Kapitel Achtundsiebzig

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Jungkook

"Morgen Kleiner" murmelte ich, doch ein wenig verschlafen, obwohl Taehyung gestern dafür gesorgt hatte, dass wir nicht all zu spät ins Bett gegangen waren. Immerhin mussten wir heute wieder in die Schule und das auch der Grund, wieso ich doch ein wenig müde war. Also lief ich an meinem Schwarzhaarigen Zwilling vorbei und wuschelte leicht durch seine sowieso schon verwuschelten Haare, was ihn etwas amüsiert lachen ließ.

"Ich bin gerade Mal drei Minuten jünger als du, Jungkook" beschwerte er sich aber doch ein wenig, verschränkte dabei seine Arme vor der Brust und schmollte, doch all das schien vergessen zu sein, als eine ganz bestimmte Person, ohne Oberteil die Küche betrat, um zu helfen. Unsere Eltern waren gerade dabei, noch draußen den Garten zu versorgen, weswegen wir uns zu dritt und ohne Eltern in der Küche befanden. Und Jeongguks Blick natürlich sofort zu Taehyung wanderte, um aufgrund seines nackten Körpers zu Sabbern. Fuck... Ich hasste es, die beiden zu sehen.

Dabei war Jeongguk mein Bruder, mein Zwilling, welcher mir verdammt wichtig war und dem ich so etwas gönnen sollte. Vorallem Seitdem ich wusste, dass Tae eigentlich gar kein so schlechter Kerl war. Aber stattdessen vögelte ich mit ihm, ließ ihn an mich heran und ließ auch zu, immer tiefer für ihn zu fallen. Meine Gefühle verwirrten mich, aber eins wusste ich.

Hassen tat ich ihn schon seit einer Weile nicht mehr. Ob es mir gefiel oder nicht, Taehyung hatte es tatsächlich geschafft, mich von sich zu überzeugen und an mich heran zu lassen. So... Unglaublich nahe. Und das nicht nur auf eine Sexuelle Art und Weise.

"Ich wusste nicht, dass es so einfach ist euch beide von dem aufzuhalten, was ihr gerade tut, alleine durch meine Anwesenheit" hörte ich es aber irgendwann aus dem Mund des älteren und wandte meinen Blick sofort ein wenig genervt von ihm ab und verdrehte innerlich meine Augen. Auch Jeongguk musterte mich zuerst ein wenig verwirrt, da er immernoch glaubte, Tae und ich würden uns verabscheuen. Es war ja auch das, was wir jeden glauben ließen. Und vorerst war ich ganz zufrieden so, wie es gerade war. Denn vorallem Jeongguk sollte von dem ganzen nichts heraus finden.

Ich wusste, dass er schon längst Gefühle für den Rothaarigen entwickelt hatte und wenn er dann auch noch heraus fand, was ich... Getan hatte, wollte ich mir garnicht erst ausmalen, wie er reagieren würde. Denn die ganze Zeit über ließ ich mich von Taehyung flach legen. Immer und immer wieder und bekam nicht mehr genug von dem, was mir der ältere bot. Es machte so abhängig und in seiner Nähe zu sein brachte mich um den Verstand. Somit auch gerade, als er immernoch halt nackt die Küche betrat und seine gierigen Augen sofort auf meine trafen. Tae musterte Jeongguk kaum, dem das ganze nicht wirklich aufzufallen schien.

Womöglich glaubte er, dass wir uns nur mal wieder gestritten hatten oder sowas und mir Taehyung deshalb so viel Aufmerksamkeit schenkte. Dabei... Hatte das ganze einen ganz anderen Grund. Gott... Alleine wenn ich daran dachte, was zuvor passiert war und wie weit wir womöglich gegangen wären, ließ meine Knie schwach werden. Und das nur wegen diesem heißen und so... Charmanten Bastard der mich Dinge fühlen ließ, die ich nicht bei ihm spüren sollte.

"Da bist du ja! Eigentlich wollte ich dich gestern schon fragen, die Party ist auch heute Abend, deswegen... Ein wenig kurzfristig, aber Seokjin und Namjoon schmeißen eine Kostümparty und ich will da hin. Mit euch beiden" erklärte Jeongguk und sah dem Rothaarigen dabei zu, der auf einmal auf mich zukam. Nur um mir den Teller aus der Hand zu nehmen, den ich gerade auf dem Tisch platzieren wollte. Und natürlich striff er dabei, ganz zufällig und ohne Absicht meinen Arm leicht mit ein paar, nur um mir einen angenehmen und doch leicht erregenden Schauer über den Rücken zu jagen, welcher mich auch kurze Zeit danach noch förmlich verfolgte.

Ich ihm deswegen auch nur aufmerksam dabei zusehen konnte, als er den Tisch richtete. Jeongguk saß dabei mit einem breiten und aufgeregten Grinsen an seinem Platz und musterte mich, da ihm mein unüberzeugter Gesichtsausdruck wohl auffiel. Aber ich hatte ehrlich keine Lust, mich zu verkleiden und dann auch noch, ganz sicher den beiden vor mir zusehen zu müssen, wie sie den ganzen Abend flirteten.

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt