Kapitel Zwanzig

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Taehyung

Seitdem ich Jungkook dabei erwischt hatte, wie er sich ein wenig zu intensiv in meinem Zimmer umsehen wollte, hielt er sich fast schon von mir fern. Mir war schon aufgefallen, dass meine Wirkung auf ihn stärker war, als ich dachte. Gerade in dem Moment, als ich ihn gegen meine Kommode drückte und meine Hand fast schon sanft an seinem Hals anlegen konnte, spürte ich seine Unsicherheit. Im hatte diese Situation ganz und garnicht gefallen da er genau so wie ich spürte, wie stark meine Wirkung auf ihn war. So stark, sodass ich ihm sogar seine so sehr geliebte Kontrolle nehmen konnte.

Dieser Kontrollliebende Mensch, der niemanden zu nahe an sich heran oder gar zu ließ, dass ihm diese genommen wurde. Aber bei mir, seinem Rivalen, konnte er es anscheinend nicht einmal mehr verhindern. Sein Körper zeigte ihm eindeutig, was er begehrte, auch wenn er natürlich versuchte, es so gut wie möglich zu unterdrücken.

Und niemand geringeres als Jungkook fand ich auch, als ich das Haus betrat, nachdem ich noch bei Jin gewesen war. Der jüngere saß auf dem Boden vor dem großen Sofa und aß seine Nudeln, mit einer Menge Alkohol neben sich, welcher sehr einladend aussah. Gerade, weil mein Tag zu lang und anstrengend gewesen war und ich mir nichts besseres vorstellen konnte, als ein Glas von dem Wein, den der Blauhaarige vor sich stehen hatte. Tja aber dieser schien auch seine Wirkung zu zeigen, da sein Kopf etwas vor und zurück wippte, als er mich wohl hörte und eher unzufrieden zu mir umdrehte.

"Du siehst angetrunken aus. So schlimm, dass ich hier wohne?" lachte Ich ein wenig amüsiert, doch er antwortete mir nicht, seufzte nur genervt und nahm das Glas Wein, um es wieder an seine wundervollen Lippen zu führen. Etwas, was ein Unterschied zwischen den beiden Brüdern war. Denn da ich ihnen beiden schon etwas näher kommen konnte, aus verschiedenen Gründen und mit verschiedenen Absichten, erkannte ich die kleinen aber feinen Unterschiede. Und einer von ihnen war das Muttermal unter der Lippe des älteren. Zudem waren seine etwas praller als die des anderen Zwillings.

Jedoch verabscheute mich einer der beiden, was ich ihm definitiv nachempfinden konnte. Jungkook hatte viel zu viel Spaß dabei gehabt, das Jahr, seitdem er auf der Schule war nichts anderes zu tun, als sich mit mir zu messen. Von Anfang an musste der eine immer besser sein als der andere und als er meine verdiente Position als Captain bekam, nervte er mich nurnoch mehr. Und trotzdem war da etwas an ihm, was mich fast schon faszinierte und anzog. Es war nicht nur sein Aussehen, auch sein Bruder gefiel mir nicht nur aufgrund seines Körpers oder seinem perfekten Gesicht. Da war etwas anderes, was mich irgendwie interessierte und ich mehr über meinen Rivalen heraus finden wollte.

Also nahm ich mir das Recht, auf ihn zu zu gehen, mich direkt neben ihn, auf den Teppich vor dem Sofa zu setzen und erkannte natürlich schon, wie wenig es ihm gefiel. Nur ließ er es einfach über sich ergehen, was sicherlich auch an dem Alkohol lag, den er bis jetzt schon getrunken hatte.

"Erst machst du dich an meinen Bruder heran, dann ziehst du bei mir ein und jetzt erlaubst du dir auch noch das hier. Du glaubst auch ehrlich, dass dir alles gehört, mh?" hörte ich es dann aber tatsächlich irgendwann von dem jüngeren, als ich mir erlaubte, sein Glas voll Wein zu nehmen und einen Schluck daraus zu trinken. Mein Tag war sowieso zu anstrengend gewesen und ein Glas Wein jetzt genau das richtige.

Vorallem weil es den Blauhaarigen vor mir störte, der jetzt schon sehr angetrunken war und wohl nicht daran dachte, mit dem trinken aufzuhören. Da ich seine Lust, zu trinken aber definitiv nachvollziehen konnte, wäre es doch viel besser, wenn wir es einfach zusammen tun würden. Denn Jeongguk übernachtete bei einem seiner Freunde und auch seine Eltern schienen erst später nach Hause zu kommen. Was uns den ganzen Abend für uns frei gab, was auch immer passieren würde. So wie ich Jungkook kannte, eher weniger abgesehen von unseren Streitigkeiten oder Provokationen.

"Oh ja, das tue ich. Übrigens... Ihr habt echt ein schönes Haus" schmunzelte ich nur und konnte einfach nicht verhindern, ihn ein wenig aufzuziehen und zu provozieren. Es war nunmal seit Anfang an zwischen uns so und auch gerade schaffte es Jungkook nicht, seinen gehässigen Blick von mir zu nehmen. Denn während der jüngere vor mir sich von seiner Wut vollkommen einnehmen und steuern ließ, sorgte ich dafür, sie mir nicht ansehen zu lassen. Weswegen der Blauhaarige oft glaubte, es würde mir nicht einmal etwas tun, was er tat oder wenn er glaubte, mich provozieren zu können. Was nur daran lag, dass ich es nunmal besser verstecken und mich in Zaum halten konnte, als er.

Aber es gefiel mir ja auch zu sehen, wie schnell ich es schaffte, ihn auf die Spitze zu treiben und auch sein Blick gerade, leicht angetrunken, müde und genervt, amüsierte mich bloß. Leiden konnte ich ihn deswegen aber auch nicht viel mehr.

Jungkook war eine kleine Drama Queen, der viel zu viel Aufmerksamkeit brauchte. Er hasste es, wenn man ihm diese nicht gab und er war viel zu oft ein kleines, freches Biest, welchem man erst einmal Gehorsam beibringen sollte, so gerne wie er mich in den Wahnsinn trieb und es ihm auch genaustens bewusst war. Jedoch wusste auch ich, wie ich ihm einmal eine Lektion erteilen und ihn dort haben könnte, wo er mal seine Klappe halten würde. Was ich letztens, als er in meinen Sachen kramte, heraus finden durfte.

Wie einfach es mir eigentlich fiel, ihn um meinen Finger zu wickeln und in meinen Bann zu ziehen. Sodass er aus diesem auch nicht mehr heraus kam.

"Halts Maul, Kim. Versuchs nicht mal, ich mag dich deswegen ganz sicher nicht mehr." brummte er nur, nahm sich sein Glas wieder und nahm einen weiteren Schluck aus diesem, nachdem ich fast den ganzen Rest, der sich darin befunden hatte, meinen Rachen herunter kippte. Interessierte ihn aber anscheinend eher weniger, denn er kippte einfach nur wieder Wein aus der Flasche in sein Glas, welches wir uns gerade eher teilten, es also nicht mehr nur seines war. Es störte ihn, was ich genaustens erkennen konnte, aber er war gerade wohl zu betrunken, um mir deswegen auf die Nerven zu gehen und beließ es einfach einmal dabei.

"Ach ja? Vielleicht... Verstehen wir uns ja besser, wenn wir zusammen trinken, mh?" schlug ich vor, doch dem Jüngeren dabei zu, wie er mit den Augen rollte, sich seufzend zurück gegen das Sofa fallen ließ und einfach weiter den Alkohol seinen Rachen herunter kippte. Genießen schien er ihn dennoch.

Und er schien auch nicht viel dagegen zu haben, sich heute Abend zu betrinken, mit seinem eigenen Rivalen, den er ganz und garnicht leiden konnte und mir das ganze auch sehr gerne klar machte.

"Ich hasse dich. Aber ich kann eher weniger dagegen machen, dass du jetzt hier wohnst."

"Na dann, sollten wir darauf trinken, findest du nicht?"

~

I think you should do more than that

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt