Der Januar verstrich ohne viel Aufregung. Das einzig Aufregende in diesem Monat war Jackys 17. Geburtstag am 12., den Mari und sie natürlich zusammen feierten. Ohne viel Getöse und Aufregung drum herum. Anfang Februar war Jacky in ihr Tanztraining mit ihrer Mutter vertieft. „Dein Fuß ist zu weit links! Arme straffer und mehr auf die Zehenspitzen!" Die strengen Anweisungen ihrer Mutter hallten laut durch das Haus und das Küchengeschirr in den Schränken in ihrer Nähe klapperte leicht, als die Blondhaarige überfordert zu Boden fiel. „Uff... Ngh..." In dem Moment kam ein Anruf auf ihrem Viso-Caster ein. Mit zerzausten Haaren hob Jacky ihr Handgelenk an und nahm noch etwas wirr den Anruf an. „Hallo...?", „Hallo!" Mari winkte in die Kamera. „Stör ich gerade?", „N-nein, nein. Alles in Ordnung, wirklich!" Hastig setzte sie sich auf und zupfte an ihren Strähnen. Hinter ihr kicherte ihre Mutter nur belustigt und wandte sich dann ab, damit ihre Tochter in Ruhe mit Mari reden konnte. „Gut. Dad ist gerade angekommen aus Kanto. Ich soll dir von meiner Mutter ausrichten, dass du und deine Mutter bei uns herzlich zum Tee eingeladen sind.", „Ah, Akari macht jedes Mal einen hervorragenden Tee!" trällerte Jackys Mutter erfreut und antwortete im Hintergrund, bevor Jacky es konnte. „Richte ihr aus, dass wir sofort kommen werden!", „Ich hab's schon mitbekommen!", sagte Mari lachend. „Super, ich sage Bescheid, dass ihr kommt! Bis gleich!" Dann legte sie auf. „Zieh dir etwas Ordentliches an. Wir gehen auf der Stelle!" Freudig zog Evelyn Heavens ihre Tochter zurück auf die Beine und musterte sie eingehend. „Hast du dich verletzt?" Jacky schüttelte den Kopf. „Nein, mir geht es gut. Ich bin sofort fertig!" Eilig richtete sie im Badezimmer ihre Haare und streifte sich ein einfaches, weißes Oberteil und graue Jeans über, bevor sie mit ihrer Mutter zusammen den Weg zu Maris Haus antrat. An der Tür angekommen klopfte sie höflich.
Schnell lief Mari mit geflochtenen Haaren in rotem T-Shirt und schwarzer Hose zu Tür und öffnete sie. „Hallooo! Kommt rein!", „Hallo Mari. Du siehst so hübsch aus wie immer." Jackys Mutter begrüßte sie herzlich und betrat das Haus, hinter ihr folgte ihre Tochter. „Danke." Mari schloss die Tür hinter ihnen. Akari Sentaku hatte in der Küche bereits den Tee aufgesetzt und Kazuo Sentakz saß Zeitung lesend auf der Couch. Als die beiden das Wohnzimmer betraten, blickte er auf und legte das Papier beiseite. „Guten Tag.", „Hallo, ihr beiden!" rief Akari aus der Küche und kam zu ihnen gelaufen. „Guten Tag!" Evelyn begrüßte die Erwachsenen mit einer herzlichen Umarmung und deutete dann eine verbeugende Geste an. „Es freut mich sehr, dass wir eingeladen wurden." Neben ihr lachte Jacky leise, machte es ihr aber nach. Erst jetzt wurde deutlich, wie Ähnlich sie sich doch waren. „Und wir freuen uns, dass ihr da seid! Kommt, der Tee ist schon fertig!" Akari lief in die Küche, brachte das Tablett mit dem Tee ins gemütliche Wohnzimmer und stellte es auf dem großen Tisch ab. „Setzt euch.", „Es ist wirklich lange her, seitdem wir alle zusammensitzen konnten", seufzte Jackys Mutter fröhlich und griff nach ihrer Tasse. „Und so viel ist passiert!", „Wie wahr." Akari setzte sich neben sie, während Mari sich neben Jacky setzte und ebenfalls zur Tasse griff. Kazuo setzte sich ebenfalls und nippte ruhig an seinem Tee. „Es sind wohk verrückte Zeiten, in denen wir leben.", „Es ist zu schade, dass die Pokémon Liga abgebrochen werden musste", lamentierte Evelyn. „Das Finale wäre ein Showdown gewesen, den niemand je vergessen könnte." Akari lächelte. „Oh, ich habe die Lebkuchen vergessen!" schimpfte sie dann und huschte in die Küche, bevor sie einen sternförmigen Glasteller auf den Tisch stellte. Maris Vater sah zu den Mädchen. „Ihr... wolltet doch nach Alola, stimmt's?", „Richtig. Alola ist unser nächstes Ziel", bestätigte Jacky. „Silph Co. arbeitet momentan an der Anpassung von Software aus Alola", erklärte er. „Wenn ihr nach Alola wollt, werdet ihr ein Software-Update für den Pokédex brauchen. Zwar besitzen eure Modelle bereits die aktuellste Datenbank, allerdings enthält er keine Informationen über die Regionalformen von Pokémon, die dort leben.", „Das ergibt wohl Sinn... Ich frage mich schon lange, wie es dort sein wird. Palmen und Strände, soweit das Auge reicht..." träumte Jacky vor sich hin. „Nicht nur das." Kazuo schüttelte den Kopf. „Ihr werdet den Pokémon-Sucher brauchen. Wie ich hörte, ist er für einige der Prüfungen dort unverzichtbar. Der neue Alola-Pokedex ist damit ausgestattet. Der Einall-Pokédex jedoch nicht. Wenn ihr wollt, kann ich ihn für euch einbauen und installieren.", „Das klingt super! Vielen Dank!" Jackys Augen leuchteten erwartungsfreudig. „Und... ihr werdet noch etwas Zusätzliches zu euren Mega-Ringen brauchen. Jacky, deiner ist leer, nicht wahr?" Er deutete auf ihre Kette. „Ich trage den Schlüsselstein schon lange als Halskette." Jacky nickte und legte vorsichtig eine Hand auf den glänzenden Stein. „Zum Aktivieren der Z-Kristalle, die ihr bei den Inselprüfungen sammeln könnt, braucht ihr ein spezielles Equipment. Mari, an deinen Mega-Ring kann ich es anbringen, dann kannst du dort einen Aktivierungskristall rein setzen. Jacky, wenn du deinen noch hast, kann ich ihn zum Z-Ring umbauen.", „N-natürlich..." Jacky zog ihren Beutel auf ihren Schoß und zog dann nach ein paar Sekunden den Mega-Ring hervor. „Hier. Ich habe ihn immer bei mir behalten." Sie reichte ihm den leeren Armreif. Maris Vater nahm ihn an. „Sehr gut. Die Z-Attacken und die Mega-Entwicklung teilen dieselbe Quelle, daher stellt das kein Problem dar." Mari streifte ihren Mega-Ring ab und gab ihm ihren Pokédex. „Hier." Kazuo steckte alles in seine Manteltasche. „Ich werde mich umgehend darum kümmern. Okay?", „Danke, Dad! Du bist der Beste!" Mari grinste und ihr Vater winkte lächelnd ab. „Ist doch kein Ding. Wirklich. Wozu arbeite ich denn in einer Technik- Company, wenn ich euch nicht helfen kann? Ich brauche noch deinen Pokédex, Jacky.", „Mein Mann, der Techniker!" Maris Mutter lachte stolz. Eifrig kramte Jacky in ihrer Tasche, während die honigfarbenen Augen von ihrer Mutter an Licht verloren. Stumm schloss sie die Augen. „..." Kazuo nahm Jackys Pokédex an sich. „Sehr gut." Er leerte seine Tasse mit einem Zug und stand auf. „Ich mache mich gleich an die Arbeit!", „Kazuo, jetzt sei nicht so ungemütlich!" tadelte Akari, aber Kazuo zwinkerte nur und verschwand. „...Mama? Ist alles in Ordnung?" Ihr plötzlich trauriger Gesichtsausdruck machte Jacky Sorgen. Die Frau raffte sich mit einem in sich gekehrten Räuspern wieder auf und nickte wortkarg. „Natürlich, meine Liebe.", „Bist du dir sicher?" Nun schien Maris Mutter das auch aufgefallen zu sein. „Ich muss an die Zeit zurückdenken, als wir alle noch zusammengelebt haben... Ich...", „Mama?" Jacky unterbrach sie, als sie merkte, wie sehr ihr jedes Wort schmerzte. „Schon gut... Du musst nicht darüber reden." Akari legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Nein, das musst du wirklich nicht." Mari nahm sich einen Lebkuchen und wechselte damit unbeabsichtigt das Thema, denn ihre Mutter sagte: Die haben Mari und ich selbst gebacken.", „Wirklich?" Gespannt griff Jacky nach einem und knabberte an ihm. „Wahnsinn...! Sie sind so süß...", „Hahaha..." Mari kicherte. „Es freut mich, dass es dir schmeckt!", „Wie geht es den Jungs?" Evelyn hatte sich bereits wieder gefasst und hielt einen der Lebkuchen in der Hand. Ihre Augen waren dabei gespannt auf Mari gerichtet. „Möchte er nicht kommen?", „Was....?" Sie war fpr einen Moment verwirrt, bevor sie kapierte, von wem genau sie redete. „Achso. Jayden? Ihm geht's gut.", „Hat er nicht erwähnt, dass er Eventura mal besuchen möchte?" überlegte Jacky. „Hat er." Mari nickte. „Aber er war noch nicht hier.", „Ich bin ja schon gespannt!" kicherte Jackys Mutter und Jacky wurde knallrot, als sie nun in ihr Visier rückte. „Was ist mit diesem Silberhaarigen? Ich habe ihn oft im Fernsehen gesehen, als die Liga stattgefunden hat." Stotternd wich Jacky aus. „Also, er... Ich weiß nicht... Ich denke nicht..." Sie war heilfroh, dass ihre Mutter wohl nicht mitbekommen hatte, dass sie ihn geküsst hatte. Arceus und sämtlichen anderen legendären Pokémon sei Dank. „Laslow?" Mari lachte und sah zu Jacky. ‚Komm, wir machen einen Deal, okay? Ich bin ehrlich, dafür bist du aber auch ehrlich.', ‚W-wovon redest du?' Jacky wich ihrem Blick aus. ‚Ganz einfach. Wir sagen unseren Eltern die Wahrheit über die beiden. Nur mein Vater weiß von meiner Beziehung zu Jayden. Meine Mutter noch nicht.', ‚Oh... N-na gut.' Selbst in ihren Gedanken stotterte Jacky- sie hätte nicht gedacht, dass es möglich wäre- stimmte aber zu. „Ehm..." Mari sah auf und räusperte sich. „Wir... ich muss euch was sagen.", „Hmm?" Die Mütter wurden aufmerksam. „Ähm... also was Jayden angeht..." Mari spielte an ihrem Zopf herum. „Er... ähm... ist..." Sie atmete tief durch und sprach es dann einfach aus. „Er ist mein Freund." Ihre Mutter hielt sich die Hand vor den Mund. „Oooh...", „Wie schön!" Evelyn klang begeistert und klatschte lachend in die Hände. „Du musst uns alles erzählen!", „Kommt nicht in die Tüte. Jacky, jetzt du!", „W-was?" Ihre zusammengefalteten Hände verkrampften sich nervös. „Ich... Ähm... Der Junge mit den silbernen Haaren..." begann sie unsicher und sah auf den Boden, als könnte der sie auf dieser überaus unangenehmen Situation retten. „Er heißt Laslow und wir haben uns auf der Reise kennengelernt... Ich mag ihn wirklich gern und er mich auch, denke ich, und...", „Nein!" Evelyn war sichtlich entzückt, „Hast du etwa auch einen Freund, Jacky?", „J-ja. Denke ich..." Sofort löcherte ihre Mutter sie mit Fragen und wurde knallrot im Gesicht, während sie der Tirade an Fragen hoffnungslos auszuweichen versuchte. Mari entzog sich den Fragen hingegen, in dem sie einen Schluck Tee nach dem anderen trank.
Nach zwei Stunden tauchte Maris Vater wieder auf und erlöste die Mädchen von den schier endlosen Peinlichkeiten und dem Gerede über Freunde und Liebe. „Okay, ich bin fertig. Kommt mit. Ich zeig euch alles.", „Kazuo! Wusstest du, dass deine Tochter einen Freund hat?" fragte Akari. Kazuo warf ihr einen Blick über die Schulter zu. „Schon lange.", „Wieso hast du mir das nicht gesagt?", „Weil es nicht weiter relevant ist." Damit wandte er sich ab.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfiction"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...