Kapitel Zweiundneunzig

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Jungkook

"Na komm schon, das Wasser ist göttlich" meinte Taehyung, welcher schon vor mir, komplett nackt in den See gegangen war, zu welchem er mit mir fahren wollte. Und jetzt waren wir hier, nur mit dem Licht des Mondes, welcher auf den See herab schien und sein Auto, nicht weit weg von hier, da ich zu faul war, um zu laufen. Jedoch konnte ich einen Moment lang nur Taehyung ansehen, welcher seine Klamotten endlich wieder auszog, zur Seite, auf die großen Steine warf und in den See gestiegen war. Nur um zufrieden ein wenig herum zu schwimmen und mich dabei zu beobachteten, wie ich mich auszog.

Denn da ich natürlich selbst keine Badesachen mit genommen hatte, diese aber auch ehrlich gesagt nicht brauchte, so wie es aussah, zog ich mich also, ähnlich wie er, komplett aus und legte meine Klamotten achtlos zur Seite. Steig aus meiner Hose und machte mich dann auch schon auf den Weg zu dem Älteren, welcher förmlich auf mich zu warten schien.

Doch ich genoss es ehrlich gesagt doch mehr, als ich gedacht hatte. Es war angenehm, nicht mehr all zu warm, das Wasser des Sees aber angenehm, was ich spürte, als ich ein wenig in dieses lief, sodass meine Füße umgeben von dem kühlen Wasser des Sees waren. Durch den Fakt, dass uns nur der Mond erhellte, wurde es noch um einiges romantischer und angenehmer, jedoch machte es mir auch klar, wie sehr ich das hier eigentlich genoss. Diesen Moment mit ihm alleine in diesen riesigen See, nur für uns, während wir die Ruhe der Nacht genossen. Wir mussten nicht aufpassen, dass uns jemand zu genau ansah, sondern konnten einfach nur die Anwesenheit des anderen genießen.

Was ich auch tat. Und damit nicht der einzige war. Ich musste nur auf ihn zu schwimmen und meine Arme, sowie Beine um seinen Körper schlingen und fühlte mich sofort unglaublich wohl.

"Tae... Ich hab nicht... Mit Wangji gevögelt. Er wollte es, ziemlich arg sogar, aber ich... Ob es mir gefällt oder nicht, ich konnte die ganze Zeit nur an dich denken" meinte ich irgendwann, fast schon ein wenig nachdenklich, obwohl ich das nicht einmal sein müsste. Wir hatten nie über eine Beziehung geredet, auch wenn wir beide nicht mehr leugnen konnten, schon längst keine Rivalen mehr zu sein. Dennoch hatten wir auch nicht darüber gesprochen, was da jetzt überhaupt zwischen uns war und wie es mit anderen Kerlen nebenher aussah.

Anders als Taehyung, gab es von meiner Seite aus niemanden, seitdem das mit uns angefangen hatte. Und ich wollte vielleicht auch garnicht wissen... Mit wem, außer meinem Bruder, er es nebenher noch so getrieben hatte. Womöglich würde ich mich damit nur selbst verletzen. Jetzt... Wo mir immer bewusster wurde, was ich eigentlich tatsächlich für den älteren empfand, in dessen Armen ich gerade befand.

Ich liebte ihn. Ob es mir passte oder nicht, ich war so schnell für ihn gefallen, bis es in dem hier geendet war. In unglaublich starken Gefühlen, die ich so seit einer Weile für niemanden, in der Intensität für jemanden gehabt hatte.

"Oh Pretty... Mir geht es doch genau so. Auch wenn es... Fast ein wenig egoistisch ist, habe ich es gehasst, auch nur daran zu denken, wie er dich anfässt. Weil ich nurnoch an dich denken kann" hauchte er, tatsächlich leicht verführerisch gegen meine Lippen und zog mich währenddessen noch näher an seinen Körper heran. Durch seine großen Hände, welche er an meine Taille legte und ich garnicht anders konnte, als aufgrund unseres engen Körperkontaktes bloß zufrieden zu seufzen, schaffte er es, mich so nahe es ihm möglich war an seinen Körper heran zu ziehen.

Es war so angenehm, das warme Wasser um uns herum und der Mond, welcher auf uns herab schien, während ich ihn so nahe an mir spüren konnte. Seine nackte Haut, welche in Berührung mit meiner kam und trotzdem keiner von uns wirklich einen sexuellen Hintergedanken bekam. Wir beide genossen das hier einfach nur, diesen Moment und diese intime Art, auf die wir uns gerade näher kamen. Zwar war schon einiges, sehr Sexuelle und intimes zwischen uns passiert, aber gerade war es anders.

Jeder von uns ließ sich fallen da wir wussten, die Nähe des anderen würde uns auffangen. Und kein Gefühl war besser, als dieses hier. Das Vertrauen, was wir gegenüber dem jeweils anderen hatten, war einfach unbeschreiblich geworden. Und es so zu spüren so unglaublich schön. So... Perfekt.

Noch nie hatte ich mich bei einem Menschen so wohl, gut und geborgen gefühlt, wie bei ihm. Und ich wollte es... Niemals wieder missen müssen. Nur würde ich das wahrscheinlich. Denn erstens war Tae jemand, der nicht auf eine Beziehung aus war und zweitens... War da noch mein Bruder. Wahrscheinlich war er nicht einmal mehr der einzige der beiden, der schon längst Gefühle entwickelt hatte. Wir beide, Jeongguk und ich waren zwei Vollidioten, die sich in diesen heißen Bastard verliebt hatten, der auch noch... So unglaublich charmant und perfekt sein musste.

"Ach... Ja? Und was ist mit meinem Bruder, mh?" provozierte ich ihn ein kleines bisschen, da ich es nicht lassen konnte. Zwar störte es mich, natürlich... Tat es das, nachdem was ich angefangen hatte für ihn zu empfinden, doch ich konnte ihn nicht einmal dafür verurteilen. Für den älteren waren die Jahre seitdem seine Eltern gestorben waren, die Hölle gewesen. Jeder andere aus seiner Familie war bloß seinem Geld hinterher gewesen unr Taehyung zu jung, um alles alleine zu regeln. Ohne die Hilfe seines besten Freundes hätte er alles verloren. Und das nur weil Seokjins Eltern keine dreckigen Bastarde waren, die sich das Geld eines Jungen schnappen wollten, welcher gerade seine Eltern in einem Unfall verloren musste, wohl wissend, dass er fast auch darin gesessen wäre.

Es war keine Entschuldigung für sein Verhalten und die vielen Kerle, die wegen ihm eine kleine Weile mit ihrem Herzschmerz auskommen mussten. Nur hoffte ich... Dass er mich nicht verletzen würde. Mir war es nicht egal, würde er mit anderen vögeln, aber von mir aus könnte er das, bis er es nicht mehr brauchte. Und doch... Sollten diese Personen sicherlich nicht mein Bruder sein.

"Das mit ihm und mir habe ich beendet. Mir war bewusst, dass ich ihn schon genug verletzt habe, genau so... Wie dich und ich mich nur selbst betrüge, so wie alle anderen in meinem Leben, dich eingeschlossen. Also habe ich ihm gesagt, dass niemals mehr zwischen uns sein würde, als Sex." erklärte er mir, weswegen ich mich doch etwas überrascht von dem Körper des anderen löste und im Wasser einen kleinen Schritt zurück ging. Was daran lag, dass ich ihn besser ansehen konnte und genaustens erkannte, wie ernst er meinte, was er sagte.

Mein Bruder bräuchte sicherlich eine kleine Weile, um über seinen ersten Crush hinweg zu kommen, was mir... Noch ein paar Sorgen bereitete, was Taehyung und mich anging, aber irgendwann wäre er sicher über ihn hinweg. Jetzt... Nachdem der Rothaarige vor mir es beendet hatte, fiel mir dennoch... Fast schon ein Stein vom Herzen. Ja, mein Bruder hätte es auch verdient, aber ich wollte den Älteren. Gott wie sehr ich ihn wollte... Nur für mich.

Nur würde das wahrscheinlich nie so sein.

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Romance, so muchhh romance

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt