Kapitel Drei

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Taehyung

"Suchst du deinen Bruder?" meinte ich ein wenig amüsiert und versuchte doch einen leicht verführerischen und fast schon rauen Unterton zu haben, um zu erkennen, wie die Wangen des jüngeren vor mir nurnoch roter wurden und wie er seine Augen fast schon ungläubig öffnete, als ich auf ihn zu ging. Der Zwilling schien wohl schon länger ein wenig Interesse an mir zu haben, was natürlich perfekt für meinen Plan war, Jungkook eins auszuwischen und ihm heimzuzahlen, dass er meinen Platz als Captain bekam, auch wenn ich das bei der nächsten Wahl ändern würde.

Ich hatte nicht vor seinen kleinen Bruder um den Finger zu wickeln, ins Bett zu bekommen und danach fallen zu lassen oder zu verletzen. Er gefiel mir wirklich, er hatte etwas unglaublich interessantes an sich und seine leicht schüchterne, fast schon neardige Art, zog mich tatsächlich ein wenig an. Dabei war ich meistens eher jemand, der nach Kerlen suchte, die eher seinem Bruder etwas ähnelten aber zugaben, dass sie von mir gefickt werden wollte. Jeons Bruder aber war das Gegenteil. Er war schüchtern, niedlich, womöglich unglaublich freundlich und zuvorkommend und das komplette Gegenteil von seinem Zwilling.

Was mir um ehrlich zu sein nurnoch mehr gefiel. Außerdem war ich vielleicht hin und wieder ein unfreundliches Arschloch und korbte diejenigen die glaubten, ich würde nach zwei Mal Sex gleich eine Beziehung oder Daten wollen, war auch sonst nicht der netteste Typ, dennoch war ich kein Monster. Und würde nicht, vorallem so jemanden wie Jeongguk verletzen, nur um eine kleine Rache an jemandem zu bekommen, der es mehr als nur verdient hätte und mir ein wenig zu sehr auf den Sack ging, die letzten Tage und Wochen.

Mein Interesse an dem Schwarzhaarigen mit dem unglaublich süßen Lächeln war echt, obwohl er eigentlich nicht vollkommen meinem Beuteschema entsprach. Und alleine zu sehen, wie ungläubig er mich ansah und kaum zu glauben schien, dass ich mit ihm sprach, gefiel mir irgendwie. Es war niedlich und seine Art war angenehm. Jedoch gab es auch noch einen anderen Grund, weswegen ich mich meistens von Jungen wie ihm fern hielt.

Ich merkte sofort, dass er nicht nur so schüchtern war, weil er nunmal eher eine zurückhaltende Person war und einen kleinen Crush auf mich zu haben schien. Sondern auch, da ich genaustens erkannte, wie unerfahren und unschuldig der jüngere vor mir war. Es war offensichtlich, aufgrund dem Fakt wie er und sein Körper in meiner Nähe reagierten. Zudem war er es nicht gewohnt, von jemandem angesprochen zu werden, der auf seiner Schule definitiv ziemlich bekannt war und dieses Ansehen auch mehr als nur genoss.

"Ja ich... Er... Er meinte, ich sollte ihn... Hier abholen. Er musste seinen Führerschein für eine Weile abgeben, a-also sollte ich ihn... Holen. Weißt du... Wo er ist?" fragte er mich und stotterte dabei hin und wieder ein wenig, obwohl er offensichtlich versuchte, es zu vermeiden. Was wohl nicht ganz so einfach zu sein schien, was mir nurnoch bewusster machte, wie sehr ich ihm anscheinend gefiel.

Er glaubte wohl selbst von sich jemand zu sein, der ganz sicher nicht von jemandem wie mir angesprochen wird und offensichtlich auch ein wenig mit ihm flirtet. Jeongguk hielt sich eher im Hintergrund, zudem war er zwei Stufen unter mir und somit in einem anderen Teil des großen Gebäudes, weswegen wir uns nur sahen, wenn er seinem Bruder beim Trainieren zusah. Und da wir nunmal in dem selben Team spielten, durfte er auch mir dabei zusehen. Natürlich entging es mir nie, wie er vorallem momentan kaum aufhören konnte zu starren, wenn ich mein überaus verschwitztes Shirt über meinen Kopf zog und meinen trainierten Körper zu erkennen gab.

Ich konnte wohl auch nicht leugnen, dass es mir gefiel zu wissen, dass ich dem kleinen Bruder des Schlumpfes gefiel und er deswegen kaum aufhören konnte, mich anzustarren und sofort schüchtern wurde, wenn ich ihn ansah oder gar ansprach, wie gerade. Und da sein Bruder gerade auch weit weg war, konnte ich meinen Plan erst einmal ein wenig in Gange bringen konnte, bevor Jungkook etwas davon wissen würde.

"Oh ja... Das tue ich. Er ist wohl ohne dich nach Hause gekommen, beziehungsweise wird er erst etwas später zurück sein." erklärte ich etwas amüsiert und erkannte doch den leicht verwirrten Blick des jüngeren, obwohl sicherlich nicht an ihm vorbei ging wie oft sein Bruder sich mit anderen Kerlen traf. Und auch wenn er mir etwas unschuldig und unerfahren schien, war Jeongguk natürlich auch nicht dumm und konnte sich denken, was sein Bruder so trieb.

"Und wo... Ist er?"

"Ich denke nicht, dass du das unbedingt wissen möchtest, was dein Bruder so mit anderen Kerlen treibt" kam es nur wieder aus mir und ich konnte mein breites Schmunzeln nicht verhindern, während ich den Bruder des Zwillings ansah und ein wenig meinen Anblick genoss. Um uns befanden sich immernoch ein paar wenige Leute, die diese Party noch genossen, bis sie bald wohl ihr Ende finden würden. Namjoon und Seokjin waren auch schon längst verschwunden und nur Hoseok beobachtete das Geschehen mit einem Becher voll mit irgendeinem Alkohol Mix, von dem ich die Finger gelassen hatte.

"Oh nein das... Will ich ganz sicher nicht. Ich sollte dann wohl auch wieder... Gehen" murmelte er und wollte sich gerade umdrehen und deuten zu gehen, doch ich hielt ihn dann auch schon auf. Ich würde heute ganz sicher nicht mit ihm vögeln, vielleicht würde ich es irgendwann ja, aber heute Abend ganz sicher nicht. Jedoch konnte ich genaustens erkennen, wie müde der Schwarzhaarige vor mir war und teilweise fast schon seine Augen zu fielen. Er schien also nur für seinen Bruder aufgewacht zu sein, um ihn abzuholen und nach Hause zu fahren.

Tja, aber dieser hatte gerade wohl seinen Spaß und würde heute Abend ganz sicher nicht mehr zu sich zurück nach Hause kommen. Ganz im Gegenteil sogar, was mir eine perfekte Gelegenheit bot, seinen Bruder nach Hause zu fahren.

"Soll ich fahren? Es ist dunkel und du scheinst mir müde. Wenn du möchtest, fahre ich dich mit deinem Auto nach Hause, jetzt wo dein Bruder sich schon versetzt hat?" bot ich es ihm dann also auch schon an und konnte nicht aufhören zu grinsen, als ich seinen überraschten und etwas unsicheren Ausdruck erkannte, mit welchem er mich musterte. Außerdem sah ich genau, wie er schwer schluckte und es kaum schaffte, mir weiterhin in die Augen zu sehen. Da er wohl ganz genau erkannte, wie interessiert und leicht verführerisch ich ihn ansah.

Jedoch wusste ich, dass ich das ganze hier nicht einfach so ausnutzen würde. Es sollte alles in seinem Tempo passieren. Der Fakt, dass es seinem Bruder ganz und garnicht gefallen würde da jeder wusste, wie sehr er seinen Zwilling liebte, war nur ein toller Zufall. Denn ihm würde es sicherlich ganz und garnicht gefallen wenn er heraus fand, dass ich seinen kleinen Bruder datete. Sein Rivale seinen eigenen Zwilling verführt gefiel dem jüngeren ganz sicher nicht.

"W-was? Du... I-ich glaube... Das ist keine gute Idee" kam es bloß etwas unsicher aus ihm, aber ich erkannte schon warum. Jeongguk war unglaublich unerfahren und konnte bis jetzt wohl kaum bis gar keine Erfahrung mit Kerlen sammeln, da er anscheinend nichts von Mädchen wollte. Also konnte ich es verstehen, dass ihn der Fakt, dass er mit mir, dem Aufreißer der Schule alleine sein würde, wenn ich ihn nach Hause fuhr.

Trotzdem war ich kein Monster, im Gegenteil. Jeongguk gefiel mir, sehr sogar und seine niedliche Art zog mich mehr an, als ich dachte.

"Ich habe nichts getrunken, keine Angst. Oder liegt es daran... Dass du Angst hast, dass ich dich anfasse?" fragte ich also, doch er Biss sich nur schüchtern auf die Unterlippe und traute es nicht einmal auszusprechen. Was vollkommen in Ordnung so war, um ehrlich zu sein war es niedlich, ihn so zu sehen.

"Keine Angst, Jeongguk. Ich... Fasse dich nicht an, es sei denn, du bittest mich darum" stellte ich klar, denn so war es auch. Und würde er jemals seine Meinung ändern, dann würde ich auch sofort aufhören. Ich hatte definitiv gerne Sex und deswegen auch schon ein paar Leute gekorbt, die danach mehr von mir wollten doch niemals fasste ich jemanden ohne seine Zustimmung an. Und wenn sich daran etwas änderte, hörte ich sofort auf.

"Mein Bruder wird mich umbringen, wenn er davon heraus findet" hörte ich es dieses Mal etwas gefasster aus ihm, was anscheinend momentan seine einzige Sorge war. Aber er hatte Recht. Jungkook würde uns beide umbringen, wüsste er von dem, was zwischen uns vielleicht alles passieren könnte. Und heute vielleicht schon passierte.

"Oh, das wird er sicherlich. Aber da sind wir dann wohl schon zwei"

~

Someone is whipped for the twin ;)

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt