Kapitel Sechsundachtzig

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Jungkook

Gelangweilt starrte ich auf den Bildschirm vor mir, während sich Wangji offensichtlich aus einem ganz bestimmten Grund näher an mich schmiegte. Es war zwar nicht unangenehm, dennoch gefiel es mir auch irgendwie kaum. Nur kurz bevor ich mich mit ihm getroffen hatte, war ich mit Taehyung noch in meiner Dusche gewesen und es waren Dinge passiert, die so unglaublich angenehm gewesen waren, sodass ich garnicht anders konnte, als zu genießen. Ich liebte Taehyungs Nähe. Gott verdammt ich hasste es, zu lange nicht bei ihm zu sein.

Dennoch konnte ich das hier auch leider nicht mehr absagen. Ich hatte Wangji gestern, in meinem betrunkenen Zustand geschrieben, dass wie uns wieder treffen sollten, da ich zu dem Zeitpunkt noch meinen Kopf frei bekommen wollte. Frei von Taehyung und den Dingen, die ich in seiner Nähe empfand, weil es mich nervte. Es nervte mich so sehr, dass es ausgerechnet Tae sein musste, für den gefallen war. Und dann auch noch... So schnell so tief. Dabei war mir wohl bewusst, dass zwischen uns wahrscheinlich nie mehr sein würde, als Sex.

Ich war nicht anders als die Kerle, mit denen er bis jetzt so im Bett gewesen war. Naja gut, ein wenig unterschied sich das, was gerade zwischen uns war schon davon, doch der Rothaarige würde sich niemals auf eine Beziehung einlassen. Womöglich konnte er das auch noch garnicht und ich hasste es so sehr, dass ich ihm dafür nicht einmal böse sein konnte. Denn ich kannte den Grund. Auch wenn er keine Entschuldigung war für die Herzen, die er sicherlich schon gebrochen hatte, konnte ich es zumindest nachvollziehen.

Nur wurde ich leider schneller aus meinen Gedanken gerissen, als mir lieb war. Ich dachte gerne an ihn, nicht nur auf eine sexuelle Art und Weise, ob man es glaubte oder nicht. Natürlich brachte mich sein Körper und sein... Schwanz um den Verstand, vorallem wie gut er damit umgehen konnte, aber es war schon längst mehr als das. Mehr als nur der Sex, der mich an ihm anzog und mir schlaflose Nächte bereitete, da ich nicht aufhören konnte, an ihn zu denken.

Weswegen ich fast etwas unzufrieden zu Wangji herüber sah als ich bemerkte, wie seine Hand weiter herunter, bis zu meinem Schritt wanderte und er eigentlich anfangen wollte, mich durch meine Hose zu massieren. Wobei ich ihn aber aufhielt, indem ich seine Hand an seinem Handgelenk packte und zu ihm zurück legte, um den Film weiter sehen zu können.

Ich war nicht für Sex hier. Vielleicht konnte man meine betrunkene Nachricht falsch verstehen, immerhin waren wir auch Fuckbuddies gewesen, doch ich wollte nicht vögeln. Nicht mit... Wangji. Und das lag nicht nur daran, dass es zwischen dem jüngeren und mir schon eine Weile nicht mehr lief. Sondern vorallem war der Grund Taehyung. Der mir nicht aus dem Kopf ging und den ich so verdammt sehr vermisste. Seine Hände auf mir, seinen Körper an meinem und dieses dreckige Geräusch, sobald unsere nackten Körper gegeneinander prallten. Den Moment, in dem man nichts mehr anderes als Haut auf Haut in den Raum hören konnte und unser gemeinsames Keuchen und Stöhnen, weil wir uns so unglaublich gut fühlten.

Das wollte ich. Und nicht das hier. Es bedeutete mir nichts und ich fühlte nichts dabei. Zudem musste ich mir wohl eingestehen, dass ich ein Bottom war und nichts anderes brauchte, als Taes Schwanz in mir. Aber nur seinen.

"Was?" fragte mich Wangji aber ein wenig verwirrt und versuchte ein weiteres Mal, seine Hand auf meinen Schritt zu legen, doch ich seufzte erneut genervt, rutschte ein kleines bisschen auf dem Sofa von ihm weg und schüttelte den Kopf. Dabei glaubte ich es offensichtlich zu machen, gerade keinen Sex zu wollen. Nachricht hin oder her, ich hatte keinen Bock auf Sex und versuchte ihm das, so genau wie möglich zu signalisieren. Nur kapierte Wangji das ganze nicht.

"Ich hab keine Lust auf Sex, Wangji" erklärte ich ihm also und seufzte ein wenig genervt, corallem da ich erkannte, dass er wohl nicht daran dachte, mich in Ruhe zu lassen und mit seinen Versuchen, mit mir ins Bett zu steigen, aufhörte. Im Gegenteil, er schüttelte nur lachend mit seinem Kopf und versuchte mir ein weiteres Mal näher zu kommen, um sich zu meinen Ohr vorbeugen zu können und fast schon verführerisch hinein zu hauchen.

Und solangsam verlor ich nicht nur meine Geduld, es wurde auch immer unangenehmer. Es wunderte mich ehrlich, dass Wangji gerade nicht auffiel, wie wenig ich Lust hier drauf hatte. Aber anscheinend war er so geblendet von seiner Lust und hörte deswegen nicht auf, zu versuchen, mich dazuzubekommen, ihn zu vögeln. Aber ich wollte nicht ficken. Vorallem wollte ich nicht ihn ficken.

Alles was ich gerade brauchte und wollte war Taehyung. Ihn in mir, seinen Körper an meinem und seine Nähe. Ihn... Ich wollte ihn.

"Du hast immer Lust auf Sex" versuchte er mir weiß zu machen, doch ich rollte bloß genervt mit den Augen, stoppte den Film für einen Moment und drehte mich, überaus genervt zu dem Jüngeren um, der mir gerade ehrlich einfach nur auf die Nerven ging. Womöglich glaubte er ehrlich, ich war nur hier her gekommen, um zu vögeln. Und ja, je mehr mir meine eigene Nachricht durch den Kopf ging, die ich gestern in meiner Wut geschrieben hatte, machte das auch Sinn, jedoch versuchte ich ihm deutlich zu zeigen, dass ich gerade definitiv nicht in der Stimmung war.

Aber es war nicht nur das. Wangji und ich hatten uns nicht mehr gesehen, seitdem ich das erste Mal von Taehyung flach gelegt wurde. Denn seitdem bekam ich nicht mehr genug davon und alles andere, jeder andere konnte mir nicht annähernd das geben, was ich von Tae bekam. Niemand ließ mich die Dinge spüren, die ich in seiner Nähe genießen durfte. Seine Berührungen und diese Blicke, die Art, wie unsere Körper sich gegeneinander bewegten und ich nurnoch ihn spüren konnte.

Nicht nur seinen Schwanz. Gott alleine der Gedanke daran, an seinen verschwitzen und so muskulösen, perfekten Körper an meinem, wenn er sich so nahe es nur ging an mir befand, trieb mich in den Wahnsinn. Es war nicht nur der Sex, sondern allgemein die Nähe, die ich in dem Moment zu ihm genießen durfte. Wenn er mich auf eine andere Art und Weise an sich heran ließ. Näher als jeden anderen vor mir.

Egal wie hart unser gemeinsamer Sex wurde war da etwas so gefühlvolles und angenehmes, sodass man garnicht anders konnte, als davon abhängig zu werden. Von Taehyung und alle dem, was er mich fühlen ließ.

Deswegen war es auch das beste, wenn ich das hier beendete. Für immer. Weil mir eigentlich immer bewusster wurde, dass ich nur eine Person begehrte. Auch wenn es mich immernoch ein wenig nervte, dass es genau Tae sein musste, der mich so abhängig von seinen Berührungen und seinem Körper an meinem machte. So verrückt nach ihm und den Dingen, die er mir geben konnte.

"Nein, habe ich nicht. Ich habe keine Lust, Wangji. Kannst du nicht hören oder was ist mit dir?" fragte ich, überaus unzufrieden und fast schon wütend, da er immernoch damit weiter machte. Er krabbelt förmlich auf mich zu, versuchte mit seiner Hand meinen Oberkörper herunter zu meiner, definitiv nicht erregten Mitte zu wandern, aber all das hielt ihn nicht auf.

"Ich habe trotzdem... Lust auf dich und kann meine Hände nicht von dir lassen. Komm schon... Sonst bekommst du auch nie genug davon" hörte ich es, doch kam definitiv an meine Grenzen. Ich hatte keine Lust mehr auf diese Scheisse. Wangji und ich konnten sowieso keine Freunde sein, da er nur auf Sex aus war und auch nichts anderes von mir wollte.

Aber ich... Wollte jemand anderen. Jemanden, der mich so verdammt gut kannte und genau wusste, was mir am besten gefiel. Und wie er es mir am besten besorgen konnte.

"Ich gehe nach Hause. Ich habe ehrlich keinen Bock auf deinen Bullshit." erklärte ich wütend und wusste auch schon genau, bei wem ich gleich enden würde.

Oder vielleicht eher, unter wem ich enden wollte.

~

Warum ist es so kalt draußen. Und warum muss ich bei dem Wetter nach Hause walken :(

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt