Blütenfest-Kapitel: Die Fächerjagd beginnt

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Mari seufzte genervt. "Jeez... Die sind ja noch unausstehlicher als Dino. Und das heißt schon was.", "...Ich hätte nichts sagen sollen." Jayden lagen tausend Flüche auf der Zunge, aber er schluckte sie entnervt herunter und dehnte mürrisch die Arme hinter seinem Kopf. "Hättest du vielleicht wirklich nicht. Hast du schon jemanden gefunden?", "Noch nicht. Ich hab mehr Zeit mit denen verschwendet, als damit, jemanden zu suchen", gab er zerknirscht zu und musterte sie dann. "Wie sieht's mit dir aus?", "Ich hab auch noch keinen Partner. Hab mich aber bis eben auch nicht damit befasst, einen zu suchen.", "Warum? Es geht bald los.", "Ich hatte damit zu tun, mit Jacky zu plaudern und dann unsere neue Rivalität zu genießen.", "Du hast den Vorschlag gemacht, oder?", "Nein. Sie hat ihn gemacht. Ich hab kein Problem damit. Dann wird's wenigstens mal spannend.", "Eure Reise war wohl noch nicht spannend genug?" Er grinste zu ihr. "Tsss..." Sie lachte nur. "Spannend schon. Aber nicht abwechslungsreich, was das Team-Pairing angeht.", "Vielleicht wird es wirklich Zeit, mit den Traditionen zu brechen." Er hielt ihr die Hand hin. "Wie wär's? Du und ich, in einem Team.", "Hmm..." Mari tat so, als würde sie darüber sehr gut nachdenken, was sie natürlich nicht tat. "Wenn du das aushalten kannst, warum nicht?" Sie zwinkerte ihm zu und schlug ein. "Dasselbe gilt für dich", antwortete er zufrieden und nickte. "Wir sollten uns zu den anderen stellen, bevor wir das Wichtigste verpassen.", "Was du nicht sagst." Sie lief mit ihm zu den anderen und stellte sich dazu. "Sind alle hier, die an der Fächerjagd teilnehmen?" fragte Saoko in die Runde. Yuna und Kaze nickten gleichzeitig, während Sayuri sich mit Haruka verbündet hatte. Eilig stolperte Tama zu der Gruppe und hat Sakura im Schlepptau, neben ihnen musste sich Hana zusammen mit Ayaka ein Kichern verkneifen. Die Letzten waren die Brüder von vorhin, die sich mit verschränkten Armen nebeneinander aufstellten. Tao, Tamas Mentor, ließ seinen Blick wachsam über jeden der Teilnehmenden schweifen. Sein Gesicht war von Narben längst vergangener Kämpfe gezeichnet. Neben ihm wirkte Ichika, eine weitere von Saizos Ninja, fast schon zerbrechlich und zupfte zaghaft an dem Saum ihres dunkelblauen Kimonos. "Sieht so aus." Mari nickte. Katara hatte neben Jacky ihre braunen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. "Machen Toyo und Asugi nicht mit?" fragte sie. "Die beiden sind doch immer die ersten, wenn es um so was geht.", "Genau deswegen gehen sie es heute langsamer an. Sie haben sich bei einer ihrer Übungseinheiten verletzt", antwortete Sayuri. Katara nickte. "Achso. Verstehe. Das ist jammmerschade für sie.", 'In jeder Gruppe ist mindestens ein Ninja. Das heißt, dass wir im Nachteil sind', stellte Mari fest. 'Sie sind schneller als wir und kennen die Umgebung besser als sich selbst.' Er erwiderte den Blick, den sie ihm zuwarf. Bei genauem Hinsehen war sein leicht nach oben gezogener Mundwinkel erkennbar. 'Aber irgendwie müssen wir ja wohl an den Titel „Helden" gekommen sein. Sorgen stehen dir nicht.', 'Ich sorge mich nicht. Ich bin nur am Überlegen, was wir machen... Meine Telepathie habe ich ja auch nicht umsonst. Ich kann etwas machen, aber ich weiß nicht, ob dir das gefallen wird. Wusstest du, dass ich mit meiner Telepathie Gedanken miteinander verlinken kann? Ich könnte uns verlinken, dann würdest du ebenfalls mitbekommen, wenn ich was höre, ohne, dass ich es dir sagen muss. Bei Ninjas ist die Zeit, die man zum Reagieren hat, oftmals nicht sehr lang.', 'Klingt nach einem Plan', antwortete er einverstanden. 'Ich muss mein Bestes geben, um mich nicht direkt überrumpeln zu lassen.', 'Gut. Ich kümmer mich später drum, ja? Wenn's losgeht. Außerdem hab ich das deutliche Gefühl, dass die zwei Jungs von vorhin einen Anschlag auf dich planen. Wir müssen ihnen zuvor kommen.', 'Mm...' Er nickte ihr zu. 'Entweder das, oder wir müssen uns für eine Weile aufteilen.', 'Pffft. Aufteilen? Wofür?' Sie kicherte leise. 'Keiner kann einen Plan aushecken und ausführen, ohne zu denken. Und mir gegenüber zu denken ist nicht gerade vorteilhaft.', 'Nur, dass Nachdenken wohl nicht zu den Stärken von den beiden gehört. Tch. Wenn sie Ärger wollen, kriegen sie den auch. Zurückhaltung gehört nicht zu meinen Stärken.', 'Hm... Das stimmt leider.' Sie schüttelte nur den Kopf. 'Seit wann bist du denn so erpicht aufs Ärger machen?', 'Was meinst du damit?', 'Du hast eben gesagt, "wenn sie Ärger wollen, kriegen sie den auch".', 'Und?', 'Egal, vergiss es.' Sie winkte ab und sah zu Saoko. "Jeder Gruppe werden zwei Fächer in der selben Farbe anvertraut." Vor Saokos Füßen wurden sie bereits in Paaren ausgebreitet. "Jede Farbe symbolisiert eine wichtige Eigenschaft der Träger. Rot steht für den Kampfeswillen, Gelb für Verstand, Grün für die Hoffnung... Blau für Freiheit, Purpur für Entschlossenheit, Weiß symbolisiert Reinheit, Grau steht für Weisheit und Gold für Großzügigkeit." Mari hörte ihm aufmerksam zu. "...Aber wer legt fest, wer welche Farbe bekommt?", "Die Teilnehmenden selbst." Seine Antwort kam nach einem kurzen Moment der Stille unter der Menge. "Hört in euch hinein... Entscheidet, für was ihr kämpft.", '...' Wieder sah Mari zu Jayden. 'Na toll... In so etwas bin ich nicht gerade gut. Was würdest du denken?', 'Auf welches Paar bist du zuerst aufmerksam geworden?', 'Rot. Aber auch nur wegen der Farbe. Du weißt, dass rot meine Lieblingsfarbe ist. Aber die Eigenschaft dazu? ....Vielleicht.... Purpur?', 'Hm... Wir denken wohl das Gleiche.' Er lächelte ihr zuversichtlich zu. Die Gruppierungen traten bereits vor und sammelten ihr Fächerpaar ein. Kaze und Yuna entschieden sich für das grüne, Haruka hüpfte vor und hob die gelben Fächer für Sayuri auf, die Brüder entschieden sich für Rot und Tao wählte zusammen mit Ichika das graue Paar aus. "Ich hoffe es macht niemandem etwas aus, wenn wir uns diese nehmen", lachte Hana und griff nach den blauen Fächern. Mari trat vor und hob die purpurfarbenen auf. "Die gehören uns.", "Tama! W-warte, nicht so schnell!" stotterte Sakura überfordert, als der junge Ninja die Initiative ergriff und nach den Goldenen fischte. "Die sind unsere!", "Nur die Weißen sind noch übrig", stellte Katara fest. Von Anfang an hatte Jackys Blick an dem weißen Fächerpaar gehangen, aber bis alle anderen vorgetreten waren, hatte sie sich nicht von der Stelle gerührt. Als nur noch sie übrig blieben, sammelte sie sie mit einem leichten Lächeln auf und faltete sie in ihren Händen auseinander. "Was denkst du?" Sie drehte sich zu ihrer Partnerin. "Perfekt." Katara nickte. "Das finde ich auch." Jackys Lächeln wurde breiter. Vor ihnen sprach Saoko das letzte Wort. "Wenn die Sonne zum Untergang ansetzt, versammeln sich alle am Fuß des Fächerfelsens. Dort werden alle Fächer vorgelegt und der Sieger entschieden.", "Klingt einleuchtend." Mari nickte. Katara zwinkerte Jacky zu. "Wir schaffen das. Uns klaut niemand die Fächer." Jacky betrachtete die Fächer in ihren Händen, faltete sie wieder zusammen und drückte sie für einen Moment an ihr Herz. 'Vielleicht ist das mein erster Schritt aus meinem alten Leben...', "Wir können es schaffen", bestätigte sie mit geschlossenen Augen und atmete tief durch. "Wir dürfen nur nicht... zweifeln.", "Sie wird erwachsen", flüsterte Mari, lächelte in sich hinein und gab Jayden einen der Fächer. "Sie hat also doch etwas gelernt.", "Es hat zwar eine ganze Reise gedauert, aber besser jetzt als nie." Grübelnd betrachtete Jayden den Fächer in seiner Hand und nickte ihr dann zu. "Gehen wir.", "Aye." Sie nickte zurück und ging dann mit ihm zusammen in den Wald hinein.

Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt