Rivalität mit Folgen [Teil 1]

Kapitel 111

Tobio saß in der Wanne. Doch er hätte sich gerne hingelegt. Aber das ließ sein Körper, genauer gesagt seine Verletzungen, nicht zu.

„Hast du Schmerztabletten hier?", fragte Kuroo, dem durchaus bewusst war, dass Tobio Höllenqualen erleiden musste.

„J-Ja, in dem Schrank da, glaube ich", sagte Tobio und wies auf den Spiegelschrank über dem Waschbecken.

Kuroo stand auf öffnete die Tür. Tatsächlich. Er griff nach der Packung und holte sie heraus. Prüfend studierte er die Verpackung. Tobio konnte getrost zwei davon nehmen, allerdings... „Ich schätze, die Dinger werden dich noch müder machen", erklärte Kuroo seine Bedenken.

„Damit kann ich leben", lächelte Tobio schief.

Es zog Kuroo das Herz zusammen. „Ich hole dir ein Glas Wasser", sagte er und verließ das Badezimmer. Er eilte nach unten, wo er auf Bokuto und Akaashi traf. Der Fukurodani-Setter war gerade dabei, die Suppe in eine kleine Schale zu füllen.

„Wie geht es ihm? Hat er schon gesagt, wer das war?", erkundigte sich Bokuto.

„Er hat große Schmerzen. Ich werde ihm zwei Tabletten geben. Aber er will noch nicht darüber reden, wer das getan hat", erklärte Kuroo.

„Er soll sich erstmal ein bisschen erholen", sagte Akaashi und reichte Kuroo die Schüssel. Als nächstes nahm er ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser, gab es ebenfalls Kuroo.

„D-Danke", sagte Kuroo. Er war immer wieder aufs Neue überrascht über Keijis Talent, stets zu wissen, was andere dachten oder wollten. Mit einem Nicken verschwand er wieder nach oben.

„Vergiss nicht, Sawamura Bescheid zu geben", brüllte Akaashi dem davoneilenden Kapitän hinterher.

„Mach ich!", rief Kuroo, ehe er in Tobios Zimmer verschwand und gleich weiter zum Badezimmer schritt. Er stellte die Schüssel auf dem Waschbecken ab und reichte Tobio die zwei Tabletten. „Nimm erstmal die", sagte er und hielt Tobio das Glas Wasser entgegen.

Tobio nahm beides dankend an und schluckte sowohl die Tabletten als auch das Wasser gierig herunter. Erst jetzt fiel ihm auf, wie durstig er war.

„Wie ist das Wasser?", fragte Kuroo, während er das Glas durch die Schüssel mit Suppe austauschte.

„Es wird langsam etwas kalt", sagte Tobio und beobachtete darauf hin, wie Kuroo ein wenig Wasser aus der Wanne entließ, um neues, etwas Wärmeres hineinfließen zu lassen.

„D-Das reicht", sagte Tobio hastig, als seine Haut zu kribbeln begann.

„Iss", wies Kuroo seinen Freund an, der sofort begierig zu essen begann.

Ein Lächeln legte sich auf Tobios Lippen, als er den ersten Bissen heruntergeschluckt hatte. „Das schmeckt gut" sagte er.

„Das freut mich", erwiderte Kuroo und streichelte seinem Freund durchs Haar. Es war dreckig. „Ich schreibe kurz Sawamura, dass du wieder da bist."

„Sawamura?"

„Ja. Wir haben alle nach dir gesucht."

„Alle?"

„Dein Team, Bokuto, Akaashi und ich. Und Sana."

„Sana?", fragte Tobio entsetzt.

„Ja. Sie weiß jetzt, dass du mit mir zusammen bist. Tut mir leid."

Tobio senkte den Kopf, blickte auf die heiße Suppe hinab, die die Wärme in seinen Körper zurückbrachte. „Ist schon okay."

„Sicher?"