Kapitel 173

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Der nächste Tag begann ungewöhnlich ruhig. Es war den Ereignissen des Vortages geschuldet, dass die zwei Schwarzhaarigen so müde und erschöpft waren und daher alles etwas gemächlicher angingen.

Selbst in der Schule hielt diese friedvolle Stimmung an. Nun ja, zumindest so lange, bis die allgemeinen Fangesänge erklangen, sobald Tetsurou irgendwo auftauchte. Noch immer störten Tobio die verliebten Blicke, die die Mädels seinem Freund zuwarfen. Die Krönung waren jedoch die getuschelten Schmeicheleien, von denen die Mädels tatsächlich glaubten, dass nur sie sie hörten. Doch Tobio verstand jedes Wort. Was das Fass dann aber wirklich zum Überlaufen brachte, war, dass er in all dem, was die Mädchen über Tetsurou sagten, zustimmte und er sie daher noch nicht einmal hätte zusammenstauchen können.

„Ist alles in Ordnung?", fragte Kuroo, als sie in der zweiten großen Pause auf der Wiese hinter der Sporthalle saßen.

Tobio überlegte kurz, dann entschied er sich für die Offensive. „Dieses Getuschel auf den Gängen, wenn du anwesend bist... Tust du nur so, als würdest du nicht verstehen, was die Mädchen sagen oder hörst du es tatsächlich nicht?"

Ein durchtriebenes Grinsen legte sich auf Tetsurous Lippen.

Ein lauter Seufzer hallte über die kleine Gruppe. „Und wie Kuroo jedes Wort versteht!", empörte sich Yamamoto.

Tobio sah zwischen dem Angreifer und dem Kapitän hin und her, bis sein Blick schließlich an Kuroo hängen blieb. „Wieso sagst du nicht, dass sie damit aufhören sollen?"

„Tobio, ich kann doch nicht zu jedem Mädchen gehen und es darum bitten, aufzuhören, für mich zu schwärmen. Weißt du, wie lange das dauern würde?", sagte Kuroo mit einem neckischen Augenzwinkern. „Aber davon mal abgesehen, glaubst du wirklich, dass sie dann damit aufhören würden?", schnurrte er verführerisch.

Unmut stieg in Tobio auf. „Du findest also Gefallen daran?", fragte er aus zusammengekniffenen Augen.

„Wer würde daran keinen Gefallen finden?", nuschelte Nobuyuki.

Das freche Grinsen auf Tetsurous Lippen wurde größer und Tobios Verstimmung wuchs. Doch als der Kapitän sich unerwartet zu ihm hinüberbeugte, begann sein Herz heftig zu flattern.

„Ich würde Gefallen daran finden, solche Worte aus deinem Mund zu hören", hauchte Kuroo dem Setter ins Ohr.

Die Hitze, die sich daraufhin in Tobios Körper ausbreitete, war überwältigend.

„Hey! Wer flüstert, der lügt!", schrie Lev und zeigte mit dem Finger anklagend auf Kuroo.

Tetsurou lehnte sich gelassen zurück. „Glaub' mir, das war einhundertprozentig ernst gemeint", sagte er und warf Tobio ein laszives Lächeln zu.

„Was hast du gesagt?", wollte Lev wissen.

„Urgh, frag doch nicht sowas!", rief Morisuke, der genau wusste, dass es etwas Unanständiges war.

*Rrrrriiiiiiiiiiiing*

Ein Stöhnen ging durch die kleine Gruppe. Widerwillig standen sie auf und gingen Richtung Schulgebäude.

„Du wartest nach der sechsten Stunde wieder im Klassenzimmer, bis ich dich abholen komme, okay?"

Ein Lächeln schlich sich auf Tobios Lippen. „Das musst du mir jetzt nicht jeden Tag sagen."

Tetsurou schmulte aus zusammengekniffenen Augen zu seinem Freund hinüber. „Ich habe so das Gefühl, dass du flatterhaft wirst, wenn ich es nicht jeden Tag sage."

Tobio schnappte empört nach Luft. „Das..."

„Ja?"

„... ist nicht wahr", nuschelte Tobio ganz leise – wohlwissend, dass Tetsurou recht hatte.

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt