Kapitel Fünfundsiebzig

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Taehyung

"Was... Willst du hier?" fragte mich Jungkook ein wenig verwirrt, als ich mit ihm in sein Zimmer lief, ohne mein Oberteil, welches der Jüngere trug. Es war zwar eigentlich nur eine Ausrede, um mit ihm in sein Zimmer zu kommen, aber es war eine gute. Weswegen ich sie natürlich nutzte, ihm hinterher in sein Zimmer ging und auf das Shirt deutete, welches er trug. Denn er schien seines zuvor in seinem Zimmer vergessen zu haben, wie all seine anderen Klamotten und aus Angst, nackt und mit mir an seiner Seite seinen Eltern oder sogar seinem kleinen Bruder über den Weg zu laufen, nahm er sich wohl einfach mein Shirt.

"Mein Shirt. Du kannst gerne auch darin schlafen, dennoch hätte ich es definitiv gerne zurück" erklärte ich, mit einem breiten und leicht dreckigen Grinsen, aber auch Jungkook schien schon genau zu wissen, warum. Obwohl er einen Grund wohl nicht wusste. Nämlich den, dass ich seine Anwesenheit tatsächlich genoss und noch nicht bereit war, den Abend ohne ihn, in meinem eigenen Bett zu beenden. Vorallem nicht nach all dem, was heute passiert war.

Aber ich schien nicht der einzige zu sein, der vorallem von unserem sehr gefühlvollen Kuss zuvor ein wenig verwirrt zurück blieb. Auch er konnte anscheinend nicht aufhören, darüber nachzudenken. Sein Blick reichte mir, um genau zu erkennen, wie nachdenklich und doch auch leicht verwirrt er mich ansah. Da ich immernoch hier, in seinem Zimmer stand, mit ihm nach Hause gefahren und den Whirpool genossen hatte, nur um ihn nicht mehr gehen zu lassen. Es verwunderte mich selbst, wie wichtig mir der Kerl geworden war, den ich am Anfang dieses Jahres noch kaum ausstehen konnte.

Sein freches Gehabe und seine sture Art, durch die er immer versuchte besser zu sein als ich und mich damit provozierte, wenn er es mal war. Nur war es anders herum wohl genau so. Auch wenn es ihn weiterhin nervte, dass wir uns mit der Zeit wohl etwas näher gekommen waren und eine leichte Zuneigung entstanden war, die wir nicht mehr leugnen konnte, gerade weil ich auch weiterhin seinem Bruder nahe stand, war es nunmal so. Und wir beide konnten uns dagegen nicht mehr wehren. Wollten wir anscheinend auch nicht. Ich zumindest, für meinen Teil genoss es. Mich endlich wieder ein wenig... Sicher bei jemandem zu fühlen.

"Du willst mich sicher nur wieder nackt sehen, mh, Tae?" provozierte er mich ein kleines bisschen, doch ich schmunzelte bloß, kam ihm ein wenig näher und legte meine Hand an seine schmale Taille um ihn an meinen Körper heran zu ziehen. Und verdammt fühlte es sich angenehm und gut an, die Wärme und Nähe des anderen so eng an mir zu spüren.

"Eigentlich... Gefällst du mir ganz gut in meinem Shirt. Es ist ein wenig groß, aber das stört dich wohl wenig. Aber natürlich... Leugne ich nicht, dass es mir gefällt solchen einfachen Zugang... Zu Stellen zu haben, die ich sehr gerne an dir berühre, Pretty" gestand ich, denn so war es nunmal. Zwar hatten wir beide nicht vor, heute noch viel weiter zu gehen, dennoch griff ich ein kleines bisschen provokant nach seinem nackten Hintern, welchen ich sogar durch den Spiegel hinter uns erkennen konnte. Aber vorallem die Art, wie ich seine Arsch backen ein kleines bisschen dabei spreizte und sein süßes, pinkes Loch zum Vorschein kam.

"Hör... Auf damit. Du machst mich nur heiß auf dich und ich bin müde. Also, entweder du bleibst hier, oder du gehst zurück in dein Zimmer, mit deinem Shirt, welches dir ja wohl so wichtig ist. Du... Hast die Wahl" meinte er, fast schon ein wenig frech und schnippisch, doch grinste dabei breit und ein wenig provokant, was ich genaustens erkannte. Außerdem war ich ihm gerade ziemlich nahe, mit meinen Händen weiterhin auf seinem prallen, perfekten Hintern, welchen ich nur all zu gerne Mal versohlen würde, wie er es verdient hatte. Es wäre sicherlich heiß zu sehen, alleine der Gedanke daran machte mich verrückt.

So verrückt nach ihm.

"Na dann bleibe ich definitiv hier. In deinem Bett. Du bestimmerisches, heißes Biest" meinte ich ein kleines bisschen amüsiert und beobachtete dabei den Jungen vor mir genaustens. Jede einzelne, kleine Veränderung fiel mir sofort auf, genau so wie die, dass sein Blick etwas gieriger und heißer wurde. Und ich wusste auch schon genau wieso. Denn ich merkte natürlich seinen eindeutigen Blick auf meinen Lippen, den er auch nicht von diesen nehmen konnte. Hin und wieder starrte er zu ihnen herunter, als wollte er den Kuss von zuvor, in welchem wir beide uns ein wenig zu sehr verloren hatten.

Und beide auch nicht mehr aufhören wollten.

"Gute... Wahl" hauchte er dann auch schon, packte mich mit seiner Hände in meinem Nacken und zog mich dann auch schon zu sich. So nahe, sodass er seine gierigen Lippen auch schon auf meine legen und mich in einen weiteren Kuss ziehen konnte. Anscheinend bekam auch er nicht genug davon. Dabei war ich nie wirklich ein großer Fan vom Küssen gewesen. Es mit dem Blauhaarigen zu tun fühlte sich aber so verdammt gut an, sodass ich nicht genug davon bekam, ähnlich wie er.

Denn es dauerte nicht lange, da stolperten wir beide, eng an dem Körper des jeweils anderen, mit meiner Hand an seiner Taille und seine in meinen Haaren, in seinem Bett, mit ihm unter mir, damit ich von Anfang an auch wieder die Kontrolle hatte. Immerhin schien es das zu sein, was dem jüngeren momentan am besten gefiel. Auch wenn ich ehrlich sein musste und es mir auch rein garnichts ausmachen würde, wenn es auch ein Mal ein kleines bisschen anders aussehen würde. Jungkook war selbst auch dominant und es wäre sicherlich heiß zu sehen, wenn er sich nahm, was ihm gefiel. Genau so, wie gerade.

Er packte mich immer gieriger und ließ unsere Lippen erneut aufeinander prallen, um den Kuss auch bloß nicht zu lösen. Und obwohl man meinen sollte, dass dieser ausartete und ziemlich wild sein musste, war genau das Gegenteil der Fall. Natürlich war Jungkook gerade ungeduldig und ließ mich das auch genaustens spüren, zog mich immer wieder an sich heran um sicher zu stellen, dass meine volle Aufmerksamkeit ihm gehörte und ich ihm nicht davon rannte. Dennoch war es ein sanfter Kuss. Unsere Lippen landeten langsam auf denen des anderen und ich konnte den Geschmack dieser sanften Lippen des jüngeren auf meinen genießen.

Wie sich unsere Spucke vermischte und seine Zunge hin und wieder ein wenig zu voreilig in meinen Mund wandern wollte. Doch ich hielt ihn ganz sicher nicht auf, sondern genoss bloß, was der jüngere gerade tat. Er schaffte es so einfach mich in seinen Bann zu ziehen und so tief fallen zu lassen, sodass ich nichts mehr anderes wollte, als das hier.

Noch nie fühlte ich mich so abhängig von der Nähe zu jemand anderem. Aber bei Jungkook war es schon eine Qual, auch nur einen Tag nicht seine Nähe spüren zu dürfen. Auch wenn mir wohl bewusst war, dass es nicht sonderlich richtig und fair von mir war.

Ich machte ihnen beiden Hoffnungen. Sowohl Jungkook selbst, welcher wohl, ähnlich wie ich verwirrt von seinen Gefühlen war, aber nicht aufhören konnte, mich zu berühren und von mit berührt zu werden, da wir abhängig von dem geworden waren, was wir in der Nähe des anderen spürten. Aber auch Jeongguk gefiel mir und ich war mir sicher, dass auch er schon längst mehr von mir wollte, als er sollte. Obwohl er wusste, dass da nie mehr sein würde als das, was wir gerade hatten.

Oder vielleicht noch viel weniger. Denn gerade in diesem Moment fühlte sich alles so richtig und klar an. Meine Hände fanden ihren eigenen Weg zu Jungkooks nackter Taille, da ich sein Shirt ein wenig hoch schob, meine andere Hand stützte ich direkt neben seinem Kopf, um mich aufrecht halten zu können. Und der jüngere ließ seinen Gefühlen und seiner Lust freien Lauf, vergrub seine Hände gierig und grob in meinen Haaren und zog gelegentlich an diesen, was uns beide zufrieden in den, immernoch sehr sanften und langsamen Kuss Keuchen ließ.

Diese unglaubliche Leidenschaft in unseren doch eher sanfteren Berührungen, egal wie sehr sie von Lust und Hunger sie getrieben waren, trieben mich in den Wahnsinn. Und sie machten mich so verrückt nach dem Jungen unter mir, für den ich nicht so viel empfinden sollte.

Ich wollte mich nicht verlieben.

Aber ob ich wollte oder nicht, ich fühlte mehr für Jungkook, als wohl gut für uns beide war.

~

Pain

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt