"Jedes Sportgerät ist eine Station!" erklärte die Lehrerin mit lauter Stimme. "Die Blätter neben den Geräten zeigen, was ihr tun sollt. Nach zehn Minuten wird im Kreis gewechselt. Wer faulenzt, verlässt als Letzter die Halle, wenn die Pause beginnt!" Als Startzeichen ließ sie ihre Plastikpfeife schrillen. "Und los!", "Sie erfüllt wirklich das Cliche Sportlehrer..." bemerkte Mari. "Womit fangen wir an?", "Die Schwebebalken könnten Spaß machen!" Jacky sah zu ihr und beobachtete dann die ersten Schüler, die sich an dem Turngerät versuchten. "Anscheinend muss man verschiedene Formen auf dem Balken schaffen...", "Hmm... Wir sehen uns das an." Mari lief zum Balken und sah sich die Übungen an. "Hm... sieht simpel aus. Ein paar Schritte und Sprünge und Drehungen..." Sie gab Jacky den Zettel. "Das ist kinderleicht." Jacky zwinkerte ihr ermutigend zu und griff dann nach ihrer Hand. "Komm, wir versuchen es zusammen!" Hey, Moment mal. Es darf immer nur eine Person auf den Balken", erinnerte Mari sie. "Und man braucht immer eine Hilfestellung, falls man ins Schwanken kommt.", "Ah..." Etwas enttäuscht hielt Jacky vor dem Schwebebalken inne und betrachtete das Turngerät. "Okay... Wer fängt an?", "Mach ruhig, wenn du willst." Mari lächelte sie an. "Ich sage die Übungen an, okay?", "Alles klar." Ohne weiter nachzudenken kletterte Jacky auf den Balken und breitete die Arme aus. "Okay. Ähm..." Mari blickte auf den Zettel. "Zuerst ein Nachstellschritt.", "So?" Jacky trat vor und führte den ersten Nachstellschritt aus. Fest stemmten sich ihre Füße gegen den Balken. "Ja." Ihre Freundin nickte. "Super! Jetzt beim Laufen die Beine nach vorne spreizen. Füße dabei gestreckt lassen.", "So etwas ähnliches hat mir meine Mutter auch beigebracht..." Der Blick der Blondhaarigen war konzentriert vor meine Füße fixiert. Ein grazil ausgelegter Schritt folgte dem nächsten. "Und jetzt gleich in die Standwaage!", "...So?" In einer fließenden Bewegung beugte sie sich nach vorne und hob eines ihrer Beine an, sodass es eine Linie mit ihrem Rücken bildete. Sie streckte die Arme zu den Seiten. "Ist das alles, was auf dem Blatt steht?", "Hahaha... Kannst du einen Handstand oder einen Radschlag auf dem Ding?", "Ich hab es noch nie versucht." Jacky richtete sich wieder auf. "Aber das sollte nicht unmöglich sein...", "Wenn du runterfällst, tust du dir zumindest nicht weh", meinte Mari mit einem Blick auf die dicken Matten unter dem Balken. "Einen Versuch ist es wert." Bevor sie sich an einem Handstand versuchte, vergrub sie die Enden ihres Shirts in ihrer Jogginghose und federte dann leicht auf dem Balken auf und ab. So federleicht wie möglich drückte sie sich mit ausgestreckten Armen von dem Turngerät ab und klammerte sich mit den Händen an den Schwebebalken. Mit einem zusammengekniffenen Auge hob sie aus dem Schwung heraus ihren Körper in die Höhe und streckte die Beine nach oben. "Tada!", "Fall nicht runter, wenn du zurück federst.", "Ich geb mir Mühe!" Breit lächelnd tastete Jacky sich mit den Füßen auf den Balken zurück und schwankte etwas, als ich sich aufrichten wollte. Trotzdem schaffte sie es einigermaßen, wieder sicher auf beiden Beinen zu stehen. "Super!" Mari klatschte in die Hände. "So. Jetzt zum Ende des Balkens laufen und mit einem Rad runter springen.", "Steht das wirklich auf dem Blatt?", "Ja. Alternativ kannst du auch einfach mit einer Grätsche runterspringen, das wird aber schlechter bewertet. Komm, du hast einen Handstand hinbekommen! Das schaffst du auch!", "Ich denke schon." Jacky nickte ihr etwas zögerlich geworden zu. Nach einem leisen Räuspern lief sie bis zum Ende des Balkens und vollführte dann einen Radschlag bis auf die Sportmatten neben dem Gerät. Sie schaffte es, leichtfüßig aufzutreten und schwang sich mit neuer Zuversicht in eine tänzerische Drehung zum Abschluss, als sie sich erhob. "Suppi!" Mari klatschte entzückt. "Das sah fantastisch aus!", "Danke..." Jacky deutete eine Verneigung an und verschränkte dann die Hände lachend und mit roten Wangen vor sich. "Wie lautet meine Note, Frau Lehrerin?", "Hmmm... Du hast dir eine 1 verdient! Jetzt bin ich dran, stimmt's?" Sie hielt ihrer Freundin das Papier hin. "Wir fangen mit den einfachen Übungen an." Nickend nahm Jacky das Blatt entgegen und deutete auf den Schwebebalken. "Rauf mit dir!", "Alles klar, Madame." Mari lachte und lief auf den Balken zu, nahm dann Anlauf und schwang sich in den Handstand auf der Matte, bevor sie zur Seite abklappte und mit den Lenden auf dem Balken landete. Sie stemmte sich mit den Armen noch und schwang das Bein rüber, bevor sie auf dem Balken saß und sich aufrichtete. "Ich wollte den Aufgang mit dem Handstand schon immer mal machen!" Sie breitete die Arme aus. "Okay, Frau Lehrerin. Dann leg mal los!" Jacky lachte und zeigte ihr dann den erhobenen Daumen. Schritt für Schritt gingen sie die Anleitungen durch und merkten dabei nicht, wie die Zeit verging. Als die Pfeife erneut schrillte, mussten sie den Balken verlassen und kämpften sich durch die anderen Stationen, bis irgendwann die Klingel zur Pause läutete. Mari stöhnte. "Uff.... Das war heftig.", "Da ist sogar das Weltretten einfacher..." scherzte Jacky neben ihr und streifte sich wieder ihr weißes, schulterfreies Oberteil über. "Ja... das ist wahr." Mari hatte ihre Sachen bereits wieder an.
"Ihr habt euch gut geschlagen." Als sie die Halle verließen, nickte die Lehrerin ihnen zu. "Ihr seid sehr sportlich... und nicht so faul wie manch andere", fügte sie mit einem leichten Anheben ihres Mundwinkels hinzu. "Ähm... danke?" Mari lächelte leicht. Die Lehrerin nickte wieder und wandte sich dann ab. "Nach der Pause ist Kampf-Praxis dran", sagte Mari in Jackys Richtung, die zu ihr aufholte, aber ihr für einen kurzen Moment nicht zuzuhören schien. "...Ähm... alles okay?", "Hmm?" Verdattert sah Jacky auf. "Du warst eben abwesend.", "Tut mir leid." Entschuldigend seufzte sie. "Ich hab nur an Zain gedacht... Er war so unauffällig. Vielleicht haben wir uns doch getäuscht.", "Hmm... Vielleicht. Wir wissen es noch nicht... Komm. Wir können uns später Gedanken machen.", "Stimmt." Jacky ließ sich von ihr überzeugen. "Wir haben andere Prioritäten, stimmt's?"
Nach der Pause versammelte sich die Klasse auf dem großen Kampffeld hinter der Schule. Die Lehrerin, die Kukui am Vortag Naia genannt hatte, zog mit ihrem strengen, stillen Blick die Aufmerksamkeit auf sich und tippte mit dem Kugelschreiber auf ihr Klemmbrett. "Alola. Heute sind wir Teil einer besonderen Kampf-Praxis. Unsere zwei Besucherinnen haben sich bereiterklärt, uns ihr Können zu demonstrieren." Weit am Rand des Kampffelds hatte sich Kukui positioniert und winkte den Mädchen mit seinem typischen, breiten Grinsen aufgeregt zu. Nicht weit weg von ihm setzte sich Addam auf eine Bank und hob die Hand an sein Kinn. Er wünschte ihnen mit einem Nicken viel Glück. Mari tauschte kurz einen Blick mit Jacky aus. "Dann mal los." Sie trat vor und drehte sich zu ihrer Klasse und zu der von Leilani, die ebenfalls zuschauen durfte. "Also, ihr Lieben... Heute werden wir euch etwas Besonderes zeigen. Und zwar.... eine Kraft, die derselben Quelle wie die der Z-Kraft entspringt. Die Mega-Entwicklung.", "Die Mega-Entwicklung wird durch einen Schlüsselstein und einen Mega-Stein ausgelöst. Der Schlüsselstein gehört dem Trainer." Als Beweis streckte Jacky den Arm aus und zeigte den Schülern den Armreif an ihrem Handgelenk. "Ein Schlüsselstein kann mit allen Arten von Mega-Steinen resonieren und nicht alle Pokémon können sich mega-entwickeln.", "Ganz genau. Die Mega-Entwicklung kann erst aktiviert werden, wenn das Pokemon und der Trainer ein tiefes und festes Band entwickelt haben. Tretet lieber ein Stück zurück." Mari sah zu Jacky. "Zeigen wir es ihnen." Gespanntes Raunen erfüllte die Luft auf dem Platz, während die Lehrerin dafür sorgte, dass die Schüler einen gewissen Abstand einhielten. Kampfbereit stellte Jacky sich auf eine Seite des Feldes, im selben Moment klickte Kalanis Kugelschreiber und sein Blick haftete felsenfest auf den Mädchen. "Dann mal los. Lohgock, auf geht's!" Lohgock erschien mit kampfbereit geballten Fäusten vor Mari. Feuer loderte um seine Handgelenke. "Zeigen wir wozu wir fähig sind, Meditalis!" Das Kampf-Pokémon erschien sitzend und mit verschränkten Beinen auf dem Feld. Wortlos öffnete es die Augen und ging in Kampfstellung, nachdem es sich aufgerichtet hatte. Mari hob das Handgelenk. "Dann mal los! Lohgock, wir fangen an!" Sie machte ihre Pose. "Mega-Entwicklung!" Licht umgab Lohgock wie einen Kokon und hüllte es ein, bevor es seine neue Gestalt enthüllte- die langen Feuerbänder brannten hell an seinen Handgelenken. "Fangen wir an!" Konzentriert schloss Jacky die Augen und breitete die Arme etwas aus, als das Licht aus ihrem Schlüsselstein pulsierte und Meditalis einhüllte. In seiner Mega-Form brach es kurz darauf hervor, hob die Hände auf die Höhe seiner Brust und winkelte im Stand elegant ein Bein an. "Das.... ist ihre stärkste Form", sagte Mari und blickte kurz zu den Schülern. "Wir zeigen euch jetzt, warum."
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fiksi Penggemar"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...