Kapitel Vier

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Taehyung

Ein wenig nachdenklich sah der Junge neben mir aus dem Fenster und stützte seinen Kopf mit seiner Hand, während er die frische Luft und seine Aussicht genoss. Jedoch entging mir auch nicht, dass er hin und wieder fast schon müde seinen Kopf etwas weiter fallen ließ. Zwar schien er eine sehr gute Beziehung mit seinem Bruder zu haben, dieser aber zu vergessen, von wem er eigentlich abgeholt wurde. Weswegen ich somit genau das bekam, was ich wollte.

Nämlich Zeit alleine, mit Jeon Jeongguk, dem 'kleinen' Zwillingsbruder meines Rivalen, der davon erst einmal aber doch nichts wissen sollte. Er würde es definitiv noch früh genug heraus finden.

Gerade genoss ich um ehrlich zu sein einfach nur. Denn eigentlich war Jeongguk nicht unbedingt das, wonach ich suchte vorallem da ich keine Beziehung wollte und mir bewusst war, dass der jüngere neben mir im Gegenzug nicht nach jemandem suchte, bei dem er schnell seine Jungfräulichkeit verlieren konnte und den Kerl danach nie wieder sah. Oder zumindest nicht auf die Art, wie er gerne hätte.

Anders als sein Zwilling war Jeongguk wohl hoffnungslos romantisch und malte sich sein erstes Mal liebevoll und sanft aus, mit einer Person die er gerne hatte und ihn dennoch auch befriedigen konnte. Niemand wollte bei seinem ersten Mal unbefriedigt aus der Ganzen Sache gehen, im Gegenteil. Somit auch der Schwarzhaarige neben mir nicht, der fast schon verträumt und doch auch ein wenig müde aus dem Fenster starrte und die angenehme Luft, sowie die leise Musik aus dem Radio genoss, während wir auf dem Weg zu ihm nach Hause waren. Und ich kaum aufhören konnte, den Jungen neben mir anzusehen, welcher vollkommen in seinen Gedanken verloren war.

Etwas an ihm faszinierte mich. Die Art, wie er die Umgebung aufsaugte, als wäre es etwas ganz neues, was er so noch nie gesehen hatte und somit einfach nur genoss. Als wäre er in seinem eigenen kleinen Film, was niedlich war mit anzusehen. Dabei stand ich eigentlich auf härtere Kerle, die genau wussten, was sie wollten und es sich auch nahmen. Und seinen Bruder schloss ich definitiv auch nicht aus. Er war zwar mein Rivale, dennoch würde ich ganz sicher nicht zögern, wenn er mich auch nur einmal an sich heran lassen würde und ich die Chance bekam, Jeon Jungkook zu probieren und im Bett vollkommen für mich zu zämen und bändigen.

"Dein Bruder und du scheint ein wirklich gutes Verhältnis zueinander zu haben" meinte ich irgendwann, um die Stille zwischen uns zu brechen. Es war nicht unangenehm gewesen, im Gegenteil es war sogar sehr angenehm, ihn eine Weile einfach nur anzusehen und zu erkennen, wie er sich zufrieden umsah. Doch sobald ich zu Ende gesprochen hatte drehte er sich mit seinem Kopf ein wenig zu mir, lehnte sich aber weiterhin leicht aus dem Fenster und sah mich mit seinen großen, süßen Rehaugen an.

"Mhm... Er ist ziemlich besitzergreifend und beschützerisch. Deswegen wird er mir meinen Kopf und deinen Schwanz abhacken, wenn er hiervon... Heraus findet" meinte er selbst ein wenig amüsiert und auch ich schmunzelte leicht, dabei hatte ich ihm ja schon gesagt, dass ich ihn nicht anfassen würde, es sei denn er bat mich darum. Und wollte es, genau so sehr wie ich.

Denn auch wenn ich eigentlich nicht plante, heute sonderlich weit mit ihm zu gehen, wäre ich sicherlich auch nicht dagegen, wenn er mich bitten würde, ihn anzufassen. Was erst einmal sicher nicht der Fall war. Aber sein Bruder wusste davon natürlich nichts. Wenn er uns zusammen sehen könnte war für ihn sicher schon klar, was ich in seinen Augen als einziges tun wollte. Nämlich seinen Bruder flach zu legen.

Natürlich leugnete ich nicht, ihn gerne unter mir zu sehen und zu vögeln, da ich nunmal Sex genoss, aber mir war bewusst, dass Jeongguk nicht annähernd so weit war und es war auch nicht alles, was ich an ihm interessant fand. Zwar suchte ich keine Beziehung, dennoch gefiel er mir.

"Weil er glaubt, dass ich dich nur ficken will. Was ich ihm definitiv nicht verübeln kann, normalerweise will ich auch nur das" meinte ich dann auch schon, denn so war es ja auch. Und niemand wusste das besser, außer Jeon Jungkook selbst, der mich, seinen Rivalen natürlich unglaublich gut kannte. Genau so wie ich ihn. Deswegen war es mir auch nicht entgangen, wie oft er sich mit Wangji traf und verschwand. Nicht nur von Partys, oftmals wartete der Blauhaarige nach dem Training auf jemanden und musterte mich nur genervt, wenn ich ihn damit aufzog und ein paar Dinge in den Raum warf, wie er mit dem Coach vögelte, um seinen Platz zu behalten, was ihm sicherlich nicht gefiel.

Aber gerade fiel mir etwas ganz anderes auf. Denn die Art, wie Jeongguk fast schon ein wenig unsicher und verletzt seinen Blick senkte und sich leicht auf die Unterlippe biss, weswegen ich hin und wieder etwas verwirrt zu ihm rüber sah und meine Stirn runzelte. Konzentrierte mich aber dennoch die meiste Zeit auf die Straße, da ich uns beide ganz sicher nicht in Gefahr bringen würde.

"Aber mich... Nicht, weil ich sowieso nicht dein Typ bin" seufzte Jeongguk dann auch schon, weswegen ich sofort das Auto zum Stehen brachte, da wir uns sowieso schon in der Einfahrt zu seinem Haus befanden und ich somit auch stehen bleiben und mich vollkommen zu ihm drehen konnte. Er glaubte also ehrlich, er war es nur wert, wenn ein Kerl ihn ficken wollte. Was ich natürlich auch verstehen konnte, die meisten Kerle auf unserer Schule suchten nach nicht viel mehr als nur Sex, so auch ich, weswegen es mich selbst wunderte, dass es bei Jungkooks kleinem Bruder nicht so war.

Zwar wollte ich es dem Blauhaarigen mit seinen Zwilling heimzahlen, doch ich spielte mein Interesse an ihm nicht vor und hatte auch tatsächlich in ein paar Momenten vergessen, wieso ich ihn eigentlich am Anfang angesprochen hatte. Es würde Jeongguk sicherlich nicht gefallen zu wissen, dass es nur wegen seinem Bruder zu dem hier gekommen war, doch desto mehr Zeit ich mit ihm verbringen durfte, desto mehr genoss ich seine Anwesenheit. Was perfekt passte, da ich somit Jeongguk nicht verletzen musste und seinen Bruder eifersüchtig machen konnte.

Nur war mein Plan nicht, den jüngeren einfach flach zu legen, nur um seinen Zwilling zu nerven und ihn zu provozieren und Jeongguk am Ende auszunutzen. Weswegen ich den Jungen vor mir nur sanft ansah und ein wenig liebevoll schmunzelte.

"Jeongguk... Du bist unglaublich hübsch und nicht jemand, mit dem ich einfach nur schlafen will. Dafür... Bist du viel zu besonders und gefällst mir viel zu sehr. Was nicht heißt, dass ich nicht mit dir schlafen will, ganz im Gegenteil. Aber es ist nicht alles, was ich will" erklärte ich, weswegen der jüngere nur nickte und schon um einiges zufriedener aussah, als zuvor. Was ich nachvollziehen konnte. Es musste ihm immernoch ein wenig komisch vorkommen, dass ich, Kim Taehyung ihn einfach nur nach Hause fuhr und gleich zu mir laufen würde.

Der Kerl, der dafür bekannt war alles zu vögeln was nicht bei drei auf einem Baum war.

"Jetzt sollte ich dich aber auf jeden Fall erst einmal rein bringen." meinte ich nach einer Weile, in der wir uns nur angesehen hatten, denn es wurde immer später und Jeongguk sicherlich auch immer müder, der nur einverstanden nickte und schon das Auto verließ, was ich ihm gleichtat. Mir entging aber nicht, wie der jüngere ein wenig nachdenklich wurde und sich fast die ganze Zeit auf der Unterlippe herum biss, was mir zeigte, dass er nachdachte. Und mich tatsächlich nur ein wenig amüsiert schmunzeln ließ.

"Danke... Fürs nach Hause bringen, Taehyung. Ich hätte ehrlich nicht mehr fahren können" kam es fast schon ein wenig verlegen aus ihm, als ich ihn auch noch die Stufen bis zu der Haustür brachte und mich zu ihm umdrehte, um ihn ansehen zu können. Was ihm immernoch nicht sonderlich leicht fiel, was wohl auch an seinen Gedanken lag, die ich nicht ganz deuten konnte. So auch seinen leicht unsicheren Blick nicht, welchen er ein wenig senkte, um seine rosanen Wangen vor mir zu verstecken. Nur waren sie mir schon längst aufgefallen.

"Kein Problem. Du solltest deinem Bruder definitiv heimzahlen, dass er dich versetzt hat." schmunzelte ich und deutete dann auch schon an, langsam gehen zu wollen. Vergrub meine Hände in den vorderen Hosentaschen der Shorts die ich trug und seufzte noch ein letztes Mal, um die frische Luft zu genießen, ehe ich mich umdrehte und deutete, zu gehen.

Wovon mich aber eine sehr sanfte und vorsichtige Hand abhielt, die nach meinem Handgelenk griff und dafür sorgte, dass ich mich sofort wieder zu dem Jungen neben mir umdrehte, welcher es kaum schaffte auszusprechen, was ihm auf der Zunge lag. Es schien ihm wohl schon schwer genug gefallen zu sein, mich überhaupt vom Gehen aufzuhalten, was ich genaustens erkennen konnte.

"Willst du... Noch ein bisschen bleiben? Wir können in den Pool gehen... Und die Wärme noch ein wenig genießen?"

Oh Jeongguk. Wie konnte ich solch ein Angebot denn auch ablehnen?

~

I am falling in love with sweet little Jeongguk

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt