Kapitel Sechzehn

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Jungkook

Etwas skeptisch betrat ich das Haus meiner Eltern und sah mich ein wenig um, bevor ich meine Sporttasche zu der Treppe warf, die nach unten führte, um sie später in die Wäsche zu werfen. Jedoch erschien es mir hier definitiv ruhiger als sonst. Normalerweise befanden sich meine Eltern entweder in der Küche, oder im Wohnzimmer, aber ich hörte keinerlei Geräusche, nichts. Was mir definitiv komisch vorkam. Womöglich planten sie etwas, wovon ich nichts wusste und mich dann später damit überrumpeln würden.

Tja aber ich fand schon schneller, als mir lieb war von der ganzen Sache heraus. Denn gerade als ich ein paar kleinere Kisten vor der Treppe erkannte, runzelte ich überaus verwirrt die Stirn, nur um dann bald auch schon meine Mutter zu erkennen, welche mit einem breiten schmunzeln zu mir kam und mich liebevoll musterte. Nur war ich gerade einfach nur verwirrt.

"Was sind das für Kisten, Mom?" fragte ich also auch schon und drehte mich zu ihr um, nur um ihren zufriedenen Gesichtsausdruck zu erkennen. Irgendetwas lief hier, nur hatte ich keine Ahnung was. Und ich war mir auch nicht sicher, ob ich es überhaupt wissen wollte. Denn eine kleine Vorahnung hatte ich, als ich die Sportsachen in der Kiste erkannte und mich daran erinnerte, dass Jeongguk sich gestern mit jemandem getroffen hatte. Und ich konnte mir gerade auch denken, wer dieser jemand gewesen war. Nur hoffte ich ehrlich, meine Vorahnung würde auch nur eine Vorahnung bleiben und nicht Realität werden.

"Einer deiner Klassenkameraden wird für eine Weile bei uns wohnen, bis er eine neue Wohnung gefunden hat. Du kennst ihn bestimmt, dein Dad und ich kannten seine Eltern gut, bis sie gestorben sind. Gerade deswegen sei bitte nett zu ihm, mh?" erklärte mir meine Mutter, doch ich schluckte jetzt schon innerlich schwer und versuchte meine Wut definitiv zurück zu halten. Dieser Kerl... Erlaubte sich ehrlich auch alles. Erst machte er sich an meinen Bruder heran und ließ mich jetzt dabei zusehen, wie er versuchte, meinen Zwilling ins Bett zu bekommen, obwohl er meinte, sie wären ja nur Freunde. Ich wusste ja selbst, dass auch Jeongguk mehr suchte, als nur Sex.

Aber mehr könnte und würde Tae ihm nicht geben. Ich kannte meinen Bruder. Er war jemand, der nach etwas festem suchte und das konnte Taehyung ihm ganz sicher nicht bieten, was Jeongguk nicht davon abhielt, ihn machen zu lassen. Was für mich hieß, ich musste ihn nicht nur als Freund meines Bruders ertragen und zusehen, wie sie sich vor mir irgendwann auffressen würden, sondern durfte ihn auch noch hier, in meinem eigenen zu Hause öfter sehen, als mir lieb war.

Es gab viele Gründe, was ich an Taehyung hasste. Aber der größte war, dass er ein hochnäsiges, reiches Arschloch war welches alles in seinen Hintern geschoben bekam und bekannt wurde, weil er nunmal erfolgreiche Eltern hatte und diese jetzt Tod waren. Was ich ihm ganz sicher nicht wünschte, ich war kein Monster, dennoch trieb es mich in den Wahnsinn zu sehen, wie jeder sich von ihm um den Finger wickeln ließ und ihm hinterher war, nur da er gut aussah, sehr gut sogar und im Bett perfekt zu sein schien und seine Partner mehr als nur befriedigte.

Während jemand wie ich sich hoch arbeiten musste, bekam er was er wollte, wenn er nur mit den Augen klimerte. Und genau das störte mich an ihm am meisten. Seitdem er mit meinem Bruder Zeit verbrachte, nervte mich seine Visage nurnoch mehr. Sein dreckiges Grinsen, wenn er bemerkte, wie ich ihn anstarrte weil er mir ehrlich den letzten Nerv raubte und dabei auch seinen Spaß hatte.

Ich hasste es, ihm mit meinem Bruder zu sehen. So verdammt sehr.

"Du... Meinst doch nicht Kim Taehyung, oder?" hakte Ich also doch erst einmal nach, bevor ich mich innerlich nur wegen etwas aufregte, was garnicht so stimmte. Aber es war das einzige, was Sinn machte. Mir war zwar nicht bewusst gewesen, dass unsere Eltern mal gute Freunde gewesen waren, aber ich konnte ihn deswegen nicht mehr leiden, ganz im Gegenteil, ich verabscheute ihn, alles an ihm. Bis auf sein attraktives Aussehen vielleicht.

Und wenn ich eines nicht schaffen würde, dann war es definitiv nett zu ihm zu sein. Dieser Kerl hatte mich dazu gebracht ihn so sehr zu verabscheuen, sodass ich glaubte, verrückt zu werden.

"Ich wusste doch, dass du ihn kennst. Er geht in deine Klasse, richtig? Dann solltet ihr euch ja ganz gut verstehen. Ach und er bringt seine restlichen Sachen morgen hier her, also sei so nett und hilf ihm ein wenig, da dein Vater und ich nicht hier sein können" meinte meine Mom nur, doch ich seufzte, bevor ich noch einen Wutanfall vor den Augen meiner Mutter bekam, die zufrieden in die Küche zurück ging, womöglich um das Abendessen vorzubereiten. Doch ich stand weiter nur ungläubig da und musterte die Kisten vor mir voller Dinge, die Taehyung gehörten. So wie es aussah waren es bis jetzt nur Deko Teile, Poster und ein paar Schulsachen, die er momentan nicht brauchte und schon hier lassen konnte, um nicht alles auf einmal hier her bringen zu müssen.

Dieser Kerl zwang sich an mein Leben, als wäre es nur, weil er gerne in meiner Nähe war und mich auf die Palme brachte. Vielleicht aber besaß er doch ein ehrliches Interesse an meinem kleinen Bruder, was ich mir eher weniger vorstellen konnte, um ehrlich zu sein. Tae suchte nur nach schnellem und einfachen Sex ohne eine Bindung, welche er von meinem Bruder ganz sicher nicht bekam. Jeongguk war zwar definitiv nicht so unschuldig wie er aussah und mir war bewusst, dass er gerne Erfahrung sammeln wollte, was das ganze anging. Aber das könnte er auch mit jedem anderen Kerl, der kein so Arschloch sein musste. Jemand, der nunmal nicht Tae war, der sich viel zu gerne in meiner Nähe aufhielt.

"Da bist du ja, ich habe ewig auf dich gewartet. Aber bevor ich zu dir komme, solltest du definitiv duschen" kam es dann, nach einer kurzen Zeit, in der ich einfach nur etwas unzufrieden und genervt da stand, weswegen ich garnicht anders konnte, als noch einmal mit meinem Kopf zu schütteln, zu seufzen und meine Augen zu verdrehen. Etwas dagegen tun, dass Tae hier einzog, konnte ich sowieso nicht mehr. Außerdem mochte ihn der Schwarzhaarige vor mir anscheinend auch ehrlich, weswegen ich garnicht erst wissen wollte, was zwischen den beiden schon passierte und was nicht.

"Bald wird es hier wohl nach zwei schwitzenden Kerlen stinken. Aber bei einem von uns findest du es sicherlich noch attraktiv, mh?" murmelte ich doch etwas unzufrieden, doch mein Bruder nahm es gerade wohl nicht ganz so Vorwurfsvoll auf, denn so meinte ich es auch garnicht. Ich mochte Taehyung nur nicht und gab das gerne zum Ausdruck, gerade vor meinem kleinen Bruder, der mir nunmal sehr wichtig war.

"Du kannst auch nicht leugnen, dass Tae nunmal heiß aussieht, also schmoll nicht so. Ewig wohnt er auch nicht hier, nur, bis er etwas gefunden hat, was ihm gefällt. Und jetzt geh endlich duschen, ich will zocken"

~

I need some Action here, deswegen gibt es heute um 21 Uhr eine Lesenacht, mit 4-5 Kapitel.

I hope u are ready ;)

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt