Kapitel 22

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Kuroo sah das breite Grinsen auf Bokutos Gesicht schon aus der Ferne. Er verabschiedete sich von Kageyama und ging auf seine zwei Freunde zu, die offensichtlich auf ihn warteten.

„Was grinst ihr so schadenfroh?", fragte Kuroo keck, jedoch mit einem mulmigen Gefühl in der Brust.

„Weil wir so gute Freunde sind, geben wir dir noch eine Chance", sagte Akaashi.

Das war nicht die Antwort auf Kuroos Frage, oder? „Wovon sprichst du?", wollte der Nekoma-Kapitän wissen, gleichzeitig aber auch eigentlich nicht.

„Du hast noch eine Chance, unsere Frage ehrlich zu beantworten", erklärte Bokuto.

Kuroo sah skeptisch zwischen den beiden Eulen hin und her. „Sonst?"

„Sonst wird das heute ein denkwürdiger Tag für dich", antwortete Akaashi kryptisch, Bokuto lachte sich ins Fäustchen.

„Aha", sagte Kuroo unsicher. „Also", fragte er und hob eine Augenbraue, „wie lautet die Frage?"

„Kuroo, stehst du auf Kageyama? Ja oder nein?", fragte Akaashi ruhig.

Das schon wieder, dachte sich Kuroo genervt. „Nein, das hatten wir doch gestern schon geklärt, oder?", fragte er leicht gereizt und eher rhetorisch.

„Deine letzte Antwort?", hakte Akaashi nach.

„Ja, verdammt!"

„Gut, dann hast du es halt nicht anders gewollt." Mit diesen Worten gingen Akaashi und Bokuto weg, ließen einen verwirrten und durchaus beunruhigten Kuroo zurück.

Der Nekoma-Kapitän seufzte und ging hinüber zu seinem Team.

„Du hättest ihnen ehrlich antworten sollen", sagte Kenma, ohne von seiner PSP aufzusehen.

„Du auch noch, Kenma?", fragte er seinen Setter.

Keine Antwort.

Ein weiterer Seufzer entfloh Kuroo und er ließ seinen Blick über die versammelten Mannschaften schweifen.

Sein Blick blieb, natürlich, an Kageyama hängen, der sich gerade mit Hinata unterhielt. Er wollte sich schon abwenden, als er sah, wie sich der Setter bei dem Orangehaarigen entschuldigte und sich zum Gehen wandte. Wo wollte Kageyama hin?

Tobio wollte zu Yachi. Das junge Mädchen lächelte den Setter fröhlich an, als er auf sie zukam.

„Hallo, Kageyama!"

„Hallo Yachi. Hast du kurz einen Moment?", fragte Kageyama leise.

Die Blondhaarige nickte und die beiden entfernten sich ein paar Schritte von der Gruppe.

„Was gibt es, Kageyama?", fragte sie neugierig.

Tobio wusste nicht, wie er anfangen sollte, deshalb fiel er einfach gleich mit der Tür ins Haus. „Kuroo steht nicht auf mich, sondern auf dich."

Yachi sah ihn mit großen Augen an. „Wie kommst du darauf?"

„Kuroo hat mich gestern gefragt, ob etwas zwischen uns läuft. Außerdem hat er gesagt, dass er dich ziemlich niedlich findet", schloss Kageyama seine Erklärung.

Die Blondhaarige starrte ihren Gegenüber weiterhin verblüfft an, dann stahl sich ein zufriedenes Grinsen auf ihr Gesicht. Akaashi hatte recht gehabt, ging es ihr durch den Kopf. Und sie selbst hatte mit ihrer Vermutung auch richtig gelegen.

„Was ist?", fragte Kageyama, der auf sein Gesagtes noch keine Antwort bekommen hatte.

„Oh, tut mir leid. Ich war kurz in Gedanken", entschuldigte sie sich bei dem Blauäugigen. „Aber da hast du etwas missverstanden, Kageyama. Mich würdigt Kuroo keines einzigen Blickes, dich hingegen hat er ganz genau im Auge."

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt