Kapitel Acht

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Jungkook

Ohne ein Wort betrat ich das Schulklo und erkannte auch schon die Person, nach der ich zuvor gesucht hatte. Niemand geringeres als Kim Taehyung höchstpersönlich, der mir so sehr auf den Nerv ging, sodass ich meine Wut definitiv mal rauslassen musste. Und das sicherlich an keinem anderen außer ihm.

Schon seitdem ich auf diese Schule gekommen waren musterte mich dieser Kerl mit seinem ekelhaft en dreckigen Grinsen und bald schon war wie eine Art Spiel aus unserer Rivalität geworden. Der eine musste immer besser sein als der andere, egal in was es war. Ob es unsere Noten waren oder unsere Leistungen in unserem gemeinsamen Sport. Alles was wir an Interessen teilten oder nunmal beide hatten wurde zu einem Spiel, den anderen auszustechen um zu gewinnen. Und am Ende seinen Sieg zu genießen und die Niederlage des anderen zu feiern.

Aber Taehyung ging einen Schritt zu weit. Denn er zog meinen kleinen Bruder in die ganze Sache und war offensichtlich dabei, ihn zu verführen. Nicht nur um näher an mich heran zu kommen, damit ich seine Visage noch öfter sehen musste, die mich sowieso schon störte. Weil er gut aussah und es auch noch wusste, wie heiß er war und wie viele er damit um den Finger wickeln konnte.

Ich gab es vielleicht nicht gerne zu, aber an sich war Taehyung sonst genau der Typ, mit dem ich ins Bett stieg. Hin und wieder ließ ich mich auch flach legen, was auf denjenigen ankam, mit dem ich ins Bett ging aber wäre es mit Taehyung, würde ganz sicher er gewinnen. Er war dominant und leider auch um einiges stärker als ich. Wir trainierten beide gleich viel und stark, jedoch besaß er von Grund auf eine Stärke, gegen die ich nicht ankam. Und auch sein Charme spielte eine große Rolle in seinem Erfolg, genau so wie sein gutes aussehen.

Diese markanten Wangenknochen, sein perfektes, makelloses Gesicht und diese Haut ohne irgendwelche Rötungen oder Pickel, als wäre er auch noch Gottes Favorit. Und sein Körper, sein gut gebauter, breiter und muskulöser, leicht gebräunter Körper war nurnoch die Krönung. Egal wie sehr es mich störte, dass alles an ihm so makellos und gut aussehend war, konnte ich es nicht bestreiten.

Wahrscheinlich war auch noch sein Schwanz so göttlich, weswegen sich kaum jemand von ihm fern halten konnte und es immer geschwärmt wurde, wie gut er anscheinend im Bett war. Aber nur durch einen großen Schwanz war man sicherlich kein Gott im Bett. Auch ein Kim Taehyung nicht. Nur würde ich mich auch auf keinen Fall selbst von seinen angeblichen Fähigkeiten überzeugen. Ich verabscheute ihn zum Einen, zum Anderen ließ ich ihn ganz sicher nicht an meinen Arsch und fütterte sein Ego weil er glaubte, dass ich mich ihm unterwerfen würde. Oh nein. Ganz und garnicht.

Jedoch holte ich mich selbst wieder aus meinen Gedanken indem ich nach dem älteren packte, der sich gerade die Hände wusch und gegen die Wand hinter ihm drückte. Mir war bewusst, dass er eigentlich genau diese Reaktion aus mir provozierte, aber ich konnte nicht anders. Ich wollte ihm definitiv klar machen, dass er sich von meinem Bruder fern halten sollte, auch wenn ihn das sicherlich nicht einfach abhielt. Außerdem könnte er auch gerade auf einfache Weise den Spieß umdrehen und mich einfach packen und so wie ich ihn gerade an die Wand presste, das gleiche mit mir tun. Und da er nunmal ein wenig stärker war als ich, konnte ich mich nicht so einfach wehren und aus seinem Griff lösen, wie er sich aus meinem.

"Guten Morgen, Jeon. Wie ich sehe hast du ziemlich gute Laune" lachte er fast schon ein wenig, was mich definitiv nicht zufriedener werden ließ oder meine Wut auf ihn gerade weniger werden ließ, ganz im Gegenteil. Er glaubte ehrlich er konnte sich alles erlauben und damit auch noch durchkommen, was meistens ja auch so war. Ein weiterer Grund, wieso ich ihn nicht leiden konnte. Taehyung war reich, seine Eltern unglaublich erfolgreiche und bekannte Leute gewesen, bis sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.

Was ich ihm sicher nicht gewünscht hatte. Es war schrecklich und ich wollte mir garnicht erst vorstellen meine Eltern so zu verlieren, weil ein angetrunkener Fanatiker ihnen hinter her gefahren und sie dann so stark in einen Autounfall verwickelt hatte, sodass alle Beteiligten gestorben waren. Dennoch war es nur ein weiterer Grund, wieso so viele ihn seinen Mund mit Honig beschmierten, dabei war das ganze jetzt auch schon eine kleine Weile her. Und gab ihm nicht das Recht, solch ein Arschloch zu sein und sich auf diese ekelhaft Art und Weise an ihn heran zu machen.

"Was soll der Scheiss, Tae? Du machst dich an meinen Bruder ran, dein Ernst? Hast du ihn angefasst? Ich meine es ernst, hast du ihn angefasst du Bastard, mache ich dich fertig" brummte ich jedoch genervt und sah tief in die leicht amüsierten Augen meines Gegenübers, der nicht ganz die Reaktion zeigte, die ich wollte. Aber er wusste ja auch gut genug, dass er das ganze hier im Handumdrehen umdrehen könnte und ich derjenige wäre, der unter der Macht des Anderen stand. Deswegen wunderte es mich auch, dass er das nicht schon längst tat.

"Oh keine Angst, ich habe deinen übermüdeten Bruder nur nach Hause gefahren, nachdem du mit Wangji abgehauen bist. Mehr ist... Zwischen uns auch nichts passiert, ganz im Gegenteil. Aber es freut mich zu sehen wie sehr es dir missfällt, dass ich deinen Bruder heiß finde" erklärte er mir doch sorgte nur dafür, dass er mich immer weiter provozierte. Was ja auch genau sein Ziel war. Ihm schien es zu gefallen zu sehen, wie sehr er mich provozierte und das nur, weil ich in seine amüsierten und teils belustigten Augen sehen musste und erkannte, dass er sehr zufrieden mit meiner Reaktion war.

Und ich versuchte auch, mich zu zügeln und meiner Wut nicht so viel Raum zu lassen, aber dieser Kerl machte mich verrückt.

"Meinen Bruder? Was für ein Zufall, dass wir Zwillinge sind und genau gleich aussehen, Taehyung." versuchte ich das ganze aber zu ihm zurück zu werfen, denn es war nunmal so. Jeongguk und ich waren eineiige Zwillinge und es gab wirklich nur wenige und kleine Unterschiede an unserem Aussehen. Auch unsere Stimmen klangen fast gleich, weswegen man uns kaum unterscheiden könnte, vorallem so ein Idiot wie Taehyung nicht.

Ihm würde es sicherlich nicht einmal auffallen, würde ich mich als mein Bruder ausgeben. Was ich ganz sicher nicht vor hatte, zu tun. Jeongguk und ich waren keine kleinen Kinder mehr, auch wenn wir, als wir kleiner waren, diesen Vorteil oft und gerne genutzt hatten.

"Mhm, ich weiß. Und ich habe nie bestritten, dass du nicht auch heiß aussiehst, Pretty." meinte er aber nur und sah einfach so uninteressiert aus, fast schon, als hatte er erwartet, dass ich auf ihn zu kommen und verbieten würde, sich mit meinem Bruder zu treffen. Oder ihm zumindest klar zu machen, wie wenig ich ihn traute und er ganz sicher nicht an den Hintern meines Bruders kam, nur weil er sich an ihn heran machte, um näher an mich heran zu kommen.

Einen anderen Grund könnte ich mir nach den letzten Ereignissen ganz sicher nicht vorstellen. Denn so jemand wie Tae war niemand, der Interesse an meinem Bruder besaß. Taehyung suchte nach keiner Beziehung und mein kleiner Bruder suchte nicht nach bloßem Sex oder einer Freundschaft plus Beziehung, oh nein. Und genau deswegen sollte sich der Rothaarige vor mir definitiv von meinem Bruder fern halten.

"Gott fuck Tae, steck dir deine ekelhaften Spitznamen sonst wo hin. Und nimm... Deine ekelhaften Griffel von meinem Bruder" brummte ich nur wieder, da es mir nicht gefiel, wie komisch ich mich fühlte, als er mich zuvor so genannt hatte. Es war womöglich meine unglaubliche starke Abneigung, welche ich teilweise, zu meiner Unzufriedenheit, vergaß, weil er so gut aussah. Auch als er seine Stirn ein wenig runzelte und mich doch etwas angespannt musterte, da er wusste, dass ich keine Späße machte. Unsere ganze Rivalität war nie ein Spaß gewesen, für uns beide nicht.

Aber es gab schon ein paar Momente wie diese, in denen ich sein gutes aussehen verfluchte und auch den Fakt, dass Tae nunmal leider genau meinem Typ entsprach.

"Oder was? Weißt du Jeon, du bist nicht sonderlich bedrohlich." kam es aus ihm, doch ich lachte nur, so amüsiert wie er mich zuvor ansah denn er schien einen ziemlich offensichtlichen Punkt zu vergessen, der mich vielleicht doch etwas bedrohlicher für ihn machte.

"Ach nein? Ich bin dein Captain, Taehyung. Also komm meinem Bruder nicht näher oder ich sorge dafür, dass du es bereust." war alles was ich sagte, ehe ich von einem endlich genervten Taehyung abließ und gerade wieder die Schultoilette verlassen wollte. Nicht nur, weil es bald Pause war und wir nicht mehr alleine sein würden aber auch da er mich so sehr nervte und ich ehrlich glaubte, meinen Verstand zu verlieren.

Seine Attraktivität machte das ganze auch kein Stückchen besser.

"Glaube ja nicht... Dass ich mich nicht traue. Er ist mein Bruder und du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich hasse" fügte ich dann doch noch einmal hinzu, kurz bevor ich die Tür der Toilette öffnete und tief in die Augen meines Gegenübers sah, der sein markantes Schmunzeln aber nicht ablegte und mich damit musterte, bis ich dann auch endlich den Raum verließ.

Und auch wieder durchatmen konnte...

~

Intense Jk?

Hehe

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt