„Wir sollten gehen. Du hast unter Garantie noch sehr viel zu erledigen", meinte Mari. „Das kann bis morgen warten. Ein Tag mehr oder weniger macht das Kloster auch nicht wieder ganz." Gähnend streckte er sich im Liegen aus. „Ganz wie du meinst. Aber recht hast du.", „Stimmt's?" Er grinste faul und legte die Hände hinter seinen Kopf. „Außer du willst mich loswerden. In dem Fall...", „Nö, will ich nicht. Bleib ruhig faul hier." Sie streckte sich neben ihm aus. „Das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Ich genieße jede ruhige Sekunde, die ich kriegen kann.", „Jeder braucht mal einen Tag Ruhe nach der Arbeit, nicht?", „Mmhm..." nuschelte er ausgelassen und schloss die Augen. „Also. Sei faul, solange du noch kannst.", „Ich werd dich vermissen..." Jayden seufzte und drehte sich zur Seite. „Meinst du?", „Ich weiß es", entgegnete er. „Du wirst in Alola wohl so viel zu tun haben, dass du kaum an Einall zurückdenken wirst.", „Da bin ich mir nicht sicher", sagte sie. „Alola ist weit weg von hier... Es wird so anders da sein...Ich weiß, dass ich Heimweh haben werde.", „Keiner von uns ist ständig in der Nähe", murmelte er. „Es wird nicht mehr so sein, dass wir euch sofort helfen können.", „Machst du dir deswegen Sorgen?", „Wer würde sich keine Sorgen machen? Alola soll ein Paradies sein, aber, na ja... Wo es Licht gibt, gibt's auch Schatten.", „Das stimmt..." Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Aber mach dir keine Sorgen, okay? Ich schreibe dir immer mal wieder, wenn ich da bin.", „Vielleicht ergibt sich eine Chance und ich komme mal nach." Er grinste leicht. „Wenn dich die Sehnsucht treibt", scherzte Mari und lachte leise auf. „Ich weiß nicht, wie lange ich es aushalte", witzelte er. „Wer weiß, wann ich von Insel zu Insel springe, um dich zu finden.", „Hahaha... Heh, komm, so schlimm wird das nicht. Du wirst es gut ohne mich aushalten." Er gab ein belustigtes Schnauben von sich, bevor er einen Arm ausstreckte und eine ihrer Strähnen zurück hinter ihr Ohr strich. „Ich freue mich für dich, wirklich." Er setzte sich auf. „Wer hat schon die Chance, so weit weg zu reisen? Du bist nicht an Einall gebunden.", „Bin ich nicht, dass stimmt. Aber du doch auch nicht. Wenn du es willst.", „Welche Wahl bleibt mir? Ich würde gerne weiterreisen, aber das Kloster wäre dann am Ende... Ich könnte es niemals so lassen.", „Hm..." Mari schloss die Augen. „Wenn du das als deine Pflicht ansiehst... Du bist nicht mehr an das Kloster gebunden, Jayden. Das Rebellenmal hat dich von ihm befreit. Das einzige, was immer noch an ihm hängt... ist dein Herz.", „Man könnte meinen, ich könnte mich immer noch nicht von meiner Vergangenheit lösen... Macht mich das schwach?", „Nein. Es schränkt nur deine Zukunft ein.", „Ich fühle mich dem Ganzen einfach verpflichtet... Wenn sich alles irgendwann wieder beruhigt hat, dann... Ich weiß nicht... Ich denke, ich komme nach.", „Das musst du nicht. Es ist deine Entscheidung allein.", „Du musst nicht nachkommen. Keiner zwingt dich zu irgendwas.", „Ich weiß, aber ich bin neugierig geworden", gab er lachend zu. „Tatsächlich? Naja, wer wird das nicht. Schau mal..." Sie zeigte ihm ihren verbesserten Mega-Ring. „Whoa... Was wurde mit ihm gemacht?" Interessiert nahm er den Ring in beide Hände. „Was ist das?", „Mein Vater hat ein bisschen zusätzliches Equipment für die Z-Attacken ran gebastelt. Und..." Sie zeigte ihm ihren Pokedex. „...Sieh dir das mal an.", „Und das braucht man in Alola?" fragte er und beäugte das Gerät. „Jep." Mari nickte. „Software-Update inklusive Pokémon-Sucher. Mein Vater arbeitet bei der Silph Co., deswegen hat er Jacky und mir das alles eingebaut.", „Praktisch." Er staunte nicht schlecht und probierte sich an den neuen Funktionen des Pokédex. „Alola scheint fortgeschrittener in solchen Sachen zu sein wie wir.", „Hey, keine Experimente damit!" Mari griff nach ihrem Pokedex. „Schon gut, schon gut! Hier!" Lachend gab er nach und hielt ihr das Gerät hin. Mari nahm es und verstaute es in ihrem Beutel. „Hey, wir beide sind nicht ausgelastet in letzter Zeit, nicht? Was sagst du zu einem kleinen Kampf? Meine Pokémon brauchen Bewegung.", „Hm... Klar, warum nicht? Ein Sieg zwischendurch schadet nie." Mari lachte nur. „Ich hab meine Pokémon gerade nicht hier. Lass uns zu mir nach Hause gehen und den Kampf auf der Aussichtsplattform austragen. Okay? Hier im Wald wäre es eh zu schade. Ich will den Ort hier nicht verwüsten.", „Abgemacht." Er nickte zustimmend und stand mit einem erwartungsvollen Lächeln auf. „Gehen wir." Mari stand ebenfalls auf und führte ihn aus dem Wald.
„Hey, ihr Lieben!" rief sie laut zu ihren Pokemon, die im Garten herum lungerten. Als sie ihre Stimme hörten, kamwn sie zum Zaun. Mari rief sie zurück. „So. Dann komm mal mit!" Sie sprintete die Treppen zu der Aussichtsplattform hoch. Mit den Händen in den Hosentaschen folgte Jayden ihr und kam wenige Augenblicke später auf der Plattform an. Sie positionierten sich. „Kämpfen und dabei die Aussicht genießen. Das ist doch was, oder?", „Beides zusammen hat man nicht jeden Tag. Das ist einen guten Kampf wert", stimmte er zu. „Wir sollten aber aufpassen, dass wir die Plattform nicht zu sehr in Mitleidenschaft ziehen. Das wäre sehr schade." Mari zog einen Pokéball heraus. „Los geht's, Panzaeron!" Mit einem Kreischen landete es vor ihr. „Auf einen guten Kampf, Lanturn!" Mit vor Freude schlagenden Flossen tauchte das Wasser-Pokémon kopfüber in das Wasser, das sich unter ihm gebildet hatte. Panzaeron kreischte. „Stahlflügel!" Seine Flügel schillerten auf, als es sich auf Lanturn stürzte. „Überflute bloß nicht ganz Eventura!", „Wird schon nicht passieren!" Er lachte als Antwort und verschränkte die Arme. Lanturn handelte eigenständig und schoss unter dem Stahlvogel hinweg. Gleichzeitig bewegte sich das Wasser und sprudelte von allen Seiten nach oben, um Panzaeron mit sich in die Tiefe zu reißen. „Höher!" Panzaeron schlug mit den Schwingen und entkam den Wellen. „Sturzflug!" Schatten umgaben Panzaeron, als es auf Lanturn zielte. „Ladungsstoß!" Der Angriff zerriss als glühend gelbe Blitze die Luft. Panzaeron knurrte. „Aero-Ass!" Schummriges Licht umgab Panzaerons Klauen, als es hinab schoss. „Das ist fast schon zu einfach", spottete der Trainer verspielt und zwinkerte Lanturn mit verschränkten Armen zu. Das Wasser-Pokémon tauchte geschickt unter dem Hieb seines Gegners hinweg und ließ sich von den Wogen erneut in die Höhe heben- diesmal hinter Panzaerons Rücken. „Sturzflug!" Schatten umwaberten es, als es wendete und einen Angriff gegen Lanturn startete. Lanturn reagierte schnell und zielte mit einem präzisen Eisstrahl auf Panzaerons rechten Flügel, das durch das plötzliche Gewicht, das es stark nach unten zerren wollte, das Gleichgewicht verlor. Kreischend platschte es in die Wellen. „Verlier keine Zeit! Whirlpool!" Auf Jaydens Kommando bäumte sich das Wasser auf und zog den Vogel als gnadenloser Wirbel in die Tiefe. Zoroarks Trugbild brach und seine wahre Gestalt wurde enthüllt. Fauchend versuchte es, sich zu befreien. „Zoroark! Nachtflut!" Zoroark rang nach Luft, als es Schatten losschickte, die das Wasser zurückdrängten und den Wirbel auflösten. Es kämpfte sich an die Oberfläche und zog sich auf das Geländer der Plattform. Es war triefnass. „Hey, Zoroark! Deine Trugbilder werden immer besser!" rief Jayden über die Plattform und zeigte dem Unlicht-Pokémon den erhobenen Daumen. Zoroark schüttelte das Wasser aus seinem Fell und stellte aufmerksam die Ohren auf. Es schnurrte dankend in Jaydens Richtung. „Wir haben hart an uns gearbeitet.", „Das merkt man mit jedem Angriff. Ihr seid ein Team. Wir schlagen uns auch nicht schlecht, oder?" Lanturn schlug vergnügt mit den Flossen und nickte eifrig. „Auf jeden Fall." Mari nickte. „Okay, Zoroark, mach weiter! Spukball!" Wieder war ein Eisstrahl Lanturns Antwort. Beide Angriffe kollidierten, die Scherben des Eises zischten dabei durch die Luft. „Schnapp es dir!" Zoroark sprang fauchend vom Geländer hoch in die Luft und ließ sich von oben auf Lanturn und ins Wasser fallen. Es presste das Wasser-Pokémon auf die Steine und hob einen Arm, um es mit Dunkelklaue zu attackieren. Lautstark jammerte Lanturn auf und krümmte sich wimmernd, als es getroffen wurde. „Lass nicht nach! Nachtflut!" Zoroark ließ von ihm ab und schickte eine Schattenwelle hinterher, bevor es sich vom Boden abdrückte und sich wieder auf die Brüstung hievte. Lanturn ließ einen neuen Whirlpool die Wellen wie fegende Krallen über die Plattform schlagen. Zoroark huschte flink über die Brüstung, um den Wellen zu entkommen. „Spukball!" Der Polymorfuchs feuerte eine Kugel auf Lanturn im Wasser. „Ziel mit Eisstrahl auf das Geländer!" Schnell wich Lanturn dem Spukball aus. Sein Eisstrahl verwandelte daraufhin das Geländer um die Plattform herum in Eis. Zoroark fauchte und rutschte aus, dabei stürzte es ins Wasser. „Und jetzt Ladungsstoß!" Eine hohe Welle brach über Zoroark zusammen. In ihr tobten gefährlich zuckende Blitze, die durch den Körper des Gegners schossen. Zoroarks Aufschrei erstickte im Wasser. Knurrend zog es sich wieder auf die eisige Begrenzung und bohrte seine Krallen tief in das Eis. „Okay, Lanturn. Der Kampf ist gleich vorbei! Whirlpool!" rief Jayden ermutigend und schickte sein Pokémon erneut ins Gefecht. „Nachtflut!" Zoroark schickte Schattenwellen los, die das Wasser einen kurzen Moment zurückdrängte. „Schaufler! Schnell!" Zoroark grub sich in den Boden und verschwand, bevor es heraussprang und einen Überraschungsangriff mit Spukball startete. „Schnell, Eisstrahl!" Lanturn wirbelte herum, konnte aber nicht schnell genug reagieren und wurde von dem Spukball aus dem Wasser geschleudert. „Dunkelklaue!" Zoroark stürzte sich auf Lanturn und holte mit seinen schattigen Krallen aus. Die Klauen verwundeten Lanturn so stark, dass es unsanft auf dem Boden aufschlug und sich kaum noch bewegen konnte. „Setzen wir dem ein Ende! Nachtflut!" Zoroark landete auf dem Boden und sendete eine Schattenwelle auf seinen Kontrahenten. Hilflos wurde Lanturn von den Schatten mitgerissen und konnte sich nicht mehr wehren. Kampfunfähig kam es am Rand der Plattform zum Erliegen. Das Wasser verschwand. Triumphierend bäumte Zoroark sich auf und schüttelte erneut eine Ladung Wasser aus seinem Fell. „Rrrrggh!", „Gut gemacht." Mari trat zu ihm und kraulte es. Zoroark drückte seine Schnauze gegen sie. „Guter Kampf", sagte sie dann in Jaydens Richtung und rief Zoroark zurück. „Danke." Er lächelte und rief Lanturn ebenfalls zurück.

DU LIEST GERADE
Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfiction"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...