?" Er antwortete mit einem kurzen Nicken. "Huh..." Sie legte den Kopf schief. "Das klingt ziemlich bedrohlich, das muss ich zugeben...", "Vielleicht überdramatisiere ich das Ganze auch nur.", "Hm... Ich kann nicht in die Zukunft sehen. Ich kann dir nicht sagen, was passieren wird. Aber ich denke, es wird nichts passieren. Am besten ist es vielleicht, wenn wir nicht darüber nachdenken.", "Hm... Wenn du mir versprichst, dass du vorsichtig bist.", "Hm..." Sie nickte und hielt ihm die letzten Beeren hin. "Okay. Versprochen. Hier.", "Danke." Er schenkte ihr ein Lächeln und nuschelte dann zwischen zwei Bissen: "Es muss echt langweilig sein, sich sowas anzuhören.", "Unsinn. Ich fand's recht interessant." Sie stand auf und hielt ihm die Hand hin. "Es ist Zeit. Die Sonne geht bereits unter. Wir sollten zum Fächerfelsen aufbrechen.", "Du hast recht." Er dehnte kurz seinen Rücken und zog sich dann an ihrer Hand auf die Beine. "Geht's dir besser?", "Ich bin zumindest nicht mehr am Verhungern, also sollte das in Ordnung gehen.", "Wenn's hart auf hart kommt, beschütze ich dich", versprach er und zwinkerte ihr zu, bevor er los ging. "Hey! Ich brauche keinen Beschützer!" protestierte sie. "Ich bin kein Kind, okay?", "Vielleicht, aber ich bin nicht ohne Grund dein Partner bei dieser Sache." Sie verzog gespielt beleidigt das Gesicht. "... Meh.", "Sei nicht so." Belustigt warf er ihr einen Blick über die Schulter zu und wiederholte ihre Worte von zuvor. "Okay, okay, Plaudagei", sagte sie lachen. Er lachte mit ihr und ging weiter. Sie erreichten nach kurzer Zeit den Fächerfelsen. 

Kataras Nachtara hatte sich inzwischen erholt und sie hatten es geschafft, Yuna und Kaze einen Fächer abzujagen- hatten dafür aber einen an Tao und Ichika verloren. "Uff... Das war nicht einfach..." murmelte Katara. "Ich weiß nicht, wie wir das geschafft haben." Jacky lachte leise neben ihr. "Ich hoffe, ich stand nicht allzu sehr im Weg...", "Quatsch." Katara grinste. "Unsere Fächeranzahl ist und bleibt bei vier, korrekt?", "Mhm... Nicht das beste Ergebnis.", "Hmm..." Katara legte den Kopf schief. "Naja, immerhin. Los, wir sollten zum Fächerfelsen aufbrechen. Der Abend senkt sich. Was meinst du, wer führt?", "Sayuri und Haruka bilden ein gutes Team, Kaze und Yuna gleichen sich einander aus, aber...", sie schüttelte den Kopf und sah zum Himmel, "...ich glaube, dass Mari und Jayden in Führung liegen. Es ist nur ein Gefühl...", "Wie kommst du darauf?" fragte Katara überrascht. "Beide sind stark und sie ergänzen sich.", 'Und Mari kann Gedanken lesen.' Den letzten Satz ließ sie unausgesprochen. "Die anderen Ninja unterschätzen sie vielleicht.", "Hm... das stimmt..." Katara nickte Nachtara zu. "Los, komm. Der Felsen ist nah. Wir sollten uns beeilen.", "Vielleicht können wir sie auf dem Weg dorthin abpassen... Wenn wir Glück haben, können wir noch einen Fächer oder zwei stehlen.", "Vielleicht. Ich denke, dass sie recht vorsichtig sein werden." Geduckt lief Katara los. Wachsam folgte Jacky ihr und hielt sich gesenkt. Die letzten Schatten verschwammen bereits mit der sich nähernden Dunkelheit, als Katara plötzlich stehen blieb. "...Hier ist was.", "Hm?" Augenblicklich hielt Jacky den Atem an und erstarrte. Katara duckte sich in die Farne, als Tao und Ichika zwischen den Bäumen auftauchten. "Sieh mal einer an... die haben die selbe Route genommen wie wir..." flüsterte die Ninja. "Das ist unsere Chance, unseren Fächer zurückzuholen", raunte Jacky zurück. "Ja." Katara wartete noch einen Moment, dann nickte sie ihr zu. "Okay. Unsere Pokémon greifen zur Ablenkung an. Dann schnappe ich mir den Fächer. Du hast doch ein UHaFnir, nicht wahr?", "Ja, das stimmt." Jacky nickte. "Halt es bereit. Wenn ich mir den oder die Fächer geschnappt hab... dann fliegen wir schnell zum Fächerfelsen. Okay? Um einen sofortigen Rückschlag zu vermeiden.", "Okay. Sei vorsichtig, ja?" Katara nickte. "Okay. Los, Nachtara!" Nachtara fauchte und sprang aus den Schatten hervor. "Aaah!!" Ichika stolperte mit einem lauten Aufschrei zurück. "Tao! Hilf mir!" Nachtara fauchte und sprang sie wieder an. Katara sah zu Jacky. "Okay. Jetzt schick Absol los.", "Du hast sie gehört. Beeil dich!" Fauchend stürzte sich Absol aus den Schatten. Es stellte sich Tao in den Weg, der Ichika nicht zur Hilfe eilen konnte. Katara nutzte die Chance und huschte aus ihrem Versteck. Blitzschnell und geschmeidig wie ein Raubtier schnappte sie nach dem Fächer an Ichikas Gürtel. "Nicht so schnell!" Wütend griff Ichika nach ihrer Klinge und wich mit ausgestrecktem Arm zurück. Tao und Absol waren bereits in einem heftigen Nahkampf verstrickt. Das Katana des Ninja traf immer wieder auf Absols Klinge. Verbissen hielt das Unlicht-Pokémon den Gegner von Katara fern. Katara zückte ihr Schwert, als Nachtara Ichika erneut angriff. In der Deckung ihres Pokémon sprang Katara vor und ihr Katana surrte durch die Luft. "Wo ist die zweite von euch?" wollte Ichika knurrend wissen. Das Stahl beider Schwerter schlug Funken, als sie aufeinander trafen. "Ist sie schon abgehauen? Hatte sie Angst?", "Pah. Das sag ich dir doch nicht!" Katara wirbelte herum und ihr Ellbogen donnerte gegen Ichikas Handgelenk. "Nnngh!! Au!!" Taumelnd vor Schock ließ sie ihr Katana fallen. Kataras Katana zischte durch die Luft und schnitt den Gürtel mit dem Fächern durch, der auf den Boden fiel. Nachtara schnappte ihn sich und Katara gab ein Zeichen in Jackys Richtung. "Jetzt!!!" Brüllend schwang sich UHaFnir in die Höhe und schoss dann auf den Boden hinab. Auf seinem Rücken streckte Jacky die Hand aus. "Schnell! Springt auf!" Katara schwang sich grazil hinter ihr auf UHaFnir und Nachtara sprang mit dem Gürtel ebenfalls auf. "Komm, Absol!" rief Jacky. Als es sie im Augenwinkel erkannte, sprang Absol fauchend vor und rammte in der Luft seine Hinterbeine gegen Taos Brust. Der Ninja klappte keuchend zusammen und gab ihm so die Zeit, zu ihnen aufzuholen. Augenblicke später landete es auf Jackys Schoß, noch bevor UHaFnir wieder an Höhe gewann. Katara nahm ihrem Pokemon den Gürtel ab. "Da ist ja der weiße Fächer, den sie uns geklaut haben! Gut gemacht, Nachtara." Sie streichelte ihr Pokemon. "Das sind dann 5, hm?" Absol nickte stolz und sah zu Katara und ihrem Pokémon. "Perfekt. Dann haben wir unsere Ausbeute doch etwas verbessert! Sieben Fächer dürften noch im Umlauf sein, ich denke, wir haben ganz gut gepunktet.", "Wir haben gut zusammengearbeitet." Jacky stimmte kichernd zu, während UHaFnir zum Sinkflug ansetzte. "Finde ich auch!" Katara nickte lächelnd.