Kapitel Vierunddreißig

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Taehyung

Mit großen, fast schon geschockten Augen sah ich Jeongguk dabei zu, wie er seinen dritten Becher exte, nachdem er eine Wahrheit nach der anderen nicht beantworten wollte. Ja, in der hintersten Ecke des Wohnzimmers saßen die meisten meiner Freunde, sowie die von Jungkook, der nicht weit von und weg saß und seinen Spaß mit seinem Sexfreund zu haben schien. Und kaum bemerkte, wie sein Bruder sich immer weiter am betrinken war, da er die sehr sexueller Fragen eher weniger beantworten wollte.

Um davon etwas mit zu bekommen müsste der blauhaarige auch erst einmal seinen provokanten und lasziven Blick von mir nehmen, mit welchem er versuchte, mich eifersüchtig zu bekommen. Was ihm auch ehrlich gesagt nicht sonderlich schlecht gelang. Denn ich hasste es zuzusehen, wie sich Wangji immer wieder an Jungkooks Mitte rieb und ein wenig um ihn tanzte, sobald sie nicht saßen, sondern in der Menschenmenge standen und ihre Körper gegeneinander rieben.

Ich hasste es.

"Jeongguk, du solltest aufhören, zu trinken" meinte ich irgendwann dann aber doch etwas besorgt, als ich es schaffte, meinen Blick von seinem Bruder zu nehmen. Denn dieses Mal war er derjenige, welcher mich provozierte und das auch definitiv nicht wenig. Natürlich erwartete ich nicht, dass er auf einmal aufhörte sich mit anderen zu treffen um zu vögeln, immerhin hatte ich selbst neben ihm etwas mit seinem eigenen Zwilling, dennoch war es der Fakt zu sehen wie Wangji sich an Jungkook rieb und dieser es genoss, gefiel mir nicht.

Ich wusste viel mehr über den Blauhaarigen. Auch ich durfte seinen Körper schon genießen, seine heißen Tattoos begutachten und anfassen, genau so wie andere Teile seines Körpers. Aber gerade deswegen war mir bewusst, wonach der jüngere eigentlich suchte. Nämlich nach jemandem, der es ihm so verdammt gut besorgen und ihn ficken konnte, sodass er niemals wieder toppen müsste. Jungkook glaubte vielleicht ein Switch zu sein, welcher nur niemanden an seinen Hintern heran ließ, aber würde er auch nur einmal sich von mir flach legen lassen, wusste ich, dass er niemals genug davon bekommen könnte.

Jedoch musste ich zugeben, dass es mir sicherlich ähnlich gehen würde, wenn ich erst einmal den süßen Hintern des jüngeren in Beschlag nehmen und so hart ficken dürfte, bis er kaum mehr stehen, geschweige denn sitzen konnte.

Nur wurde ich ziemlich schnell wieder in die Realität geholt, von meinen sehr dreckigen Gedanken zu einem leicht angetrunkenen Jeongguk, welcher mir unzufrieden den Becher aus der Hand nahm, als ich ihn aus seiner nehmen wollte. Seitdem das Spiel lief und meine Freunde das ganze eher amüsiert mit ansahen, machte ich mir immer mehr Gedanken um den jüngeren, welcher es nicht gewohnt war, so viel zu trinken. Und genau deswegen auch aufhören sollte, zu trinken, wogegen er aber eine Menge zu haben schien und mich nur anschmollte.

"Nope. Ich bin... Dran also gib mir den, falls ich... Wieder trinken muss, weil die Fragen deiner Freunde einfach vieeelll zu versaut sind" lallte er und stellte seinen, etwas leer gewordenen Becher direkt vor sich, ehe er erwartungsvoll zu Namjoon sah, dessen Grinsen immer größer wurde. Und ich erwartete schon die nächste, sehr sexuelle Frage, welche den Schwarzhaarigen dazu brachte, etwas zu trinken. Beziehungsweise war es dieses Mal eine Pflicht und da alle etwas gnädiger mit Jeongguk waren musste er 'nur' trinken wenn er die Frage nicht beantworten oder Pflicht nicht machen wollte.

"Deine Pflicht ist einfach. Ihr beiden seid süß zusammen, aber noch keiner hat euch küssen sehen. Also... Küsse Taehyung und du musst nicht trinken" erklärte Namjoon, weswegen ich im ersten Moment doch ein wenig überrascht zu dem Jüngeren sah, welcher bloß mit den Schultern zuckte. Anscheinend war er schon so an- beziehungsweise betrunken, sodass er um einiges mutiger war als sonst und er keinen Scham mehr besaß, mich einfach an meinem Shirt zu packen und an sich heran zu ziehen.

Wobei uns die meisten auf dieser Party eines Blickes würdigten. Denn natürlich kannte man Jeongguk, den kleinen Bruder von niemand geringerem als Jeon Jungkook. Jedoch war der Schwarzhaarige nunmal auch bekannt dafür, etwas verklemmt und schüchtern zu sein, was sich mit Alkohol ein wenig änderte. Und mich ehrlich gesagt für eine kurze Zeit tatsächlich aus dem Konzept brachte und ich kaum etwas erwidern konnte.

Musste ich auch nicht. Nur nach ein paar Sekunden, nachdem er mich an sich heran gezogen hatte beugte er sich auch schon zu meinen Lippen vor, jedoch war ich derjenige, welcher den Abstand zwischen uns überbrückte und ihn in einen Kuss zog. Natürlich würde ich nicht viel weiter gehen, als diesen Kuss hier, da der jüngere offensichtlich betrunken war, dennoch konnte ich nicht bestreiten, dass ich es genoss. Vorallem, weil ich Jungkooks Blick auf uns spürte und zwar ziemlich intensiv und genervt, beziehungsweise wohl eher eifersüchtig.

Es musste ihm sicherlich missfallen zu sehen, wie ich seinen Bruder an seiner Taille noch ein wenig näher an mich heran zog und den Kuss etwas ausarten ließ. Ich ging nicht zu weit, da Jeongguk mir nicht vollkommen sein Einverständnis geben konnte, weswegen es bei einem doch eher noch unschuldigen Kuss geblieben war, den ich ein wenig auszögerte. Nicht nur, weil die Lippen meines Gegenübers ehrlich unglaublich sanft und perfekt waren, weswegen es mir schwer fiel, mich von ihm zu lösen. Viel mehr war es der aufmerksame und eifersüchtige Blick seines Bruders, nicht weit von uns. Auch Wangji schien keine sonderliche Ablenkung mehr zu sein, geschweige denn mich in die Lage zu bringen, in der er mich sehen wollte.

Ich hasste es, sie beide zu sehen. Sehr sogar, ich machte auch kein sonderlich großes Geheimnis daraus, nur konnte ich ihn genau so gut in den Wahnsinn treiben, wie er mich. Wenn nicht sogar ein wenig besser. Denn ich küsste gerade seinen kleinen Bruder, beziehungsweise löste mich tatsächlich etwas schneller als gedacht von ihm, als der jüngere müde und vollkommen fertig in meine Arme fiel. Wir konnten den Kuss nicht einmal richtig beenden, da hatte er sich von mir entfernt, nur um erschöpft gegen meinen Körper zu fallen.

Was mir dann Zeichen genug war. Jeongguk hatte viel zu viel getrunken und gehörte nirgendswo anders mehr hin, als nach Hause in sein Bett, damit er sich ausschlafen und seine Fahne los werden konnte. Da ihre Eltern das Wochenende über nicht da waren, musste er sich auch nicht rechtfertigen, nur morgen mit Kopfschmerzen herum quälen.

"Ich denke... Ich sollte ihn wohl nach Hause bringen, so sehr wie er sich betrunken hat" seufzte ich und griff dann auch schon unter die Arme des schlappen Jungen in meinen Armen, um aufzustehen. Und ihn kurze Zeit später mit Leichtigkeit im Brautstil hoch nahm, weil Jeongguk kaum noch selbst stehen konnte. Seine Augen fielen immer wieder zu und als er sich mit seinem Kopf an meiner Brust anlehnte und sich fast schon, wie ein kleines Baby in mein Shirt krallte, als er sich an meinen warmen Körper schmiegte. Was ehrlich niedlich mit anzusehen war.

"Und wie es scheint bekommst du auch gleich noch eine Moralpredigt von seinem heißen Bruder" hörte ich es von Seokjin, weswegen ich mich sofort, aber nicht sonderlich überrascht zu dem Blauhaarige Zwilling umdrehte, welcher mich seufzend und definitiv nicht sonderlich erfreut ansah. Denn natürlich gab er mir die Schuld für den Zustand seines Bruders, welcher seine erste Party wohl ein wenig zu sehr genossen und sich selbst überschätzt hatte.

"Super gemacht, Taehyung. Du wirst heute Abend die ganze Zeit neben seinem Bett sitzen und aufpassen, dass er nicht an seiner Kotze erstickt" brummte mein Gegenüber nur, doch alles was ich tun konnte was zu schmunzeln. Denn seine Wut hatte noch einen ganz anderen Grund.

Nämlich die Szene von zuvor. Als sein Bruder mich an sich gezogen und geküsst hatte, so voller Hingabe und mit ein wenig zu viel Leidenschaft, als es Jungkook recht war. Weil es nicht er war, den ich so küsste, sondern seinen kleinen Zwilling, auf den er ehrlich eifersüchtig zu sein schien.

Aber genau das hatte ich ja versucht, zu erreichen, nachdem er glaubte, mich in den Wahnsinn treiben zu müssen. Aber wie es schien, war mir das alles ja super gelungen.

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Jelly Jk, we stan, cause that can only end well

Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt