„Du machst ihr Angst", sagte Kageyama nüchtern, als er neben Kuroo die Treppen hinab zu dem Parkplatz ging.
„Was?", fragte Kuroo, der immer noch in Gedanken versunken war und nicht genau zugehört hatte.
„Yachi."
Bei der Erwähnung dieses Namens versteifte sich Kuroo innerlich. „Was ist mit ihr?"
„Du machst ihr Angst", wiederholte Kageyama.
Kuroo war überrascht. Er hatte ihr Angst gemacht? Wann? Wie? „Ich habe ihr nichts getan", wehrte er den Vorwurf ab.
„Du bist fremd, groß und muskulös. Das reicht schon", antwortete Kageyama kurz und bündig.
Kuroo horchte auf. Muskulös? Hatte Kageyama ihn gerade muskulös genannt? Sein Herz machte einen freudigen Hüpfer. „Muskulös?", hakte er mit einem frechen Grinsen nach.
„Willst du es etwa abstreiten?", fragte Kageyama verwundert und schielte zu dem älteren hinüber.
„Nein. Hätte nur nicht gedacht, dass dir das auffällt", antwortete Kuroo.
„Ich bin ja nicht blind."
Kuroo sah den Setter, der immer noch neben ihm lief, an. Er hatte ein schönes Profil. Sein schwarzes Haar glitzerte in der Abendsonne und seine helle Hautfarbe, die sich von dem dunklen Farbton seiner Haare abhob, strahlte förmlich. Ein wunderschöner Kontrast. Die königsblauen Augen vollendeten dieses Wunderwerk der Natur. „Ich zum Glück auch nicht", nuschelte er bei dem dargebotenen Anblick.
„Was?"
„Nichts."
„Ah, da bist du ja. Das müsste dann dein Koffer sein, richtig?", fragte Herr Takeda, der vor dem Bus wartete.
„Ja, danke", sagte Kageyama, der sein Gepäck entgegennahm.
„Dann kommt gut nach Hause. Wir sehen uns morgen um 9:30 Uhr." Mit diesen Worten verschwand Herr Takeda. Tobio hatte keine Ahnung, wo die Betreuer und die zwei Managerinnen untergebracht waren. Hatten sie irgendetwas von einem Hotel erzählt?
„Wollen wir dann?", holte Kuroos Frage den Setter wieder in die Realität zurück.
„J-Ja", beeilte er sich zu antworten.
„Den nehme ich", sagte Kuroo und langte nach dem Koffer.
„Nein, das schaffe ich allein", entgegnete Kageyama.
„Ist mir egal. Du bist mein Gast, also, keine Widerworte", befahl Kuroo streng und Kageyama fügte sich ergebenst.
Gemeinsam gingen sie die Einfahrt hinunter in die Stadt. Es war noch immer warm und eine leichte Brise begleitete sie auf ihrem Weg.
„Wohnst du weit weg?", fragte Kageyama.
„Nur 15 Minuten mit dem Bus", antwortete Kuroo.
„Wissen deine Eltern, dass ich komme?"
Kuroo hatte den merkwürdigen Tonfall, in der Kageyama diese Frage aussprach, durchaus wahrgenommen, konnte damit jedoch nichts anfangen.
„Ich wohne bei meinen Großeltern. Aber die wissen, dass du die nächsten Tage bei uns schläfst."
„Was ist mit deinen Eltern?"
Schon wieder dieser merkwürdige Ton. War es der Müdigkeit geschuldet, dem langen Trainingstag?
„Ah, tut mir leid, wollte nicht unhöflich sein", sagte Kageyama, als Kuroo nicht antwortete.
„Schon gut. Meine Eltern mussten damals beruflich umziehen, aber ich wollte nicht aus Tokio weg. Meine Großeltern haben daher angeboten, dass ich bei ihnen wohnen darf."
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Rivalität mit Folgen [Teil 1]
FanfictionAls Kuroo das erste Mal bei einem Trainingsspiel zwischen Nekoma und Karasuno auf Kageyama trifft, ist er nicht nur von Tobios blauen Augen fasziniert, sondern auch von seinem spielerischen Können. Nach dem Ende des Trainingsspiels verspricht Kuroo...