Kapitel Neunzehn

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Jungkook

Ich brauchte unbedingt etwas, womit ich Tae provozieren könnte oder zumindest etwas gegen ihn in der Hand hätte. Seitdem er eingezogen war und es sich einfach überall bequem machte, verlor ich ehrlich meine Geduld. Zu Anfang glaubte ich ehrlich noch, er würde sich durch meinen Bruder zumindest verändern und mich nicht mehr so unglaublich sehr nerven, aber es passierte genau das Gegenteil.

Es reichte nicht, dass er mich in der Schule schon nervte und sehr offensichtlich provozierte, jetzt tat er es auch noch hier, seitdem er bei uns wohnen durfte, weil meine Eltern und auch mein Bruder ihn so gut leiden konnte. Gerade wenn er sich so stark an Jeongguk heran machte, vor mir mit ihm flirtete und auch beim Abendessen keine Gelegenheit ausließ, mir unter die Nase zu reiben, wie sehr ihm mein Bruder gefiel und dieser das ganze auch genoss, brachte mich ehrlich dazu, meine Wut kaum mehr aushalten zu können.

Eigentlich wollte ich den älteren einfach nur packen, gegen irgendetwas pressen, da er das auch zu gerne mit mir tat, wenn ihm etwas gegen den Strich ging und ihm meine Meinung sagen auf eine Art, die er zuvor noch nicht zu hören bekommen durfte. Aber er mich immer mehr dazu brachte, meinen Verstand zu verlieren, auf eine Weise, die mir nicht gefiel. Er machte mich wütend und alleine das gab mir Gedanken die ich nicht haben sollte und ein Verlangen, welches ich verfluchte.

Und natürlich hatte er es durch seinen unverkennbaren Charme, welcher leider auch viel zu gut auf mich wirkte, ein einfaches Spiel mit meinen Eltern. Der Fakt, dass unsere Eltern damals sehr gut befreundet waren, war ein unglaublicher plus Punkt für den Kerl, in dessen Zimmer ich gerade stand, um etwas zu finden, was mir etwas Macht gegen ihn gab. Denn er besaß momentan viel zu viel über mich, was ich ändern sollte und müsste.

Also kramte ich in ein paar etwas versteckteren Plätzen herum, wo ich etwas verstecken würde, was man eher nicht finden sollte, aber ich fand rein garnichts. Nur ein paar Bilder von seinen Eltern, die mich teilweise tatsächlich davon ablenkten, weiter zu suchen. Da er auf den Bildern teilweise als kleines Kind zu sehen war, oder auch als, sehr gut aussehender Teenager. Schon als kleiner Junge sah er wirklich perfekt aus, aber je genauer ich mir seine Eltern ansah, desto klarer wurde mir, warum. Denn diese beiden Menschen waren so unglaublich schön, sie konnten ja nur einen so gut aussehenden Sohn auf die Welt bringen. Dennoch schien es mir so, als wäre ihre Beziehung zu einander sehr eng und intensiv gewesen, anders, als ich dachte.

Nur bekam ich nicht mehr viel Zeit, darüber nachzudenken, da spürte ich schon die Anwesenheit einer anderen Person und erkannte einen Arm neben mir, der mich vor der Kommode, vor welcher ich stand, einkesselte. Und gerade, als ich die Schublade am Öffnen war, wurde sie fast schon gewaltvoll zu gedrückt von niemand geringerem als dem älteren hinter mir, der fast schon etwas unzufrieden in mein Ohr raunte. So nah... War mir der Rothaarige gerade und schaffte es auch ehrlich, mich nicht nur vollkommen aus dem Konzept zu bringen sondern auch, dass ich sofort und überrascht keuchte und direkt zu dem älteren umdrehte, welcher mich nicht sonderlich amüsiert ansah. Immerhin hatte ich zuvor in seinen Sachen herum gekramt und wurde dabei, aufgrund meiner Dummheit, erwischt.

Und ich hasste es, was in mir passierte, als ich mich zu ihm umdrehte so tief in seine verdunkelten Augen sehen konnte, die mich streng und fast schon mahnend musterte. Was ein komisches Gefühl war. Alleine mein Herz raste schon schneller, als es sollte und auch mein Bauch kribbelte fast schon, vor lauter Aufregung, was der ältere gleich tun würde. Was er mit mir tun würde.

"Was? Du siehst aus, als hättest du Angst vor mir" hörte ich es aber auch schon von Taehyung, was mich zum Glück aus meinen sehr verwirrenden Gedanken holte. Jedoch war das, was sich vor mir gerade bot, nicht besser. Ich konnte tief in die Augen des älteren sehen, in seine so dunklen, leicht wütenden Augen und doch sah er so unbeeindruckt aus, als hätte das hier nicht annähernd eine so starke Wirkung auf ihn, wie auf mich. Was mich innerlich selbst ein wenig nervte.

"Ich... Habe keine Angst vor dir, Kim" spottete ich aber bloß, denn der letzte, vor dem ich Angst bekam, war Taehyung. Aber ich konnte nicht leugnen, dass er mich in diesem Moment einschüchterte. Ich schaffte es kaum etwas zu sagen, stand einfach nur wie angewurzelt da aber es war auch nicht so, sodass ich mich lösen könnte, wenn ich wollen würde. Denn Tae kesselte mich mit seinem Körper vor seiner Kommode ein und behielt seine Hände rechts und links, direkt neben meiner Taille an dem Möbelstück hinter mir, um mir so nahe wie möglich zu kommen.

Ihm schien seine enorme Wirkung auf mich immer bewusster zu werden. Weswegen er sie immer dreister ausnutzte.

"Ist das so, Jungkook?" erwiderte Der Rothaarige nur rau und schmiegte sich auf einmal noch näher an meinen Körper. Ich konnte seine Bauchmuskeln genau an meinen spüren und wie sie sich unter unseren Oberteilen förmlich berührten und gegeneinander rieben, was ich unter anderen Umständen und mit einer anderen Person als meinen Rivalen unglaublich heiß finden würde. Dieser Moment raubte mir meine Kontrolle und ich bekam es nicht einmal auf die Reihe, etwas zu tun, oder zu sagen.

Ich stand einfach nur da, direkt vor Taehyung, der auf einmal eine Hand nahm, um damit meinen Kopf ein wenig zur Seite zu lehnen, was er auch nicht sonderlich sanft tat, nur um seine andere, im Gegenzug dann fast schon vorsichtig an meine Halsschlagader legte. Er kam mir dabei immer näher, sodass bald schon mein Herz, welches tief in meiner Brust immer schneller schlug, direkt gegen die muskulöse des anderen gepresst war. So nahe kamen wir uns und ob es mir gefiel oder nicht, mein Körper sprach schon für sich selbst. Denn je besser ich ihn an mir spürte, desto mehr verfiel ich ihm und ließ ihn einfach machen, da es sich auf eine unbeschreibliche Art und Weise gut anfühlte.

Mein Hass auf ihn ließ die Spannung zwischen uns ins ermessliche Steigen, was wohl auch er zu spüren schien, aber nicht davon abhielt, mich weiter zu verführen und in seinen Bann zu ziehen. Was er gerade sehr erfolgreich tat. Denn ich konnte nichts anderes tun als etwas überrascht zu Keuchen, als er etwas fester gegen die Ader an meinem Hals drückte, um meinen rasenden Puls zu spüren.

Wieso hatte es gerade er so einfach mit mir?

"Warum... Schlägt dein Herz dann so schnell?" hauchte er, fast schon provokant gegen meine Lippen, welche sich viel zu nahe an seinen befanden. Dieser Moment gefiel mir nicht, gerade weil ich ihn ein wenig zu sehr genoss. Die Wirkung, die mein Rivale gerade besaß und die Kontrolle, welche er mir nahm. Taehyung tat etwas, was ich so noch nie gespürt hatte, bei niemandem. Und alleine seine dunklen und geraunten Worte machten mich verrückt.

Jedoch bekam ich bald wieder einen klaren Verstand und schüttelte unzufrieden mit dem Kopf, um zu versuchen, an ihm vorbei zu gehen. Was mir nicht sonderlich gelang. Gerade, als ich nämlich mit meiner Hand den starken Körper des älteren von mir drücken wollte, packte er schon fest nach meinem Handgelenk und drückte mich dort hin zurück, wo es ihm am besten passte. Wo er am meisten Kontrolle bekam und diese auch schamlos ausnutzte.

"Was? Glaubst du ich lasse dich einfach so gehen, nachdem du in meinem Zimmer herum schnüffelst?" mahnte er mich nur, was wieder etwas komisches in mir auslöste, was es nicht sollte. Mein Herz setzte für einen Moment förmlich aus und alles was ich tun konnte, war ihn ein wenig entgeistert und verwirrt anzusehen. Mir war so warm, alles in mir brannte förmlich, als stünde ich unter Flammen. Und das nur, weil dieser scheiss Kerl solch eine Wirkung auf mich besaß.

"Ich... Fick dich, Tae" murmelte ich nur unzufrieden und schaffte es dann doch, mich aus seinem, eher halbherzigen Griff zu befreien. Was aber auch gut so war, denn alleine sein Blick zeigte mir Dinge, die hier nicht passieren würden. Nicht zwischen uns. Egal wie offensichtlich Taes Verlangen nach mehr in diesem Moment gewesen war, konnte ich ihn nicht leiden. Ich hasste ihn, so verdammt sehr und außerdem stand er auf meinen Bruder.

Dennoch war diese Situation überwältigend gewesen. So sehr, sodass ich, als ich in meinen Zimmer ankam und meine Tür etwas hektisch schloss und gegen diese fiel, mein Atem immernoch viel zu schnell ging. Mein Puls raste und mein ganzer Körper kribbelte, was er nicht sollte. Nicht bei Kim Taehyung.

Verdammt...

~

Hehe, starting to feel something? ;)

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt