Kapitel 143

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Tobios Augen lagen auf Tetsurou, während dieser mit sanften Berührungen die Salbe auf seine vernarbten Fußsohlen verteilte. Es war egal, von welcher Seite er Kuroo betrachtete – der Kapitän war immer wunderschön anzusehen. Jedes Mal wenn er bei ihm war, ihn aus der Ferne sah, er an ihn dachte oder auch nur seinen Namen hörte – stets breitete sich dann ein warmes Gefühl in seiner Brust aus und die unumstößliche Gewissheit, dass er mit Tetsurou seine Zukunft, nein, den Rest seines Lebens verbringen wollte, lag glasklar vor ihm.

„Lass es noch ein bisschen einziehen, dann kannst du deine Socken wieder anziehen", sagte Tetsurou und schraubte den Deckel auf die Salbe, um diese wieder im Nachtschrank zu verstauen. „Was—?" Ein heißer Schauer durchlief ihn, als Tobio sich rittlings auf seinen Schoß setzte. Seine Gier nach dem Jungen übernahm automatisch seinen Körper und er zog ihn so nah an sich, dass zwischen ihnen kein Blatt Papier mehr gepasst hätte.

Tobio ließ seine Arme um Kuroos breite Schultern wandern und seine Finger krallten sich in das schwarze, ungebändigte Haar. Er seufzte wohlig, als sich ihre Lippen trafen. Bereitwillig hieß er Kuroos Zunge willkommen, die drängend nach Einlass verlangte.

Die zwei Schwarzhaarigen versanken in ihrer Lust, betraten eine Welt, in der es nur sie zwei gab. Süße Seufzer und leises Wimmern erfüllte den Raum, in dem sie saßen.

„Tobio...", hauchte Kuroo in den Kuss.

„Was ist?", wisperte Tobio zurück.

„Wir... wir müssen aufhören", sagte Kuroo an Tobios Lippen.

„Wieso?"

„Weil ich... Weil ich mich sonst nicht mehr beherrschen kann", raunte Tetsurou, dessen Körper von purer Lust durchströmt wurde.

„Ich will nicht, dass du dich beherrschst", flüsterte Tobio mit heiserer Stimme.

Ein dunkles Knurren rollte über Kuroos Lippen. Wie konnte auch nur irgendjemand von ihm verlangen, sich diesem anziehenden, Sinne verdrehenden Jungen zu widersetzen? Noch einmal zog er Tobio fest an sich.

„Hmpf", seufzte Tobio erregt und ließ sich in den Kuss fallen.

Doch dann... ein lauter Knall.

„Hey! Wir warten auf euch!"

Tobio war so schnell er konnte von Kuroos Schoß gerutscht und saß jetzt auf seinen vier Buchstaben neben dem Kapitän auf dessen Bett. Sein Herz hämmerte wild in seiner Brust und er japste gierig nach Luft.

„Du störst", sagte Kuroo mit dunkler, schneidender Stimme. Der Grauhaarige hatte ihn gerade um seinen Spaß mit Tobio gebracht.

„Wenn ich zugucken darf, lass ich euch weitermachen", zeigte sich Bokuto mit einem lasziven Lächeln äußerst gönnerhaft.

„Ts", schnaubte Kuroo verächtlich.

„Wobei zusehen?"

Tetsurou rollte genervt mit den Augen, als auch noch Akaashi im Türrahmen erschien. Am Rand seines Blickfeldes nahm er wahr, wie Tobio sich die Socken wieder über die Füße zog.

„Wie die zwei es miteinander treiben", erklärte Bokuto mit vor Lust vibrierender Stimme.

„Oh, dazu würde ich auch nicht nein sagen", sagte Akaashi und lehnte sich lässig gegen den Türrahmen, schenkte den zwei Schwarzhaarigen ein durchtriebenes Grinsen.

„Wir sind fertig", meldete sich Tobio zu Wort und stand auf.

„Wie, ihr seid schon gekommen?", rief Bokuto entsetzt, die Augen weit aufgerissen.

„Was? Nein! Ich meine, wir können los!", sagte Tobio schnell.

„Uuuuuuurgh", stöhnte Bokuto und ging.

Rivalität mit Folgen [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt