Kapitel 61

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Die nächsten Tage verliefen für Tobio nach dem gleichen Muster. Die Nachrichten am Morgen und die Telefonate am Abend mit Kuroo waren stets die Highlights seines Tages. Er hatte seinem Team noch nicht gesagt, dass er nun in einer festen Beziehung mit Kuroo war, doch er hatte den Verdacht, dass Suga Bescheid wusste. Und Hinata vermutlich auch, da Kuroo schließlich mit Kenma in einem Team war und die beiden, soweit er wusste, gut befreundet waren. Mit Sicherheit hatte der Kapitän seinem Setter erzählt, dass sie jetzt zusammen waren, und mit Sicherheit hatte Kenma es Hinata erzählt. Warum sonst sollte die Nervensäge ständig fragen, wie es mit Kuroo lief?

Tobio seufzte, als er das Gartentor öffnete und die letzten Meter zu seiner Haustür zurücklegte. Es war Donnerstag. Noch einmal Schule, dann war zum Glück Wochenende. Achtlos warf er seine Taschen in eine Ecke seines Zimmers und ging Duschen.

Erholt tapste er nach unten, öffnete den Kühlschrank und nahm das Milchpaket heraus. Er wollte sich gerade etwas eingießen, als es an der Tür klingelte. Skeptisch, wer das wohl sein könnte, ging er zur Tür und lugte durch den Spion. Es war ein Postbote. Er öffnete die Tür.

„Kageyama Tobio?"

„J-Ja."

„Bitte einmal hier unterschreiben."

Tobio blickte auf das Schreibbrett hinunter, welches ihm entgegengestreckt wurde. Dann sah er die zwei Kartons, die vor der Haustür auf dem Boden standen. Eines davon war riesig.

„Äh... sind sie sicher, dass diese Pakete da für mich sind?"

Der Postbote hob eine Augenbraue. „Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie Kageyama Tobio sind?"

„J-Ja, schon..."

„Dann bin ich sicher, dass diese Pakete für Sie sind. Würden Sie jetzt bitte unterschreiben?"

Unsicher unterschrieb Tobio auf dem Stück Papier und beobachtete den Postboten, wie dieser zu seinem Auto zurückging. Er schaute nach unten auf die Pakete. Das war das erste Mal in seinem Leben, dass er Pakete bekam. Und das, obwohl er noch nicht mal etwas bestellt hatte. Zuerst griff er nach dem kleineren Karton und stellte diesen im Wohnzimmer auf den Tisch, dann holte er den großen Karton.

„Verdammt ist der schwer", stöhnte Tobio, als er das große, unhandliche Paket ins Innere schleppte. Als er sein Werk vollendet hatte, sah er prüfend auf die geheimnisvollen Sendungen hinab. Er riss sich von ihrem Anblick los und holte eine Schere aus der Küche.

Zurück im Wohnzimmer überlegte er, welche der zwei Kisten er zuerst öffnen sollte. Seine Wahl fiel auf die große.

Er hockte sich hin und schnitt nacheinander die zahlreichen Klebestreifen durch, die das Paket zusätzlich sicherten. Nachdem das erledigt war, öffnete er den Karton. Sein Blick fiel auf weiße Schaumstoffkügelchen. Neugierig ließ er seine Finger hineingleiten. Er stieß auf etwas weiches, aber dennoch festes. Gespannt, was das wohl sei, zog er den großen Gegenstand aus der Verpackung.

Tobio staunte nicht schlecht, als er ein lebensgroßes, rot-schwarz gefärbtes, rollenähnliches Dingsda vor sich hatte. Was zum Geier war das?

Er legte dieses mysteriöse Etwas, welches ihn nun doch mehr an ein überdimensionales Kissen erinnerte, auf dem Boden ab, starrte es lange an. Sein Blick wanderte zu dem zweiten Karton. Ob da auch so etwas Merkwürdiges drin war?

Da das kleinere Paket gut auf den Tisch passte, setzte er sich auf das Sofa, den Karton vor sich. Auch hier löste er zunächst die Klebestreifen. Langsam öffnete er den Karton, langte hinein und holte einen weiteren Karton heraus, auf welchem ein metallener Gegenstand abgebildet war. Er hielt den Atem es. Es war ein Laptop! Tobio raufte sich die Haare. Was ging hier vor sich?

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt