Kapitel Vierzehn

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Taehyung

Schmunzelnd sah ich immer wieder zu Jeongguk, der direkt gegenüber von mir saß und es gerade aber kaum mehr schaffte, mich wirklich dauerhaft anzusehen, wenn sich unsere Blicke kreuzten. Das was zuvor passiert war, ließ ihn immernoch etwas unsicher werden, da er wohl an nichts anderes mehr denken konnte als die Art, wie ich es schaffte, ihn fühlen zu lassen. Dabei fasste ich ihn ja noch nicht einmal wirklich an. Alles was ich tat war den Schwarzhaarigen mit meinen Worten und Blicken immer mehr dazu zu bringen, mutiger zu werden und sich das zu holen, was er tief in sich wohl schon lange wollte.

"Wohnst du immernoch in eurer hübschen Wohnung? Deine Mutter hatte sie so hübsch eingerichtet" fragte mich Jeongguks Mutter irgendwann, weswegen mein Blick von ihm, zu ihr wanderte, damit ich sie beim Sprechen ansehen konnte. Doch ich bemerkte dabei dennoch den aufmerksamen Blick des Jüngeren auf mir, da es ihm wohl einfacher fiel mich anzusehen, wenn ich seinen Blick nicht erwiderte und mich für diesen Moment auf seine Mutter konzentrierte.

"Leider nicht. Ich hatte mir meine eigene Wohnung gekauft, aber jetzt... Brauche ich leider auch wieder eine neue, nachdem der Vermieter sie an jemand anderen verkauft hat und mein Vertrag ausgelaufen ist. Deswegen suche ich momentan nach etwas neuem" erwiderte ich und genoss dabei nicht nur das ehrlich leckere Essen, sondern auch die Art, wie Jeongguk mich ansah. Er glaubte zwar, dass ich es nicht erkannte, aber das tat ich. Schmunzelte deswegen fast schon ein wenig in mich hinein und genoss einfach nur die Aufmerksamkeit, die ich von dem Schwarzhaarigen bekam.

Nachdem er wohl an kaum mehr etwas anderes denken konnte als das, was zuvor passiert war. Wie nah er mich an sich hatte spüren können, sodass auch unsere Lippen einen Moment lang nicht mehr weit voneinander getrennt waren, ganz im Gegenteil. Sie waren so nahe an denen des anderen und es wäre so einfach für mich gewesen, diese perfekten und so weichen Lippen einfach in Beschlag zu nehmen. Jedoch hielt ich mich zurück, so lange, bis mir der andere ein Zeichen oder ein offensichtliches Ja gegeben hatte. Da ich ihn zu nichts zwingen wollte und auch nicht versuchte, in etwas zu drängen, weil er glaubte, dass ich ihn nur deswegen gerne traf.

Was nicht im geringsten der Fall war. Zeit mit ihm zu verbringen war anders und entsprach nicht dem, was ich sonst tat. Normalerweise feierte ich lange, trank viel und blieb die ganze Nacht wach, um mit meinen Freunden Zeit zu verbringen oder Partys zu besuchen, welche wir meistens als letztes verließen. Aber Jeongguk war anders. Er verbrachte viel Zeit damit zu lernen oder traf sich bei sich mit seinen Freunden, um den Pool bei dieser Jahreszeit zu genießen und Zeit zu verbringen, wie ich es nicht tat. Ohne Alkohol und Partys, ein ziemlich vorbildlicher, unschuldiger Sohn, auf den seine Eltern ziemlich stolz zu sein schienen.

Denn auch seinem Vater war wohl nicht entgangen, dass ich kein gewöhnlicher Freund war.

"Oh, du suchst nach einer Bleibe? Wenn du möchtest, könntest du für eine Zeit, bis du vielleicht wieder etwas eigenes möchtest und findest, hier blieben? Wir haben ein freies Zimmer, welches du dir einrichten könntest, es ist ziemlich groß und hat ein eigenes Badezimmer. Es würde dir sicher gefallen und so wie es aussieht Jeongguk wohl auch" schlug sie auf einmal vor, weswegen ich tatsächlich etwas überrascht schmunzelte. Da ich um ehrlich zu sein sowieso etwas brauchte, wo ich noch bleiben könnte, bis ich etwas gutes und hübsches fand, was mir auch gefiel, war es definitiv eine bessere Idee hier zu bleiben, als bei Seokjin oder Namjoon zu wohnen.

Denn hier war ich nicht nur jeden Tag bei Jeongguk, sondern konnte ich auch seinem Bruder unter die Nase reiben, dass ich ab sofort, zumindest eine kleine Weile hier bleiben würde und er mich wohl jeden Tag sehen müsste. Ob es ihm gefiel oder nicht.

"Mom du... Er hat sicher schon etwas besseres gefunden als ein Zimmer hier bei uns, mit so vielen... Mitbewohnern" meinte Jeongguk, was mich um ehrlich zu sein nur ein wenig grinsen ließ. Der jüngere zeigte mir immer wieder ziemlich offensichtlich, wie groß sein anfänglich kleiner Crush auf mich war. Vielleicht war es sogar schon viel mehr als das geworden und es war nicht mehr nur ein Crush. So schnell konnte er sicher auch keine richtigen Gefühle entwickeln, aber ich erkannte, dass er mehr wollte. Mehr von mir, mehr von dem, was er in meiner Nähe spürte.

Nur wusste er auch, wie stark meine Wirkung auf ihn war und dass sein Bruder von dem ganzen nichts wissen sollte. Was schwer sein würde zu verstecken, sobald ich hier tatsächlich wohnen könnte. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto besser gefiel mir die Idee.

"Oh, um ehrlich zu sein... Bin ich sehr dankbar für das Angebot, Mrs.- Seojoon. Wenn es für alle Beteiligten vollkommen in Ordnung wäre, dann würde ich definitiv gerne eine Zeit hier bleiben, bis ich eine gute Wohnung finde"

Aber dieses Mal schien Jeongguk nicht ganz so unschuldig. Er lächelte fast schon in sich hinein und senkte seinen Blick ein wenig, damit ich nicht genau sehen konnte, wie zufrieden ihn diese Nachricht machte. Nur war ich nicht ganz dumm und bemerkte die Reaktion des jüngeren genaustens.

"Na das klingt doch perfekt. Du kannst deine Sachen her bringen, wann auch immer du Zeit hast. Jeongguk und Jungkook werden dir auch sicher helfen" fügte sie noch hinzu, was mich um ehrlich zu sein aber nurnoch mehr schmunzeln ließ. Ich glaubte zwar sowieso eher weniger, dass Jungkook hier erzählte, wie beschissen er mich fand und wie wenig er mich leiden konnte, außer seinem Bruder vielleicht, da er diesem ja auch oft genug davon abriet, überhaupt mit mir zu reden oder am besten noch, mich garnicht erst anzusehen.

Was der jüngere nicht lassen konnte. Vielleicht würde er es noch schaffen, sich von mir fern zu halten, wenn sein Bruder ihn etwas freundlicher bittete und ihm nicht, wie sonst immer das Gefühl gab, zu naiv zu sein, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Aber uns beiden schien immer bewusster zu werden, dass er es nicht schaffte, seinen Blick von mir zu nehmen. Nicht nur, weil dem Schwarzhaarigen, wie vielen anderen, mein attraktives Aussehen und vorallem mein Körper gefiel, sondern auch, weil da eine gewisse Spannung zwischen uns gerade am entstehen war und man sie auch schon von Anfang an hatte spüren können.

"Ja das werden wir. Aber jetzt... Gehen wir" murmelte Jeongguk, doch klang tatsächlich ein wenig gefasster als sonst, fast schon als wollte er so schnell hier weg wie möglich. Was auch an dem offensichtlichen Blick seiner Mutter lag, die merkte, was da zwischen uns war. Sie wusste zwar nicht alles, aber als Mutter wusste sie sicherlich genug.

"Gerne. Ach aber... Seid nicht all zu laut, mh?"

~

Told ya, she's gonna fuel Taekook, cause now they live together ;)

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt